Warum haben viele Menschen im Deutschland so wenig Nationalstolz..?

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Wegen der Nazi-Zeit und weil wir von einem Extrem zum Anderen gekommen sind: zuerst VIEL zu überschwänglich und extrem nationalstolz und heutzutage viel zu wenig- vorher wurde uns zu viel Stolz (vor allem falscher Stolz) eingetrichtert und heutzutage wird uns zu viel Schämen und Scham eingetrichtert. Besser wäre es, positive und negative Dinge sachlich,rational und vernünftig zu reflektieren und gegenüber zu stellen.

Woher ich das weiß:Hobby

sneezetrack125  18.03.2023, 17:53

Nein, die Deutschen hatten schon vorher keinen Nationalstolz. Schon Schopenhauer hat festgestellt:

Die Deutschen sind frei von Nationalstolz und legen hierdurch einen Beweis der ihnen nachgerühmten Ehrlichkeit ab.

Ich könnte dir tonnenweise weitere Beispiele liefern. Zurück bis fast ins Mittelalter.

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CorgiMcweasel  18.03.2023, 19:10
@sneezetrack125

Doch, in der Zeit vor 1945 gab es viel zu viel Nationalstolz in Deutschland. Auch da gibt es tonnenweise Beispiele. Schopenhauer starb ja schon 1860. Und es geht ja um die Zeit danach bis zum Jahr 1945 und nicht um das Mittelalter oder die erste Hälfte des 19.Jahrhunderts.

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sneezetrack125  23.03.2023, 19:44
@CorgiMcweasel

Die Zeit von 1945, womöglich bis zurück ins Mittelalter, kann man nicht auf einen Nenner bringen. Was du meinst, ist der augenscheinlich übertriebene, durch einen aus England übernommenen Sozialdarwinismus hochgeputschte antirussische / antijüdische NS-Chauvinismus – dieser war aber seinem Wesen nach absolut „undeutsch“, woraus sich erklärt, dass die Deutschen nach 1945 auch wieder so leicht umzuerziehen waren. Er war dem an sich extrem universalistischen, in die Fremde schweifenden und das nationale Eigene verachtenden deutschen Wesen so entgegengesetzt wie es eine amerikanische Minikanone und den Händen eines geflügelten Engels mit Babygesicht ist. Der Aufstieg des NS war nur möglich durch die Neurotisierung der deutschen Volksseele infolge der absurden Ungerechtigkeiten des Versailler Diktates sowie die erfolgreiche Panikmache der Nazis vor den Bolschewisten (die allerdings aufgrund der schrecklichen Mordorgien der Roten in Russland schon einen wahren Kern hatte).

So wie ich das Wesen eines Menschen, der lebenslang ein braver,  gutmütiger Kerl gewesen war, aber, nachdem seine Familie ermordet wurde, nun ein Rachefeldzug gegen die Mörder startet, nicht ableiten kann, dass dieser Mensch ein schlechten, psychopathischen Charakter hat, so kann ich aus nur 12 Jahren Geschichte gar nichts aussagen über den Charakter eines Volkes, das älter als ein Jahrtausend ist.

Wer die Nazizeit nimmt, um dadurch die Deutschen an sich zu beschreiben, hat offensichtlich eine rassistische, antideutsch motivierte Hinterabsicht, womit er sich für einen sachlichen Diskurs in der Frage des Erforschens der deutschen Seele als böswillig feindlicher Parteimann disqualifiziert. Damit meine ich nicht Dich, wohl aber manch andere Stammschreiber hier, die immer wieder durch kruden Antigermanismus und tendenziöse Verzerrungen bei politischen / historischen Themen auffallen.

Ich selbst, weit entfernt davon ein allzu großer Fan meines eigenen Volkes zu sein und dessen Schattenseiten klar überblickend, muss doch immer wieder darauf hinweisen, dass der Vorwurf, die Deutschen hätten eine Neigung zum Nationalismus / Chauvinismus das Gegenteil der tatsächlichen Wahrheit ist. In Wirklichkeit waren die Deutschen immer und zu allen Zeiten (bis auf die zwölf Jahre), das universalistischste, fremdsüchtigste und das Eigene geringschätzendste Volk der Menschheit. Dies nicht zu wissen, nehme ich weder Dir, noch den anderen hier übel, doch ich bemühe mich, die Deutschen darüber aufzuklären, d. h. Bewusstsein für diese Problematik zu schaffen. Schon Agricola (der in Bewunderung für das Römertum seinen wahren Namen „Bauer“ latinisiert hat), hat vor einem halben Jahrtausend bereits festgestellt:

Allein wir Deutschen haben auf andrer Leute und fremder Nation Wesen, Sitten und Geberde gegaffet, gleich als hätten unsere Alten und Vorfahren nie nichts gehandelt, geredet, gesetzt und ge-ordnet, das ihnen ehrlich und rühmlich nachzusagen wäre.

 Und zwei Jahrhunderte später schreibt Lessing ernüchtert:

Der Charakter des deutschen Volkes besteht darin, dass es keinen Nationalcharakter besitzt.

Auch dem Ausland war dieser deutsche Charakterzug nationaler Charakterlosigkeit bekannt. So schrieb die französische Schriftstellerin Madame de Staël in ihrem berühmten Buch über l’Allemagne treffend:

 In der Literatur wie in der Politik haben die Deutschen zu viel Achtung vor dem Ausland und nicht genug nationale Voreingenommenheit. Selbstverleugnung und Achtung vor anderen sind bei Individuen eine Tugend – der Patriotismus der Nationen aber muss egoistisch sein.

