Unfair, bevorzugte Behandlung anzunehmen (Medizin)?
Findet ihr es unfair wenn ich als besser versicherter schneller an Behandlungen bzw. Scans rankomme?
Erst letzte Woche bekam ich innerhalb von 3 Tagen einen MRT Termin zur Migräneabklärung mit KM von HWS bis Hirn.
Wie viel würdet ihr für eine bessere/schnellere Behandlung im Monat bezahlen?
3 Antworten
Du musst keine Gewissensbisse haben. Es kann gut sein, dass kurz bevor du angerufen hast, jemand seinen Termin abgesagt hat. Das kommt recht häufig vor.
Ich finde es nicht unfair, wenn du das annimmst. Du zahlst ja auch dafür. Und machen wir uns nichts vor - eine Arztpraxis kann ohne einen gewissen Anteil an Privatpatienten nicht wirtschaftlich arbeiten. Überspitzt formuliert, subventionieren Privatpatienten die Behandlung der gesetzlich Versicherten.
Eine andere Frage ist natürlich, wie fair ein solches System ist, dass letztendlich Patienten nach erster und zweiter Klasse unterteilt?
Ja, der Privatpatientenanteil spielt auch bei der technischen Ausstattung von Praxen eine große Rolle, bzw. wie modern die gehalten werden kann. Mehr Privatpatienten = mehr Investitionen in die Ausstattung, von der dann auch die gesetzlich Versicherten profitieren.
Nachtrag: Unfair? Darf man so empfinden. Aber ich bezahle wesentlich mehr Beitrag. Ich habe übrigens mal eine HNO-Praxis nach einer halben Stunde wieder verlassen, nachdem ich gemerkt habe, dass wir Privaten, die in einem eigenen Wartezimmer saßen, früher aufgerufen wurden, als die Kassenpatienten, die in einem rappelvollen Wartezimmer saßen. Dem Arzt habe ich ausrichten lassen, dass er einen weiteren Kollegen einstellen möge, wenn seine Praxis so gut läuft. Ob er das getan hat, weiß ich nicht, weil ich nie wieder hingegangen bin.
Nachtrag Nr. 2: Ich habe im Internet gefunden, dass er eine weitere Ärztin beschäftigt. Hie die Seite, sogar mit Video :o))) https://www.hno-kirchrode.de/
Wenn du besser versichert bist, dann zahlst du ja auch erheblich mehr.
Für Notfälle dürfen aber keine Bevorzugungen gelten.
Bei lebensrettenden Sofortmaßnahmen wie Not-OPs ok, aber in AKH werden lebensverbessernde bzw. Medizinisch wichtige OPs verschoben während ich in einer privatklinik eine OP zur warzenentfernung bekam mit Narkose usw.
Ich glaube kaum, dass wegen einer Warzenentfernung wichtige Operationen verschoben wurden. Außerdem dürfte die Warzenentfernung sehr wahrscheinlich eine Kleinigkeit gewesen sein und das bisschen Narkosemittel zahlst du ja mit.
Und den privatarzt und Chirurgen, im OP Bericht waren ziemlich viele Menschen mit langen Titeln.
Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass die alle an einer Warzenentfernung beteiligt waren, bzw dass sie wirklich nötig waren. Aber immerhin bringen die Geld in die Kasse.
Ich bin keine Arzt, aber vermutlich hätten der Chirurg und der Anästhesist genügt. Ein bisschen OP Personal läuft da natürlich auch noch herum.
Oder war das irgendwie eine besonders komplizierte und längere Operation?
Mein Hausarzt hat mir gesagt, dass er mit dem Honorar, das er von Privatpatienten bekommt, die Kosten deckt, die entstehen, wenn das Budget bei Kassenpatienten ausgeschöpft ist. Dazu muss man aber sagen, dass die Zahl seiner Privatpatienten nur ca. 2 % beträgt und dass ein Arzt, der z.B.15 % Privatpatienten hat, echt daran verdient.