Eigentlich würde ich gerne Jein antworten. Denn es kommt immer drauf an, wie man die Ausgaben priorisiert.
Leider sind für viele Menschen die sozialen Leistungen immer diejenigen Punkte, wo als erstes gekürzt wird. Sinnvoll ist das oft aber nicht. Dazu mal ein Beispiel:
Stell dir vor, es gibt einen auffälligen Jungen in der Schule. Nun zwei Varianten:
A) Es gibt einen Sozialarbeiter oder eine Sozialarbeiterin. Diese schaut sich den Fall an, geht mal zur Familie und schaut, ob es da Probleme gibt. Sie hilft der Familie aus einer schweren Situation. Die Eltern kommen aus der Situation raus und der Junge fängt sich, wird besser in der Schule und bekommt später einen guten Job.
B) Es gibt niemanden, der genau hinschaut. Die Lehrer schaffen das nicht. Der Junge driftet immer mehr ab, kommt in die falschen Freundeskreise und bricht womöglich die Schule ab. Die Eltern haben nicht die Kraft, ihn aufzufangen. Es eskaliert, der Junge wird zum Straftäter.
Nun stellen wir uns die Frage: Was kostet der Gesellschaft mehr Geld und nerven? Variante A oder Variante B?
Die Antwort ist eigentlich einfach: Variante A kostet natürlich Geld (Gehalt) und man sieht womöglich nicht sofort den Erfolg. Klar, von 10 Problemfällen sind auch nicht alle 10 stets lösbar für Sozialarbeiter. Aber für die Gesellschaft ist Variante B unterm Strich immer wertvoller. Das Geld, was man in Sozialarbeit investiert, ist am Ende immer gut investiert, selbst wenn man nur 50% der Problemfälle lösen kann.
Was hat das nun mit deiner Frage zu tun?
Beim Gesundheitswesen ist es ähnlich, nur da fallen mir keine passenden Beispiele ein. Ein gutes Gesundheitswesen und eine gute Versorgung der Bevölkerung kostet halt. Es geht dabei nicht um die Reichen, die sich eh alles leisten können, sondern um die Masse der Gesellschaft.
Streicht man Leistungen zusammen und spart man an den falschen Ecken, dann lassen sich viele Behandlungen nicht mehr richtig durchführen. Weil viele für teure Behandlungen kein Geld haben. Sie werden dann kränker, fallen der Gesellschaft immer mehr zur Last.