So wie Agricola, Lessing und Madame de Staël haben es hunderte andere europäische Geistesgrößen – von Shakespeare bis Schopenhauer, von Luther bis Bismarck, von Machiavelli bis Otto Reutter gesehen, welch letzterer ein geistreiches Couplet über den dummen deutschen Michel und dessen Anbetung des Fremden geschaffen hat:

 https://www.youtube.com/watch?v=s_RurNTcDKg.

Das Lied ist aus der angeblich so „nationalistischen“ Kaiserzeit, könnte aber ebenso auch von heute sein. Die Michelseele scheint in dieser Hinsicht unwandelbar und abgesehen vom gelegentlichen, mit dem Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft auch immer wieder sofort abflauenden Fußballpatriotismus findet man, vor allen bei den Akademikern, in Deutschland nur nationale Selbstverachtung, Schuldsucht und Neurotizismus, gepaart mit oft unkritischer Anbetung anderer Völker, also im 18. Jh. etwa die Franzosen, später die Engländer, heute vor allem die US-Amerikaner. (In Ostdeutschland auch Russen, bei introvertierten Akademikern oft Japanern, bei „Spirituellen“ Indern, bei klassisch humanistischen Bildungsbürgern die ollen Griechen und Römer und bei vielen Frauen oft Italienern, Franzosen und Spaniern, also die „feminineren“ unter den abendländischen Kulturvölkern. Denn „die Teutschen haben aller ding ehe acht […] dann jres eygen“, wie es 1538 schon Sebastian Franck in seiner Germaniae Chronicon feststellte. –

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Ich habe eher den Eindruck, dass Nationalstolz und Kenntnisse über Deutsch, deutsche Rechtschreibung, deutsche Geschichte, deutsche Philosophen, Schriftsteller und Komponisten tendenziell umgekehrt proportional zueinander sind.

Ich würde ja eher empfehlen, den zweiten Bereich zu fördern. Meiner Erfahrung nach schwärmen nationalstolze Menschen eher selten von Schopenhauer oder von Beethovens Klaviersonaten.

Aber womöglich gibt es auch Ausnahmen.

Was mir gerade in den Sinn kommt: Wagner (deutscher Komponist) hatte wenig übrig für italienische Komponisten (wie Verdi). Offenbar hatte da sein Nationalstolz seine (ansonsten gute) künstlerische Einschätzung getrübt.

Dagegen Verdi: auch wenn er selber ganz anders komponierte: er war begeistert vom 2.Akt von "Tristan und Isolde" (von Wagner; diese Einschätzung teile ich übrigens auch). Er war durch und durch Musiker, er beurteilte alleine die Musik, egal, ob sie ein Italiener, Deutscher oder sonst jemand geschrieben hatte.

Diese Einstellung mag ich eher, wichtig ist doch nicht, ob die Musik "deutsch" oder "italienisch" (oder...) ist, nur, ob sie gut ist oder einem gefällt. Ich mag durchaus deutsche Künstler - aber nicht als Automatismus (weil sie deutsch sind), sondern genau dann, wenn sie gut sind (worüber man manchmal streiten kann).

Der Stolz mag per se nicht schlecht sein, aber er trübt den Blick dafür, dass es auch woanders viele gute Dinge gibt. Und warum sollte man - wenn man schon stolz ist - durch irgendwelche Ländergrenzen eingeschränkt sein?

Ich bin in der Nähe eines Dreiländerecks geboren, und Luxemburg und Metz (Frankreich) waren mir näher als z.B. Berlin. Sind halt 3 Staaten, aber das muss die Menschen ja nicht trennen. Und wenn der Stolz fehlt, heißt das ja nicht, dass man das Land nicht mögen würde - ich mag Deutschland sehr oft (nicht immer, aber sehr oft).

Ich würde mir nur manchmal ein klein wenig mehr französische Gelassenheit wünschen (z.B. beim Thema Auto). Sich z.B.über Frauenparkplätze aufzuregen ist mir "zu deutsch".

Aber auch da gibt es Ausnahmen, es gibt sehr gelassene Deutsche.


Deamonia  07.03.2023, 09:00

Schöne Antwort :)

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sneezetrack125  18.03.2023, 17:54
@Deamonia

Ja, der gute Schopenhauer! Der hatte bereits richtig festgestellt:

Die Deutschen sind frei von Nationalstolz und legen hierdurch einen Beweis der ihnen nachgerühmten Ehrlichkeit ab.

Tja, nicht deutsch sein zu wollen ist "typisch deutsch". -

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Deamonia  20.03.2023, 11:03
@sneezetrack125
Tja, nicht deutsch sein zu wollen ist "typisch deutsch"

Also so würde ich das nicht unterschreiben. Keinen Nationalstolz zu haben ist typisch Deutsch, aber nicht, nicht deutsch sein zu wollen.

Kenne keinen einzigen geborenen Deutschen, der nicht deutscher sein will, höchstens von Leuten die eingewandert sind, oder deren Kinder, wenn diese sich immer noch stark mit ihrem Heimatland identifizieren.

Ich bin gerne Deutsche, und äußerst froh hier zu leben, nur hab ich keinen Grund da stolz drauf zu sein, zufällig hier geboren worden zu sein, genauso wenig wie auf meine blauen Augen oder meine blonden Haare, die hab ich halt einfach von Geburt an...

