Telefon: Nachbar hat den Hauptanschluss - was heißt das?
In einer Doppelhaushälfte hat meine Cousine ständig Probleme mit ihrem Telefon von Telekom. Nun hat sich herausgestellt, dass der Hauptanschluss dieser Leitung beim Nachbarn liegt. Welche Konsequenzen hat das? Kann der Nachbar Störungen verursachen oder mithören? Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es? Kann man die Leitungen einfach trennen? Der Nachbar ist leider nicht kooperativ.
2 Antworten
Das bedeutet, dass beim Hausbau nur ein HA gesetzt wurde, und die Leitung zum Anschluss im anderen Gebäude über diesen HA beim Nachbarn abgezweigt wurde.
Und je nachdem, wie das seinerzeit gelöst wurde (wobei sich mir die Frage stellt, ob diese Anschlussart überhaupt so zulässig war), kann es sehr wohl sein, dass aufgrund des Leitungsweges innerhalb der DHH die Signalqualität erheblich leidet.
Abhilfe ist hier allerdings dauerhaft nur durch einen zusätzlichen HA mit eigenem APL in der anderen DHH zu schaffen. Dafür wäre der Eigentümer zuständig, der müsste das über den Bauherrenservice der Telekom beantragen. Das ist aber ein teurer Spaß im Nachhinein. Möglicherweise könnte eine Signalprüfung (Durchmessen) und ggfs. die Verlegung eines neuen Anschlusskabels innerhalb der DHH das Problem auch soweit beheben, das wäre deutlich billiger.
APList der Übergabepunkt, den der Netzbetreiber - hier die Telekom - im Keller des Gebäudes bei der erstmaligen Anschaltung an das Netz der Telekom setzt. Und der ist Eigentum des Netzbetreibers. Da darf auch niemand daran arbeiten, der kein zugelassener Telekomtechniker ist.
Die verlegung einies eigenen APL ist ohne Erd- und Stemmarbeiten unmöglich, weil dazu ein eigenes Anschlusskabel im Erdreich vom nächstgelegenen Knoten der Telekom zu dem betreffenden Gebäude verlegt werden muss. Deswegen wäre Prüfung und ggfs. Tausch des Anschlusskabels, dass vom APL in die andere DHH führt, die weitaus schnellere und billigere Variante. NB.: Diese Arbeiten sind Dienstleistungen des Netzbetreibers, und die kann der Nachbar nicht verwehren, denn der Netzbetreiber hat ein Zugangsrecht.
Und wenn der Nachbar trotzdem sich weigert? Was dann?
Der Nachbar hat hier keine Wahloption. Der Netzbetreiber kann das notfalls gerichtlich durchsetzen und die Türe öffnen lassen unter Beisein eines GerV oder der Polizei. Nur dauern wird das dann halt länger..
Würde dieser Tausch bedeuten, dass dann der Nachbar die Nebenleitung und meine Cousine den Hauptanschluss hat? Damit wäre er bestimmt nicht einverstanden. Und eine Trennung der Leitungen mit eigenem Anschluss wäre nur möglich über Erdarbeiten zum nächsten Knoten, wenn ich das richtig verstehe?
*seufz*
Es geht _nur_ um die Prüfung der Leitung, die vom APL beim Nachbarn in die andere DHH führt. Wenn die zu schlecht ist, kann man hier ggfs. einfach ein neues Verbindungskabel einführen anstelle des vorhandenen Kabels. Am APL ändert sich dabei nichts. Ist aber die Signalqualität schon am APL selbst auf der zu euch führenden Leitung zu schlecht, nutzt das auch nichts. Dann müsste tatsächlich das gesamte Erdkabel neu verlegt werden. Da reden wir dann aber über einen Kostenrahmen von je nach Wegstrecke einigen Tausend Euro.
Ich würde mal vermuten, dass es einen APL/Hausverteiler für das gesamte Haus gibt, der sich in der Haushälfte des Nachbarn befindet.
Der Nachbar ist leider nicht kooperativ.
Dieser Hausanschluss ist in der Regel im Eigentum des Versorgers, also der Telekom. In dem Fall muss der Nachbar den Zugang gewähren.
Kann der Nachbar Störungen verursachen oder mithören?
Nein, kann er nicht.
Was ist ein APL? Was ist, wenn der Nachbar keinen Zutritt zum Haus gewährt?
Der Anschlusspunkt aller Telefonleitungen im Haus. Die Leitungen gehen ja vom öffentlichen Bereich/der Straße in das Haus. Dort gibt es dann einen zentralen Punkt, von dem die Leitungen in deine Wohnung in die Wohnung des Nachbarn gehen.
Was ist, wenn der Nachbar keinen Zutritt zum Haus gewährt?
Muss er aber. Das soll aber nicht deine Sorge sein. Darum muss sich der Anbieter kümmern.
Der Anbieter - hier die Telekom - wurde schon x-mal kontaktiert, weil es ständig Störungen in der Verbindung gibt. Teilweise kommen Anrufe nicht an oder werden unterbrochen oder man kann nicht raus telefonieren. Es hieß damals, sie hätten die Leitungenn getrennt. Nun hat ein Mitarbeiter von Telekom festgestellt, dass dies nicht der Fall ist. Es wurde eine teure Variante mit neuer Leitung von der Strasse zum Haus vorgeschlagen. Das würde sich nicht lohnen.
Es wurde eine teure Variante mit neuer Leitung von der Strasse zum Haus vorgeschlagen
Dann ist doch aber schon alles bekannt. Wenn euch das zu teuer ist, ändert sich auch nichts. Es ist Sache des Eigentümers, das zu beauftragen (und zu bezahlen).
Was ist ein "eigener APL"? Kann man die vorgeschlagene Verlegung eines neuen Anschlusskabels in der DHH meiner Cousine machen? Ohne in das Haus des Nachbarn zu gehen?