Sind Frauen Mental bzw. Psychisch stärker als Männer?
Ich hatte eben ein TikTok gesehen, wo gesagt wird, dass Frauen psychisch eindeutig stärker sind als Männer, als Argument wird immer benutzt, dass sie viel mehr Schmerzen aushalten müssen und auch können z.B bei einer Geburt oder so. Sowas höre ich aber auch nur von Frauen sagen die das nur, um ihr Selbstwertgefühl zu steigern oder wurde es wirklich bewiesen? Welcher Meinung seid ihr? Ich bin der Meinung, dass es einfach auf den Charakter ankommt und das man es nicht einfach so verallgemeinern kann. (Ich möchte keinen Streit zwischen den Geschlechtern oder so anfangen, ich frage nur aus Neugier.)
Danke schonmal:)
8 Antworten
Das ist eine Herleitung von hinten her :)
Da meint einer, dass Frauen das sein müssten. Und schliesst daraus, dass sie es deswegen auch sind?
Mit Depressionen und all derlei psychischen Störungen kommen jedenfalls weit, weit überwiegend Frauen in Psychotherapeuten-Praxen.
Nun kann man daraus schliessen, dass Männer offenbar belastbarer sind und selbst mit ihren Belastungen fertig werden.
Oder man kann es umdrehen und meinen, dass Frauen weiser seien, weil sie "sich Hilfe holten". Etwa analog zu der Feststellung, dass die Menschen, die im Krankenhaus liegen, offenbar gesünder sein müssten als die, die nicht da sind, weil sie sich ja Hilfe holten.
Je nach politisch-ideologischer Verortung wird man der einen oder anderen Logik folgen. Willst du im Zeitgeist mitschwimmen, wählst du die feministische zweitere. Willst du ein mutiger konservativer Rebell gegen die linke Meinungsunterdrückung sein, wählst du die erstere.
Frauen sind sicher anders als Männer, aber psychisch stärker ... nicht dass ich das wüßte. Das Argument mit den Schmerzen ist falsch, weil Männer ein dichteres Nervennetz als Frauen haben. Frauen haben also ein geringeres Nervennetz, damit sie Dehnungen bei der Geburt ertragen können. Das hat also nichts mit der Psyche zu tun.
Das ist sicherlich themenabhängig. Einiges können Frauen im Schnitt besser verkraften, einiges Männer.
Ich denke, das ist eher eine Frage der Sozialisation als des Geschlechts. Wenn jemand sich sein Leben lang behaupten muss, hat er eine ganz andere Grundhaltung (die essenziell für psychische Stärke ist) als jemand, der von Geburt an "in Watte gepackt wurde" wie man so schön sagt. Aus genetischer Sicht gibt es da aber vermutlich keine unterschiedlichen Grundvoraussetzungen. Aber man sollte vielleicht nicht unterschlagen, dass Frauen nach wie vor oft als das "schwache" Geschlecht gesehen werden und deswegen deutlich mehr Durchhaltevermögen (also psychische Stärke) brauchen, um sich in verschiedenen Lebenslagen zu behaupten. Es gibt aber auch mehr als genug Männer, denen es an "natürlicher Dominanz" fehlt, z.B. aufgrund ihrer Größe, ihres Körperbaus oder ihrer Stimme. Auch diese Defizite (wenn man sie so nennen will) müssen die entsprechenden Männer durch psychische Stärke wettmachen. Man würde sich wundern, wie oft gerade die scheinbar "starken Männer" daher psychisch gar nicht mal so widerstandsfähig sind wie es den Anschein hat, einfach weil sie es überhaupt nicht gewohnt sind, infrage gestellt zu werden. Daher hält sich das, denke ich, alles in allem die Waage.
Was hat das mit dem Geschlecht zu tun?