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sneezetrack125  23.03.2023, 18:35
@Deamonia

Ob Du es nun glauben magst oder nicht: Aber auch diese Art, Stolz nur gelten lassen zu wollen für Dinge, die man selbst geschaffen oder erreicht hat, ist „typisch deutsch“ oder sagen wir, vielleicht genauer: Typisch germanisch. Man wird so vielleicht noch in Skandinavien denken und einigen anderen germanischen Ländern, aber ganz sicher nicht im Westen, Süden oder Osten.

Der Engländer empfindet Stolz wenn er das „Rule, Britannia!“ hört und dabei an die einstige Größe seines weltumspannenden Imperiums denkt, der Italiener lobt seine „mistura eccellente“ über den grünen Klee, der Pole glaubt nicht selten, sein Land müsse bis zur Nordsee reichen, der Türke meint, sein Land sei unbesiegbar und Türken hätten ja Deutschland nach dem Kriege wieder aufgebaut, der Japaner hat irgendwo in seinem Herzen eine Art shintoistische Grundüberzeugung einer letztlich geistig überlegenen uralten Rasse anzugehören – kurz: Nationalstolz bis hin zu seiner übertriebenen chauvinistischen Form ist überall in der Welt normal, nur eben in Deutschland nicht.

Ja und als Frau wirst Du natürlich erst Recht keinen rechten Nationalstolz entwickeln können, da Frauen allgemein weniger tribalkollektivistisch denken, sondern mehr auf den Genus ausgerichtet sind, sonst aber eher individualistisch empfinden und denken. Der Nationalismus in seinem ganzen Spektrum von herrlicher patriotischer Freiheitsliebe für Volk und Heimat bis hin zum ärgsten und aggressivsten Chauvinismus ist mehr ein Phänomen des idealistisch-abstrakten Denkens, zu dem der Mann deutlich mehr Meinung hat als die Frau. –

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Deamonia  24.03.2023, 16:52
@sneezetrack125
Ob Du es nun glauben magst oder nicht: Aber auch diese Art, Stolz nur gelten lassen zu wollen für Dinge, die man selbst geschaffen oder erreicht hat, ist „typisch deutsch“ oder sagen wir, vielleicht genauer: Typisch germanisch. Man wird so vielleicht noch in Skandinavien denken und einigen anderen germanischen Ländern, aber ganz sicher nicht im Westen, Süden oder Osten.

Das brauche ich nicht glauben, ich weis das es so ist. Große Ausnahme stellt hier Sport dar, da sprechen Fans von "ihrem Sieg" und benehmen sich als hätten sie selbst die Tore geschossen, oder wenn "wir" Papst werden XD

kurz: Nationalstolz bis hin zu seiner übertriebenen chauvinistischen Form ist überall in der Welt normal, nur eben in Deutschland nicht.

Jepp, das ist ein großes Übel in der Welt, aber in Europa ist es zum Glück nicht mehr ganz so krass wie auf anderen Kontinenten.

Immer mehr Menschen hier, vor allem die jüngeren, sehen sich als Europäer, nicht mehr nur als Deutsche, Italiener oder Spanier, während kein Taiwaner, Chinese, Afghane, Ägypter oder Iraker sich selbst als "Asiate" bezeichnen würde.

Von daher gibt es da bereits einen Wandel, der hoffentlich fortschreitet.

Ja und als Frau wirst Du natürlich erst Recht keinen rechten Nationalstolz entwickeln können,

Sorry aber das ist großer Schwachsinn, vor allem mit "natürlich" und "erst recht". Hast du etwa nie gelernt, wie heftig auch die Frauen im Nationalsozialismus drauf waren? Die wahren häufig heimatergebener als ihre Männer, haben Jüdische Kinder die vor der Deportierung ins KZ geflüchtet sind, auf der Straße eingesammelt, und Zuhause umgebracht!

da Frauen allgemein weniger tribalkollektivistisch denken,

Was soll das bitte für eine Denkweise sein?

Der Nationalismus in seinem ganzen Spektrum von herrlicher patriotischer Freiheitsliebe für Volk und Heimat bis hin zum ärgsten und aggressivsten Chauvinismus ist mehr ein Phänomen des idealistisch-abstrakten Denkens, zu dem der Mann deutlich mehr Meinung hat als die Frau. –

Mal im ernst, das ist ziemlich leeres Geschwafel, aus toll klingenden Worthülsen, die hier keinerlei Aussagekraft haben. Wozu muss man Patriotisch sein, um freiheitsliebend zu sein? Gerade Frauen haben in den letzten Jahrzehnten extrem gekämpft für die Freiheiten des "Volks der Frauen".

Das Chauvinismus eher männlich ist, ist bekannt, aber was soll bitte männliches idealistisch abstraktes denken sein? Denn gerade beim abstrakten denken, klammert der denkende sich selbst ja aus, was bei Männern eher selten der Fall ist, sowas ist eher ein Frauending, weswegen Frauen auch heute noch nahezu die gesamte Carearbeit machen.

