Sterben durch vegane Ernährung nicht sogar noch mehr Tiere?
Stichwort crop deaths. Ich meine man denkt durch vegane Ernährung sterben keine Tiere, aber es ist doch so, dass für die ganzen Felder wo pflanzliches Essen angepflanzt wird, Tiere getötet werden, also Rehe zum Beispiel werden erschossen, Kaninchen und Ratten und Mäuse verlieren ihren Lebensraum. Es sind sehr viele dieser Tiere, die sterben wegen dem Feldern wo Gemüse usw gezüchtet wird.
Das sind doch viel mehr Tiere die Sterben als beispielsweise eine einzige Kuh die auf der Weide lebt und die dann irgendwann geschlachtet wird, und dann eine Familie für ein halbes Jahr ernähren kann...
Ist es dann nicht so dass eine carnivore, also Fleisch - Ernährung noch weniger Tiere tötet, nämlich ein bis zwei Kühe pro Jahr für eine Familie (zum Beispiel)
Anstatt die ganzen Zigtausend Tiere die auf den Feldern für pflanzliches Essen sterben ?
13 Antworten
Ja, sogar sehr viel mehr.
Allein für die Fütterung einer Kuh braucht man unglaublich viele Pflanzen, mit derselben Menge kann man viel mehr Menschen als mit einer Kuh ernähren. Zusätzlich reicht eine Kuh ganz sicher nicht ein halbes Jahr, vor allem nicht für eine ganze Familie
Es sterben auch Tiere für den Anbau von Pflanzen, aber die Zahlen sind deutlich niedriger:
Und dann musst du noch bedenken, dass es Veganern & Vegetariern nicht nur um den Tod der Tiere geht. Dieser kann auch in der Natur ohne Medikamente sehr grausam sein. Aber es geht um die Haltunsformen, also das ganze Leben davor. Oder dass die Tiere schon an ihrer Existenz leiden, da sie hochgezüchtete Abarten sind:
Und dann bedenke, dass Tiere viel mehr Fläche brauchen. Fläche wo einst fruchtbare Biotope waren, wie Moore oder Wälder. Das hat auch vielen Tieren das Leben gekostet, so das manche sogar ausgestorben sind oder heute als bedroht gelten. Gerade Raubtiere, wie Wölfe oder Bären, haben unter der Weidehaltung sehr gelitten. Überlege mal, wie viele Tiere man retten könnte, wenn man Weidegebiet wieder renaturalisieren würde. Das sieht man auch im Blick auf die Welt:
Auch die Umweltbilanz von Tierprodukten ist höher, wie von pflanzlichen Produkten. Das schadet den Tieren auch indirekt, z. B. durch Desertifikation oder Eutrophierung von Seen.
Wie hoch ist denn der Anteil der Menschen, die sich eine Kuh auf der Weide halten? Und wie hoch ist der Anteil der industriellen Landwirtschaft für Tierfutterproduktion?
Da sicher leider auch Tiere bei veganer Ernährung durch industrielle Landwirtschaft sterben, wäre ein nächster Schritt, soviel wie möglich an pflanzlichen Lebensmitteln selbst herzustellen und auch die industrielle Verarbeitung von Lebensmitteln stark herunterzufahren, bzw., zumindest zum Teil, sogar ganz einzustellen.
Wieviel Tiere werden getötet, wenn man Lebensmittel selbst anbaut? Jeder, der Grundstücksfläche zur Verfügung hat, kann das machen. Und es ist noch gar nicht so lange her, das war das üblich. Meine Großeltern sowieso, aber auch meine Eltern wohnten auf dem Land und waren zu größten Teil Selbstversorger. Dadurch braucht man auch erheblich weniger Geld.
Wie sieht es heute auf dem Land aus? Rasenfläche und Zierbüsche- und bäume.
Dann wäre da noch der Punkt "Unkraut"! Sehr viel von dem, was Unkraut genannt wird, sind nicht nur essbare, sondern auch gesunde Wildkräuter, die keinesfalls durch Pestizide, wodurch auch Tiere sterben, vernichtet werden dürften.
Für den Menschen nicht essbare Wildkräuter dienen trotzdem Tieren als Nahrung und können am Schluß auch kompostiert werden, wodurch wertvoller Humusboden entsteht.
Der Mensch muss einfach mal aus seiner Bequemlichkeit raus und seine Arbeitskraft für das Lebensnotwendige einsetzen. Dann geht es auch der Tierwelt besser.
