Warum haben sich die schwarzen Sklaven nicht gegen die Weißen erhoben?

11 Antworten

In erster Linie hat das etwas mit "Soft Power" zu tun, nicht wie andere Kommentatoren hier nahelegen, mit der "Hard Power".

Erstens: wenn man sich fragt, warum man z.B. nach einem Fest um 2h morgens nicht über die rote Ampel fährt, obwohl alles menschenleer ist, dann liegt das nicht an der Angst vor Bestrafung. Es ist in aller erster Linie Gewohnheit.Wir Menschen hassen Veränderung, deswegen haben auch die Sklaven nichts getan. Sie haben zu Essen bekommen, und wenn sie die Befehle ausgeführt haben, hat man sie auch gut behandelt oder sogar bevorzugt.

Zweitens sind diese Belohnungen real erlebbar gewesen im Vergleich zu den schwammigen, unsicheren Vorstellungen an eine bessere Zukunft. Arme Menschen, die es schon von Geburt an sind, wehren sich i.d.R. ja auch nicht gegen ihren Zustand. Sie beschweren sich zwar (siehe die Hartz4-Serie "Familie Ritter"), aber mehr als heiße Luft ist das nicht. Die Zukunft ist schließlich am sichersten vorhersehbar, wenn man die Füße still hält.

Denn drittens, wenn man sich wehrt, schafft man jede Menge Unsicherheit. Es könnte zwar eine Verbesserung geben, aber die eigene Angst lässt einen glauben, dass man keine Chance hat. Und tatsächlich kann man natürlich bei einem Aufstand als "Volksverräter" auf dem Scheiterhaufen enden. Bei solchen Möglichkeiten spielt die Fantasie natürlich verrückt. Da sind die Nachteile des Sklavenlebens viel vorhersehbarer und für die meisten deswegen ertragbarer gewesen.

Weil die Menschen Veränderung noch mehr hassen als den Status Quo gab es fast keine Aufstände gab, geschweige denn erfolgreiche. Dass die Sklavenhalter ihre Sklaven gut behandelt haben, Ungehorsame hart bestraft und Gehorsame befördert haben, hat sicherlich dazu beigetragen. Doch die Sklaven haben letzten Endes selber entschieden, Sklaven zu bleiben.

Wenn ein Großteil der Unterdrückten Freiheit will und eine reale Veränderung für wahrscheinlich hält, wie z.B. die Schwarzen-Bewegung letztes Jahrhundert in den USA, dann haben sie irgendwann auch Erfolg.

https://www.zeit.de/2004/04/Haiti-Kasten

Haiti/Dominikanische Republik, da gab es einen Sklavenaufstand, der sogar als erfolgreich in die Geschichte einging.

Napoleon wollte ihn niederschlagen, allerdings verzettelte er sich in Europa und hatte nicht die noetigen Reserven dafuer mehr uebrig.

Woher ich das weiß:Recherche

Es gab professionelle Sklavenjäger, die genau wußten, wie man Menschen einfängt.

Und wenn du erstmal in Ketten bist, sind deine Möglichkeiten, dich zu wehren, doch sehr begrenzt.

Haben sie sich ja z.t.

"Einfangen" ist da glaube ich das falsche Wort - es gab da durchaus Abkommen mit manchen Stammesführern, die eigene Leute oder Gefangene an die Weißen verkauft haben.

Sich zu verteidigen in einem fremden Land ohne Rückzugsort, mit schlechter Ausrüstung und keiner Infrastruktur usw ist sehr schwierig und meist mit wenig Erfolg gekrönt.

Hinzu kam die Angst, was mit den anderen Sklaven, evtl sogar die eigene Familie darunter, passieren würde, wenn man flieht oder einen Aufstand anzettelt.

"Die waren doch in der Überzahl "

In der Gesamtheit, also alleine auf einem fremden Kontinent, wohl kaum.

Was glaubst du was die Sklavenhalter/Händler mit einem Hackbällchen wie dir gemacht hätten?

So zur Abschreckung für die anderen?