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sneezetrack125  01.04.2023, 13:43
@Deamonia

Du stimmst mir also in der Analyse zu, aber nicht in der Konklusion. Das ist wiederum auch normal für GuteFrage – die meisten hier sind „typisch deutsch“ in der Eigenschaft, nicht deutsch sein zu wollen. –

Ich wäre über einen Austausch der Japaner durch Afrikaner, Inder, Latinos oder irgendwelche anderen fremden Gruppen ebenso wenig erfreut wie ich mich über den jetzigen Austausch der europäischen Kulturvölker durch farbige Einwanderer freuen kann. Wenn „Vielfalt“ herrscht so immer nur in dem Kulturkreis, der die fremden aufnimmt, also bei uns, niemals aber in den Herkunftsländern dieser Fremden, die dort gänzlich unter sich bleiben. Die Multikulti-Ideologen scheinen hier niemals über den nationalen Tellerrand bzw. den Tellerrand des „Westens“ hinauszuschauen. Auf lange Sicht aber wird es im Falle der Fortführung der jetzigen Politik im Westen zur Vermischung kommen und dann ist genau eine Art Mensch, nämlich die „weiße“, europäische von der Erde verschwunden, während in Afrika südlich der Sahara nach wie vor ausschließlich Schwarze wohnen, in Ostasien ausschließlich Ostasiaten und so weiter. Wer das wollen kann, der ist entweder dumm, unwissend oder abgrundtief bösartig, predigt er damit doch einen eliminatorischen Rassismus, also die Vernichtung einer Rasse mittels Wegmischung.  Jeder Menschenschlag hat ein Recht auf Bestand, auf Heimat, auf Unversehrtheit und wenn man dem Einzelnen die Vermischung natürlich nicht verbieten soll, so ist es ein Verbrechen, wenn man heute ganze Völker indirekt, aber mit langsam steigendem Druck, die Vermischung immer gnadenloser aufdrängt. Wer mit der Parole „Vielfalt statt Einfalt“ vermeint die Vielfalt zu fördern, der löscht am Ende aus Einfalt die Vielfalt aus. –

Ja, der passive Sport, in Europa vor allem König Fußball, ist auch im Großen Ganzen mehr eine Erscheinung der Unterschicht, allenfalls noch der Mittelschicht, doch je höher man in der sozialen Schichtung hinaufgeht, desto geringer das durchschnittliche Interesse dafür. In den unteren Schichten aber ist Tribalismus allgemein stärker als unter den mehr individualistischen Unternehmern, Akademikern usw. Somit gibt es selbst in Deutschland einen gewissen, periodisch mit den Weltmeisterschaften immer wieder aufflammenden reinen Fußballpatriotismus, der aber genau in dem Moment wieder erlischt, in dem die deutsche Mannschaft ausgeschieden ist. –

Im letzten Absatz hast Du offenbar nicht verstanden, was ich überhaupt meinte. Eine Nation ist ein Abstraktum, das nicht so direkt mit biologischer Realität verknüpft ist wie das Abstraktum der beiden Geschlechter. „Die Frauen“ oder „die Männer“ sind keine Ideale, sondern biologisch gegebene Wirklichkeiten. Ja, viele Frauen, die es nötig haben, kämpfen für die Freiheiten des „Volkes der Frauen“, wie Du schreibst und Du selbst fühlst Dich offenbar diesem Kampf verbunden. Das ist ein Kollektivismus zweifellos, doch kein idealistischer Kollektivismus, da das Kollektiv, auf dass sich bezogen wird, eben keine Idee ist, sondern eine biologische Realität.

Im letzten Absatz hast Du offenbar nicht verstanden, was ich überhaupt meinte. Eine Nation ist ein Abstraktum, das nicht so direkt mit biologischer Realität verknüpft ist wie das Abstraktum der beiden Geschlechter. „Die Frauen“ oder „die Männer“ sind keine Ideale, sondern biologisch gegebene Wirklichkeiten. Ja, viele Frauen, die es nötig haben, kämpfen für die Freiheiten des „Volkes der Frauen“, wie Du schreibst und Du selbst fühlst Dich offenbar diesem Kampf verbunden. Das ist ein Kollektivismus zweifellos, doch kein idealistischer Kollektivismus, da das Kollektiv, auf dass sich bezogen wird, eben keine Idee ist, sondern eine biologische Realität.

Der Kampf für das eigene Volk hingegen, ist ein Kollektivismus, der sich auf eine Idee bezieht und Derartiges wird eben mit dem Begriff des Idealismus im engeren Sinne bezeichnet. Im weiteren Sinne wird dieser Begriff heute allgemein als „Kampf für das Gute“ verwendet, doch stellt dies bereits eine Zweckentfremdung und somit Unrichtigkeit in der Verwendung dieses Begriffs dar. Das Denken in abstrakten Ideen ist aber tatsächlich allgemein mehr eine Eigenschaft des männlichen Geistes, während Frauen gewöhnlich konkreter denken und also mehr auf das Naheliegende, Praktische sowie allgemein mehr auch auf konkrete Menschen ausgerichtet sind. Philosophinnen, Ideologinnen und Erfinderinnen sind entsprechend selten, Pflegerinnen, Krankenschwestern, Sozialarbeiterinnen und Ärztinnen jedoch häufig. Verdinglichung und Vergeistigung, das Schaffen neuer Allgemeinbegriffe sind die typischen Eigenschaften männlicher Gehirne, nicht weiblicher.

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sneezetrack125  01.04.2023, 13:47
@Deamonia

Daher neigen Frauen auch weniger zum „Rassismus“. Zwar sind Rassen biologische Wirklichkeiten und zwar sogar solche, die auch offenkundig sofort sichtbar sind an den einzelnen Menschen, doch ändert dies ja nichts daran, dass der Gattungstypus, nämlich Homo Sapiens, immer ein- und derselbe bleibt. Der naheliegende Blick auf einen Menschen fremder Rasse ist somit dieser auf sein Individuum, nicht auf seine Rasse. Besteht Interesse an einem solchen Menschen, so fragt man (bzw. „frau“) nach der Lebensgeschichte dieses Menschen, seinem Innenlieben, persönlichen Vorlieben, bei Interesse auch nach dem Tierkreiszeichen und dergleichen.