Sogar in Städten kann man Lebensmittel anbauen. Urban Gardening Projekte können gerne noch viel mehr werden.
Also je nachdem wie man, auch bei der veganen Lebensmittelversorgung, vorgeht sterben weniger bis gar keine Tiere.
Wenn man selbst Lebensmittel anbaut und verarbeitet, glaub mir, dann landet auch nicht mehr 1/3 aller Lebensmittel auf dem Müll.
Sehr oft wird auch hervorgehoben, wieviel Landfläche sich nicht für Lebensmittelanbau eignet, aber da ist sicher mehr der industrielle Lebensmittelanbau gemeint, weil man dort nicht mit Maschinen arbeiten kann. Fruchtbare Böden kann man schaffen, indem man zum Beispiel wie oben erwähnt vorgeht.
Die Erfahrung habe ich selbst gemacht! Als ich herzog, bestand der Hühnerhof aus Sand und Steinen. Dann kam alles, was in Küche und Garten anfällt, auf den Hühnerhof und jetzt, nach 10 Jahren gibt es eine 30cm dicke Humusschicht, die ich abtragen und wieder im Garten verwenden kann.
Wie du dir jetzt denken kannst, lebe ich nicht vegan, weil ich Hühner habe und Eier esse. Aber ich kann das gleich noch nutzen, um dir ein Beispiel zu nennen.
Wenn ich drüber nachdenke, wieviel Körnerfutter, wieviel Getreide es braucht, damit ein Huhn ein Ei legt, dann komme ich zu dem Schluß, dass, wenn ich das Getreide gleich selbst essen würde, dass ich dann mehr davon hätte als von einem Ei. Das Ei ist also schon ein Luxus, wenn man so will.
Wieviel bei unserer Ernährung von der Tierwelt und Umwelt draufgeht, hängt also nicht alleine davon ab, ob wir uns vegan, vegetarisch oder omnivor ernähren, sondern von unserem gesamten Lebensstil.
Hier ist noch ein kurzes Video, dass du vielleicht hilfreich findest:
Ist Fleisch WIRKLICH schlecht fürs Klima?Muss man von einem Extrem ins andere fallen, vom Wegwerfwohlstand ins Mittelalter oder gar in die Steinzeit?
lebensmittel selber anbauen, tiere selber halten und schlachten usw sind methoden aus dem mittelalter. wenns dir spaß macht kannst es gerne machen aber ich bin froh dass ich blos in den nächsten supermarkt gehen muss.
Na ja, schlachten tu ich eh nicht, weil ich ja kein Fleisch esse, aber Hühner habe ich und die Eier sind sowas von köstlich! Da kommen Supermarkteier nicht ran. Ich hab die ja früher selbst gekauft.
Bei meinen Tomaten ist das genau so. Meine Eltern und meine Großeltern sowieso haben ihre Familien fast ausschließlich aus dem Garten ernährt. Also bis ins Mittelalter braucht man da gar nicht zu gehen.
Ich finde es gut, möglichst ohne Supermarkt überleben zu können. Ohne Bioladen würde es allerdings schwierig werden 😉.
Dir ist aber schon klar dass diese Tiere auch zusätzlich für eine omnivore Ernährung sterben? Denn es gibt keine Felder wo extra Essen für die vegane Ernährung angebaut werden. Sowas gibt es einfach nicht. Und für eine omnivore Ernährung sterben noch immer deutlich mehr Tiere als für eine vegane. Und auch bei einer carnivoren Ernährung sterben auch noch mal deutlich mehr Tiere als nur das tier was man isst, denn für den futteranbau für diese Tiere sterben ja auch wieder Tiere und Ihnen wird der lebensraum genommen.
Warum die Menschen nie weiter als bis zur nasenspitze denken sobald es darum geht seine Ernährung zu rechtfertigen verstehe ich nicht. jedem Veganer ist klar dass auch bei einer veganen Ernährung Tiere zu Tode kommen, und seien es nur Insekten auf dem Weg vom Feld bis in den Laden. Den meisten omnis ist dieser Umstand allerdings anscheinend nicht bewusst. Oder es ist ihnen bewusst aber sie lassen ihn mit Absicht hinten überfallen weil sie ja irgendwie die vegane Ernährung schlecht reden müssen.
du meinst also wir sollten wieder wie im mittelalter leben?