Patriotismus außerhalb Deutschlands?

4 Antworten

Fraglich ob das bei ,, Patriotismus " so ist - der Begriff ist eigentlich zu vage um das zu bejaen oder verneinen - beschreibt er doch einfach nur eine emotionale Haltung und Identifikation oder pro-aktive Haltung.

Nationalism wäre da schon eher was du meinst und das ist bedauerlicherweise in DE und auch einigen anderen Staaten abhanden gekommen l.

Das Narrativ der NS Zeit welches abgeschreckt hat

Fehlende nationale Prägung und Erziehung weshalb es für nachkommende Generationen eben nicht der Status quo war - der selbe Effekt nur andersrum lässt sich zb in Ungarn, Flandern, Japan, Südkorea etc beobachten

Der Einfluss von Wirtschaft, Neoliberalismus, Marktwachstum und Globalismus in dem Dinge wie Nation, Kultur, Normen, Ordnung und soziale Gemeinschaft überflüssig und hemmend sind da sie die Möglichkeit von Beschränkung und Restriktionen beinhalten oder Kritik am ewigen Konsum o.ä.

Nationalismus und Kritik an der heutigen Ausbuchtung des Kapitalismus ( nicht der Kapitalismus an sich ) wie zb nach de Benoist sind für viele liberale und wirtschaftsliberale Kräfte der Belzebub.

Und eben der schon genannte Status quo.

Man hat sich damit abgefunden, einem geht es ja prinzipiell gut, Nationen und kulturelle so wie soziale Gemeinschaft waren halt die letzen Jahre nicht so in also ist es eben Vergangenheit, die Wirtschaft und die Unternehmen fänden eine nationalere so wie sozialer regulierte Form für schlecht also riskieren wir es lieber nicht etc

Warum das aber grade in DE so ist kann ich dir nicht sagen - vlt weil es in DE nie eine große, moderate identitäre Partei gab?

Die Reps wurden in den 90 igern von rechtsextremen und Neo-Nazis gekapert.

Die sind da mittlerweile raus aber die Reps nur noch eine Kleinpartei. Dann gab es Anfang der 2000 er die Schillpartei. Die war ähnlich den Reps, wurde aber nicht unterwandert - hat sogar in einigen Landesregierungen regiert. Hat sich aber aufgrund von personellen Streitigkeiten aufgelöst.

Bis zur Gründung der AfD ( 2013) waren Themen wie Nationalismus, contra Migration, mehr nationale Identität, anti Mainstream etc i.d.R. ausgehend von Kräften wie NPD, Dritter Weg und co.

Folglich konnte man suggerieren oder hat ( weil man es nicht anders kannte) das automatisch mit deren Ausrichtung alleine verknüpft.

Dann kam die AfD welche aber das selbe Schicksal hatte wie die Reps und mittlerweile eben zur Partei des Extremen Flügels geworden ist.

Andere moderate Parteien die die oben genannten Punkte vertreten gibt es aber die sind so klein, dass sie keiner kennt.

Vlt ist das die Ursache warum es gerade in DE so extrem mau aussieht diesbezüglich.

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Und zu anderen Ländern:

In anderen Staaten oder Ländern ist Nationalismus verschiedener Formen ( meist Ethnonationalismus/ Nationalkonservatismus) durchaus an der Tagesordnung sowohl bei linken als auch rechten Kräften oder ist gar Staatsräson.

Auch bei Gebieten die keine Staaten sind sondern nach ethnischer und nationaler Unabhängigkeit streben ( z.B. Flandern , Katalonien, Schottland.... )

In vielen ländern gibts sogar sowas wie pflichtpatriotismus. Da ertönt täglich zur bestimmten uhrzeit die hymne im fernsehen und radio oder auf der arbeit und wer nicht strammsteht und mitsingt, ist gleich mal abgestempelt als der bodensatz der gesellschaft.

Und dass die miganten hier ihren nationalstolz hochhalten ist halt auch psychologisch nachvollziehbar. Wenn du deine heimat verlässt, egal ob es ist weil du musst oder weil du dort von deiner arbeit nicht reich wirst, dann hast du eine lücke in deinem herzen. Du fühlst dich fremd in deiner neuen umgebung und schlecht, weil du dein vertrautes umfeld zurückgelassen hast, und darum holst du dir soviel "geist" aus der alten heimat ins leben, um diese lücke zu füllen.

Ausserdem neigen wir menschen dazu, das zu idealisieren, was wir vermissen, auch wenns eigentlich nicht sooo toll war. Aber das kennt jeder, der sich an die guten zeiten mit dem ex zurück erinnert und sich nach einer wiederholung der beziehung sehnt. Auf einmal war das der tollste kerl ever in der erinnerung, obwohl man es tatsächlich eben auf dauer nicht mit ihm ausgehalten hat.


xubjan  20.12.2022, 12:48

Du meinst beispielsweise Nordkorea?

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kogomo  20.12.2022, 12:48
@xubjan

ja oder thailand, vietnam, china, usw.

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In anderen Ländern ist Patriotismus sehr stark und das ist auch normal

Es gibt einen Unterschied zwischen rechts-nationalistischen und dann meist auch fremdenfeindlichen bis rassistischen Gedanken und einem echten und sauberen Patriotismus. In Deutschland schlägt das oft in diese negativen Aspekte um.

Wenn beispielsweise die rechtsradikale AfD so tut, als sei sie super patriotisch, dann aber zum Ziel hat unser Land kaputt zu machen, nur damit es ihr als Partei gut geht (-> Lüth), dann hat das mit Patriotismus exakt nichts mehr zu tun. Dann ist Patriotismus nur ein Feigenblatt für etwas völlig anderes.

Ich bin beispielsweise auch ein Patriot. Ganz im 2006er Sinne des "die Welt zu Gast bei freunden". Ich verteidige unsere gesellschaftlichen Werte und unsere Demokratie gegen vor allem auch den rechtsradikalen Rand. Dazu muss ich nicht jeden Tag mit einer Deutschlandfahne rumlaufen. Nicht mal zu WM-Spielen muss ich das. Ich muss es also nicht täglich laut nach außen tragen, was ich bin.

Sich als Teil einer größeren Weltgemeinschaft zu begreifen, ist kein Widerspruch zu Patriotismus.