Diesen naheliegenden Blick haben zwar beide Geschlechter, doch neigen Männer in viel stärkerem Maße als Frauen dazu, diesen Blick gleich immer zu ergänzen durch eine Einordnung des Einzelnen unter einen Oberbegriff, also einem „Typus“. Rassentheoretische Modelle wären hier nur ein Beispiel für viele für solche Typisierungen und wie gesagt, Rassentypen sind viel weniger abstrakte Typen als z. B. die rein idealen Ethnotypen, also Volkszugehörigkeiten: Denn die Rasse sieht man dem Einzelnen sofort an, aber man kann meist nicht sagen, ob von zwei Personen, die grob derselben Rasse angehören, einer Deutscher oder der andere Engländer ist. –

Somit ist rassenbezogenes Katalogisieren (was übrigens keineswegs notwendig zum „Rassismus“ im Sinne von „Rassenhass“ und dergleichen führen muss) zwar mehr männlich, aber noch lange nicht das Paradebeispiel dafür und der Unterschied zwischen den Geschlechtern hier auch noch nicht so groß wie in Bezug auf ethnobezogenes Denken, das ja die reale Bedeutung der abstrakt-idealen Volkstypen in ihrer wesentlichen Unterschiedlichkeit voraussetzt. –

Grob gesagt, kann man konstatieren, Frauen beachten das Rassische weniger als Männer aber das Nationale noch weniger, d. h. hier sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede noch größer, da nationale Zugehörigkeiten von biologischer Wirklichkeit stärker abgelöst sind als rassische, welche nichts weiter sind als die biologische Wirklichkeit. Dazu passt übrigens auch, dass in der mehr nationalistischen bzw. „patriotischen“ AfD der Frauenanteil (ca. 16%) noch niedriger ist als der formal zwar auch nationalistischen, de facto aber eher „rassistischen“ (im Sinne von rassentypologisch denkend, nicht notwendig hetzend, wie gesagt) NPD, wo doch immerhin 27% der Mitglieder Frauen sind. Noch viel höher aber ist der Frauenanteil in den nichtnationalen Parteien, besonders bei den hyperindividualistischen Grünen.

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Deamonia  04.04.2023, 10:43
@sneezetrack125

Generell: Verwenden bitte Zitate, wenn du dich auf etwas beziehst, ich hab keine Lust immer zu raten was du meinst.

Du stimmst mir also in der Analyse zu, aber nicht in der Konklusion. Das ist wiederum auch normal für GuteFrage – die meisten hier sind „typisch deutsch“ in der Eigenschaft, nicht deutsch sein zu wollen. –

Keine Ahnung wie du darauf kommst.

Welche "Analyse"? Das Wissen, das Deutsche es in der Regel eher nicht so mit Nationalstolz haben? Dazu sehe ich keinerlei Analyse von dir.

Ansonsten habe ich deiner Behauptung (ich würde es nicht gerade Fazit nennen) widersprochen, Frauen könnten "erst recht keinen Nationalstolz entwickeln" mit einem Beispiel aus dem 2WK welches keinerlei Aussage beinhaltet, wie ich zu dem Thema denke.

Keine Ahnung warum du meinst ich hätte ein Problem mit "Typisch Deutsch". Ich liebe Kartoffeln, Kleingärten und Bratwurst, finde es gut das hier alles vernünftig geregelt ist, und noch vieles anderes was vermutlich "Typisch Deutsch" ist.

Selbst wenn ich also verraten hätte, wie ich zu der Sache stehe, würde das noch lange nicht bedeuten, ich hätte ein Problem damit "Typisch Deutsch" zu sein. Vermutlich niemand entspricht allen "Typisch XYZ" Stereotypen.

Ich wäre über einen Austausch der Japaner durch Afrikaner, Inder, Latinos oder irgendwelche anderen fremden Gruppen ebenso wenig erfreut wie ich mich über den jetzigen Austausch der europäischen Kulturvölker durch farbige Einwanderer freuen kann. Wenn „Vielfalt“ herrscht so immer nur in dem Kulturkreis, der die fremden aufnimmt, also bei uns, niemals aber in den Herkunftsländern dieser Fremden, die dort gänzlich unter sich bleiben. 

Das "die dort gänzlich unter sich bleiben" Unsinn, denn Deutsche werden in den allermeisten dieser Länder gerne und herzlich aufgenommen, sofern sie denn wollen. 

Allerdings leben sie dann in der Regel in den "besseren" Vierteln, oder in Afrikanischen Ländern sogar häufig in abgeschotteten reichen Wohnsiedlungen, während auf der anderen Seite der Sicherheitsmauer die Menschen (ver)hungern. 

Daher kann für Oberflächliche oder einfach denkende Menschen leicht der Eindruck entstehen, die Einheimischen würden sich "Abschotten" weil sie selten Ausländer in den überfüllten Städten sehen, obwohl sich in Wahrheit die Ausländer in diesen Ländern (in der Regel) selbst in reichen Vierteln / überwachten Siedlungen und ähnlichem abschotten. Selbst bei den Massai leben übrigens vereinzelt Deutsche, und das geht bei Nomaden/Ureinwohnern nur bei voller Integration. 

Wie viele Menschen kennst du denn, die unbedingt nach Afrika wollen, um dort mit den Einheimischen in einem Dorf, im Slum in Brasilien, oder auch nur ärmeren Viertel zu leben? 

