Zeit misst einen Änderungsvorgang von Zustand 1 zu Zustand 2 relativ zur Dauer einer anderen Zustandsänderung. (Für letztere eignen sich periodische Vorgänge wie Sonnenumlauf oder Schwingungen.)
Da Zustand 1 verschieden von Zustand 2 ist, muss es Zeit zwangsläufig geben.
Ich seh da überhaupt keinen Raum für philosophische Verrenkungen ("Illusion" , "Konstrukt" usw.), auch wenn uns der gleiche Zeitraum mal länger und mal kürzer vorkommt, je nach Situation oder Stimmung. Das sind halt Empfindungen.
Aus der Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit ergeben sich interessante Konsequenzen, die uns aber im Alltag nicht berühren.
Wenn sich im ganzen Universum nichts verändern würde und auch kein Beobachter da wäre, der sich dabei langweilt, hätte auch der Zeitbegriff keinen Sinn.
Dieser Zustand herrscht nur in der Singularität des Urknalls, wo die gesamte Materie (und der Raum selbst) auf einen Punkt unendlich hoher Dichte konzentriert ist. Formal entstand die Zeit deshalb erst mit dem Urknall, wenn man die Theorie wirklich bis ins Unendliche treibt. Aber das sind Rechenspiele.