Sollte ich mein Auto verkaufen?

1 Antwort

Für ein 13 Jahre altes Auto mit möglichem Kupplungsschaden (man sollte dem Käufer sagen, dass es diese Erscheinung gab) und beginnendem Rost, der 2000 Euro in der fachmännischen Behebung kosten würde, zahlt niemand 7000 Euro - außer man gerät an unerfahrene Kiddies, die "einen coolen Audi A3" wollen, nicht hinsehen, sich nicht auskennen und treu die Taler ranschaffen, weil sie denken, mit dem A3 vor der Disse wahnsinnig cool zu sein :-/. Und so jemandem so ein Auto zu verkaufen wäre unfair, man würde es selber in der Lage auch nicht wollen.

Generell: Wann macht es Sinn sein Auto abzustoßen?

Kann man nicht so deutlich sagen. Normalerweise würde ich sagen - als Erstbesitzer sollte man nach ca. zehn Jahren bei normaler Laufleistung (10.-12.000 Kilometer pro Jahr) drüber nachdenken, mit 13 Jahren und 200.000 auf der Uhr wird es schon kritisch - so was nimmt in der Regel auch ein Händler nur noch für den Export oder verweist einen gleich an den Zwischenhändler, der den Audi dann für ein Handgeld nimmt und für vielleicht 4000 Euro weiter verkauft.

Es kommt aber auf das Auto an. Ich bin sehr lange (bis 2022) einen Mercedes C180 gefahren, W202 Baureihe noch, mit zum Schluss 287.000 Kilometern. Der war so gut in Schuss, dass ich ihn eigentlich gar nicht verkaufen wollte, aber ich bekam dann ein so gutes Angebot und zugleich eine sehr gute E-Klasse aus Rentnerhand für einen Spottpreis, dass es einfach sein musste. Einen gepflegten alten Benz kriegt man immer wieder los, ein alter Kompakter mit Rost ... na ja, das geht eher an oben genannte Zielgruppe, aber es ist nciht korrekt, irgendwelchen Kindern so ein Auto zu verkaufen und dann noch viel Geld zu verlangen.

Am Ende hängt es auch davon ab, was man selber bereit ist zu investieren und ob man zufrieden ist und ob das Auto an sich ordentlich in Schuss ist. Meine E-Klasse will ich jetzt noch vier Jahre fahren, dann sehen wir weiter - wenn ich Glück habe, kriege ich dann noch halbwegs den Preis wieder, den ich (weit unter Wert, weil die Karre weg musste) 2022 bezahlt habe.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

bablbrabl123 
Fragesteller
 21.05.2024, 23:44
mit 13 Jahren und 200.000 auf der Uhr wird es schon kritisch

Wie ist dieser Satz zu verstehen, was ist kritisch? Dass ich ihn verkaufen soll oder dass sich überhaupt noch ein Abnehmer findet? Ich fahre ihn jetzt 8 Jahre, macht es also schon eher Sinn den abzustoßen? Oder weiterfahren bis das Ding den Geist aufgibt? Dann hoff ich mal zumindest noch 5.000 dafür zu bekommen. Aber was gibt es heutzutage noch für wenig Geld, die Preise für die Gebrauchten sind schlicht explodiert. Hatte 2019 nen VW T5 gekauft und 2022 für das Doppelte weiterverkauft, weil der Markt einfach da war. Die Preise sind ja nicht wirklich gesunken.

Aber so wie du sprichst, bekomme ich eh nicht mehr wirklich was für den A3 und ich sollte ihn fahren bis er Schrott ist?

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bablbrabl123 
Fragesteller
 21.05.2024, 23:50
@bablbrabl123

Andererseits macht es doch keinen Sinn jetzt noch viele Reparaturen reinzustecken, wenn das Auto doch nur noch 4-5.000€ Wert ist...

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rotesand  21.05.2024, 23:53
@bablbrabl123

Ein T5 ist ein Sonderfall, da spielte auch der Abschied des T6 mit rein - das ist eine emotionale Sache. Das ist nicht mit dem normalen Automarkt zu vergleichen.

Ich würde den Audi weiter fahren, weil es für ihn nicht mehr wirklich viel Geld gibt - außer es läuft ab wie von mir beschrieben und das wäre moralisch nicht korrekt und reine Abzocke. Das würde man auch selbst nicht haben wollen.

Wenn der Audi an sich noch gut ist, hält sich das schon noch einige Zeit. Kritisch ist es insofern, weil er normalen Interessenten zu alt ist mit zu vielen Kilometern und die Preise das drückt. Es ist schwierig, einen Abnehmer zu finden. Das ist so wie wenn man 2004 versucht hätte, einen 1991er Audi 80 zu verkaufen - so was geht auf dem normalen Automarkt nur über den Preis. 7000 Euro sind illusorisch - außer es läuft ab wie oben erklärt, wobei ich dazu schon alles weitere gesagt habe.

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rotesand  22.05.2024, 00:00
@bablbrabl123

Das ist unter den Umständen ein klassischer Kandidat für den Export. Man kann allenfalls versuchen, das Maximum raus zu holen.

Die Preise sind nicht so hoch wie gedacht außer wenn jemand keine Ahnung hat und den coolen Audi sieht, für den er sein letztes Hemd geben würde.

Meine E-Klasse von 2004 hat 2200 Euro gekostet, weil der 88-jährige Vorbesitzer das Auto komplett verbeult und verkratzt hat und das Auto weg musste. Realistisch hätte ein Händler dafür weniger als 2000 Euro bezahlt trotz geringer Laufleistung und Scheckheft, für 3000 wäre so was dann ins Angebot gekommen und für vielleicht 2500 bis 2700 Euro weggegangen.

Ein solcher A3 2,0 TDI liegt bei vielleicht 2500 bis 3000 Euro im Ankauf, je nachdem wie gut er ist und wie er vermarktet werden kann. Mit Glück landet er am Ende bei knapp 5000 Euro im Verkauf und geht für irgendwas um die 4500 weg.

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bablbrabl123 
Fragesteller
 22.05.2024, 09:04
@rotesand

Ok, danke für die ausführliche Antwort. Aber es heißt ja auch dass man nicht mehr als die Hälfte des Werts für Reparaturen ausgeben sollte. D.h. wenn ich für 1900€ die beiden Kotflügel neu mache, dann macht das ja schon wirtschaftlich keinen Sinn mehr Reparaturen reinzustecken oder nicht? Wenn dann die Kupplung auch noch kommt ists eh ein wirtschaftlicher Totalschaden? Warum sollte ich den also noch länger fahren?

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bablbrabl123 
Fragesteller
 22.05.2024, 09:53
@bablbrabl123

Was ich auch vermeiden möchte ist, dass sich irgendwann eine Reparatur nicht mehr lohnt und ich auf biegen und brechen schnell ein neues Auto brauche. Das hatte ich beim letzten Golf 4 und dann hat man kaum Zeit sich was vernünftiges zu suchen da man ja das Auto für die Arbeit braucht.

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