Die meisten Europäer wandern aus in ein Land wo sie entweder besser leben können als in ihrer Heimat (abgeschottet als reiche Elite) oder weil sie an einem bestimmten Ort leben möchten. Letzteres aber auch meist über dem Durchschnittseinheimischen vom Lebensstandart her

Zu guter letzt zu dem Thema: Die Menschen die aus ihren Ländern nach Deutschland flüchten/auswandern tun das in der Regel weil sie eben die Regierungen dort NICHT gut finden, und nicht weil sie so große Fans ihres Landes sind, und das überall verbreiten wollen.

Du würdest vermutlich selbst noch Nordkoreanern die hier leben vorwerfen, das in ihrer Heimat eine Militärdiktatur herrscht...

Die Multikulti-Ideologen scheinen hier niemals über den nationalen Tellerrand bzw. den Tellerrand des „Westens“ hinauszuschauen.

Rassisten scheinen niemals darüber nachzudenken, das Deutschland vor nicht allzu langer Zeit selbst noch am liebsten "unter sich" geblieben wäre, welche Folgen das hatte, und das alle Menschen heute noch in Monarchischen oder Diktaturen leben würden, wenn man sich immer das schlechteste was man auf der Welt finden kann als Maßstab setzt, und keiner den Anfang hätte machen wollen, Vorbild zu sein.

Ihnen scheint auch nicht bewusst zu sein, das unser Wohlstand/Konsum sich zum Großteil auf billige Arbeitskraft von Menschen in diesen Ländern stützt.

Du kannst ja gerne nach dem Motto "Auge um Auge Zahn um Zahn" leben (sofern du dich an die Gesetze hältst) ich persönlich möchte das allerdings nicht als mein Lebensmotto, und bin heilfroh, das es im Laufe der Geschichte immer mehr Menschen gab und gibt, die möglichst nach der simplen goldenen Regel "was du nicht willst das man dir tut das füg auch keinem anderen zu" versuchen zu leben. 

Ansonsten wäre ich jetzt vermutlich bereits gegen meinen Willen verheiratet, mehrfache Mutter und Eigentum eines Ehemannes an den mein Vater mich verkauft hätte. Männer könnten immer noch darüber bestimmen, ob ihre Frauen überhaupt arbeiten dürfen, aller Besitz einer Frau ginge immer noch in den des Mannes über, sobald sie verheiratet wird, und schlagen, egal ob Frauen oder Kinder, wäre ein Recht des Mannes. 

So gut wie alles was unser modernes Leben ausmacht, haben wir, weil Menschen etwas zum guten hin verändern wollten, und nicht weil sie sich die schlimmsten als Vorbild genommen haben.

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Deamonia  04.04.2023, 10:49
@Deamonia
und dann ist genau eine Art Mensch, nämlich die „weiße“, europäische von der Erde verschwunden, 

Du solltest dringend nochmal den Biounterricht einer Realschule besuchen, dann wüstest du, das "Mensch" schon die einzige verbliebene Art der Gattung Homo ist! Es mag unterschiedliche Populationen geben, aber wir sind alle die selbe Art, die nicht weiter in Unterarten unterteilt wird. 

Auch wird die Population der "weißen Europäer" nicht aussterben, genauso wie Blondinen nicht aussterben werden, bloß weil es nur noch 2% von ihnen gibt. Wurde zwar mal behauptet, aber das Gen bleibt halt im Erbgut und kann bei jeder Schwangerschaft hervortreten. Ohne Selektionsnachteil verschwinden diese Gene nicht, genauso wenig wie helle haut, oder glatte Haare.

Aber selbst wenn dem so wäre, das "weiße Europäer" aussterben was wäre so schlimm daran? Das ist einfach nur Biologie, und passiert halt. (Die meisten wären vermutlich über etwas mehr Pigmente in der Haut eher froh)

Woher dieser Rassenwahn bei dir? Wen interessiert es schon, ob es in hunderten von Jahren eine bestimmte Hautfarbe weniger geben wird? Was ist so besonders, toll und wichtig an der Farbe der Haut? 

Deine Aussagen klingen irgendwie nach altem weißem Mann, der Angst hat seine Privilegien nochmals teilen zu müssen, und das obwohl er das bei den Frauen doch schon mal musste...

während in Afrika südlich der Sahara nach wie vor ausschließlich Schwarze wohnen, in Ostasien ausschließlich Ostasiaten und so weiter. 

Unsinn, in all diesen Ländern leben auch ehemalige Europäer, siehe oben 

Wer das wollen kann, der ist entweder dumm, unwissend oder abgrundtief bösartig, predigt er damit doch einen eliminatorischen Rassismus, also die Vernichtung einer Rasse mittels Wegmischung.

Abgrundtief bösartig sind lediglich deine Behauptungen, es würde versucht werden Europäer zu eliminieren, damit du deinen Rassismus ausleben kannst. (zu dumm passt die Wortwahl eher nicht, wobei auch dumme Menschen Lexika nutzen können)

Im Gegensatz zur Nazizeit gibt es heute keinerlei Rassegesetze die an willkürlichen Merkmalen festlegen wer eine Familie gründen darf, und wer nicht. Ebenso ist niemand gezwungen, mit wem bestimmtes Kinder zu bekommen. Es versucht auch keiner zwanghaft irgendwas zu vermischen, das ist Verschwörungstheoretischer Unsinn. 

so ist es ein Verbrechen, wenn man heute ganze Völker indirekt, aber mit langsam steigendem Druck, die Vermischung immer gnadenloser aufdrängt. 

Das Level deines Schwachsinns erreicht beinahe seinen Höhepunkt.

Bisher hat mich noch niemand gedrängt, unbedingt mit einem Afrikaner oder Asiaten ein Kind zu zeugen. Was für ein Druck bitte? 

Niemand wird unter Druck gesetzt, mit wem auch immer Kinder zu zeugen, das kann immer noch jeder selbst entscheiden, und wenn ein Europäer "sein Volk" erhalten möchte, dann kann er das ja tun, sich dafür einen anderen Europäer suchen, und beliebig viele schneeweiße Europäische Kinder zeugen... 

Oder hast du schlicht Angst, Afrikaner und Asiaten "Bessere" Partner abgeben als Europäer, so das kein Europäer mehr einen anderen Europäer, also auch dich, will?  

Wer mit der Parole „Vielfalt statt Einfalt“ vermeint die Vielfalt zu fördern, der löscht am Ende aus Einfalt die Vielfalt aus. –

Wer behauptet Vielfalt durch Abschottung zu erreichen muss extrem einfältig sein, und ich kann dich immer weniger Ernst nehmen mit deinen Spruchkalender Sprüchen.

Deinen geistigen Erguss über Fußball und "Unterschicht" ignoriere ich einfach mal, er macht bloß noch offensichtlicher als eh schon, das du das dringende Bedürfnis hast dich als was besseres zu fühlen. 

Dann kommt jede Menge Wortklauberei, die übergehe ich ebenfalls, bis wir zum nächsten großen Unsinn kommen:  

Das Denken in abstrakten Ideen ist aber tatsächlich allgemein mehr eine Eigenschaft des männlichen Geistes...

Das sind rein anerzogene Eigenschaften, die glücklicherweise heutzutage immer mehr verschwimmen, weil auch Mädchen z.B. Spielzeug erhalten was das räumliche Denken fördert. Ist ja kein Wunder, das Frauen lange generell mehr auf Menschen ausgerichtet waren, denn sie wurden regelrecht darauf ausgerichtet. 

Man muss sich nur mal Spielzeug für Kinder anschauen: Jungsspielzeug fördert häufig bestimmte Abstrakte Eigenschaften, wie Bauklötze oder Lego das räumliche denken. So sind Frauen die als Kinder viel selbst mit Lego gebaut haben, logischerweise besser in räumlichem Denken, als Frauen die als Kinder in einer Puppenküche essen für Puppenkinder gekocht haben, und die mit Spielzeugreinigungsgeräten in Pink "Gute Hausfrauen" gespielt haben. 

Du solltest dir dringend mal die Doku "No more Boys and Girls" anschauen, um ein paar deiner veralteten Vorurteile los zu werden, und an deinem Selbstbewusstsein arbeiten. Dein Post schreit nur so nach Angst vor allem neuen und fremden.

Zum Abschluss:

Wenn du beim nächsten mal keine Zitate verwendest, werde ich nicht mehr auf das geschriebene eingehen.

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sneezetrack125  23.03.2023, 20:42

Nun, die Frage bezog sich aber auf den Mentalität der Menschen in Deutschland, also die "deutsche Seele". Um diese zu erfassen, müssen wir eben eine möglichst weite Zeit überblicken. Die Frage von NichtDeinHase ging auch nicht um die "Zeit danach bis zum Jahr 1945". Lese die Frage doch einfach nochmal! 😉

Einer meiner Lieblingszeugen ist immer noch Georg Pawer, der 1530 bereits richtig schrieb:

"Allein wir Deutschen haben auf andrer Leute und fremder Nation Wesen, Sitten und Geberde gegaffet, gleich als hätten unsere Alten und Vorfahren nie nichts gehandelt, geredet, gesetzt und ge-ordnet, das ihnen ehrlich und rühmlich nachzusagen wäre."

Übrigens war Georg Pawer (Bauer) selbst ein Beispiel für die nationale Eigenart der Deutsche, lieber für andere als für das eigene Volk zu schwärmen: Er hat seinen Namen nämlich latinisiert und ist der Geschichte nur als Georgius Agricola bekannt geblieben ...

Das Problem mit dem fehlenden Nationalstolz liegt wirklich tiefer. Ich dachte auch immer, Auschwitz wäre die Ursache, aber dem ist wirklich nicht so. Wir haben hier in Deutschland offenbar ein Volk, das sich selbst verachten will und "Auschwitz" ist lediglich die argumentative Form, in der diese Selbstverachtung sich in der Gegenwart selbst begründet. Hätte es das nie gegeben, würde der deutsche nationale Masochismus eben andere Begründungen und Scheinargumente anführen. Die Deutschen sind, als Kollektiv, offenbar habituell neurotisch. -

PS: So wie die Deutschen vielleicht etwas mehr "französische Gelassenheit" beim Einparken brauchen könnten, so stünde umgekehrten den Franzosen vielleicht etwas mehr deutsche Gelassenheit in der Politik gut an. Die sehr streitlustige Art, bei jeder Kleinigkeigkeit zu streiken (gegenwärtig darum, nicht bis 64 arbeiten zu müssen, während wir Deutschen ganz gelassen bis 67 arbeiten), zeigt uns dann doch auch die ganz und gar nicht so gelassene Art des gallischen Hahnes deutlich auf. -

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Weil man dioes den Bürgern der BRD (nach der Gründung) erfolgreich und intensiv durch US-gelenkte Propaganda ausgeredet hat.

Man hat ihnen schlicht und ergreifend klar gemacht:
Patriotismus = Nationalismus = Hitler!

Und genau daher haben die Bürger der ehemaligen West-BRD niemals auch nur ansatzweise eine Spur von Nationalstolz abbekommen - ganz im Gegensatz zu den Menschen in der DDR im übrigen. Dort hat man den Menschen tatsächlich genau das Gegenteil gesagt - immer und immer wieder: "Ihr baut hier gerade etwas einzigartiges auf, und könnt stolz darauf sein." Und genau das waren dann sehr viele Menschen eben auch - zu recht!

Natürlich wissen wir heute, dass das DDR-System eben leider nicht funktioniert hat. Aber man hätte ja aus allem lernen können, an den passenden Stellschrauben drehen und es besser machen können. Denn ur aus Fehlern kann man vernünftig lernen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!

OlliBjoern  06.03.2023, 21:07

Aber daran erkennt man auch viele Probleme, die der angebliche Nationalstolz mit sich bringt: gerade die angeblich stolzen Ostdeutschen haben hohe Vorbehalte gegen "Wessis" (die angeblich schuld an der dortigen wirtschaftlichen Misere sind). Und Vorbehalte gegen zahlreiche Ausländer (die angeblich auch schuld sind an allerlei).

Natürlich gibt es auch andere Leute in Ostdeutschland. Und es gibt solche angeblich stolzen Leute auch in Westdeutschland (dort erzeugen sie ähnliche Probleme).

Stolze Menschen sind nie selber schuld, sie schieben die Probleme auf andere. Ein "stolzer Ossi" schiebt seine Probleme auf den Wessi und den Ausländer. Ein "stolzer Wessi" schiebt viele Probleme im Osten auf die Ossis selber (und auch auf Ausländer, ist klar).

Das bringt uns wirklich nicht weiter.

Das ist das Problem: der stolze Araber ist nie selber schuld, der stolze Türke ist nie selber schuld, der stolze Wessi ist nie selber schuld, der stolze Ossi ist nie selber schuld. Immer sind es (angeblich) die anderen. Niemand von denen hält es für nötig, sich selber zu ändern oder sich anzupassen.

Aber ohne ein gesundes Maß an Selbstkritik und Offenheit gegenüber anderen geht es nun mal nicht. Der Stolz hat noch nie ein Problem gelöst, aber schon viele verursacht.

Wir verlangen doch von Ausländern zu Recht, dass sie sich unseren Gesetzen anpassen. Und wer passt sich besser an: jemand, der offen ist, oder jemand, der sehr nationalstolz ist?

"Je weniger jemand ist, je mehr Stolz wird er haben,

und je geneigter wird er sein,

an anderen Fehler, gute Eigenschaften aber nicht zu bemerken. "

Heinrich von Kleist

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sneezetrack125  18.03.2023, 17:58
@OlliBjoern

Diese Aussage von Kleist ist ein indirektes Lob für die Deutschen und ein indirekter Tadel für Völker mit chauvinistischer Mentalitätstendenz wie Russen, Polen, Türken, Franzosen und so weiter.

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sneezetrack125  18.03.2023, 17:57

Die Reeducation mag ihre Rolle spielen. Allerdings fehlte den Deutschen auch vorher - sehr im Unterschied zu anderen europäischen Nationen - der Nationalstolz. Schopenhauer lobt die Deutschen dafür, andere, wie Bismarck, verzweifelten daran. Bismarck erkannte richtig:

Die Neigung, sich für fremde Nationalitäten und Nationalbestrebungen zu begeistern, auch dann, wenn dieselben nur auf Kosten des eigenen Vaterlandes verwirklicht werden können, ist eine politische Krankheitsform, deren geographische Verbreitung leider auf Deutschland beschränkt ist.

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Schreifrizz  05.06.2023, 17:42

Warum habt ihr dann immer die Internationale gesungen?

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Oder schämen sich sogar deutsch zu sein

Das ist ein lustiges Thema. Wer ist denn Deutsch oder möchte das sein. Das du im Perso oder Reisepass Deutsch stehen hast, ist kein absoluter Nachweis das man Deutsch ist, sondern es lässt nur die Vermutung zu. Zum abschließenden Nachweis brauchst du diesen gelben Zettel der bei den Reichsbürgern so beliebt ist und manche Berufsgruppen brauchen den auch, zb Steuerberater. Das ist dieser Staatsangehörigkeitsausweis, den muss man dann extra beantragen. Und es ist schon Leuten passiert, wo die Großeltern zb im Krieg damals aus dem Sudetenland geflohen sind und die den Schein beantragt haben und dann hieß es: Glückwunsch, sie sind Tscheche, weil ihre Großeltern Tschechen waren.

Ich check das auch nicht so ganz, so sehr intresssiert mich das auch nicht. Früher hätte man ja die Staatsangehörigkeit oder die Staatsbürgerschaft in den Ländern, also Bayern, Thüringen, Preußen usw und das wurde dann Anfang 1900 geändert.

Nationalstolz in dem Sinne, das man sich quasi in die Reihe mit den Vorfahren stellt und auf deren Arbeitsleistung dann aufbaut oder diese weiter führt und das man dann irgendwann den Staffelstab an die Kinder weitergibt, dann haben die das an der Backe. Aber ich finde das schon wichtig, das man seinen Platz einordnen kann . Wenn man sowas nicht hat oder nicht sieht, dann hat man keine Wurzeln die einem halt geben, wenns mal stürmisch wird.