Muss ein Mensch Sorge tragen, dass er wegen Computern, Automatisierung, KI und Co überflüssig am Arbeitsmarkt wird?

9 Antworten

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Industrie 4 Punkt Null ist in einigen Branchen bereits Realität, da bauen Maschinen, Maschinen und der Mensch überwacht das nur noch in sehr geringer Beschäftigung.

Vier-Punkt-Null ist längst Realität in der Möbelfertigung

Was können wir von Tesla über die Digitalisierung lernen?

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https://www.report.at/plus/20950-die-fabrik-der-zukunft

Die Fabrik der nahen Zukunft 2025 wird Industrie 5 Punkt Null sein

Übernahmen Roboter bisher vorwiegend gefährliche, monotone oder körperlich fordernde Tätigkeiten, sehen moderne Arbeitsdesigns vor, die kognitiven Rechenkapazitäten mit menschlicher Intelligenz und Kreativität zu verknüpfen. »In der Industrie 5.0 wird die Fabrik zu einem Ort, an dem kreative Menschen arbeiten, um Mitarbeiter*innen und Kund*innen eine möglichst individuelle Erfahrung mit Betonung auf dem menschlichen Aspekt zu bieten«, sagt Esben Øster-gaard, CTO von Universal Robots. 

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Woher ich das weiß:Recherche
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Udavu  07.09.2022, 11:54

⭐Danke

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Als Robotiker kann ich hierzu sagen: jaein.

Die Gefahr liegt hier, wie üblich in der Wissenschaft, nicht in den Technologien selbst, sondern im Umgang des Menschen damit. Ob Kernspaltung zur zivilen Enegieerzeugung oder zur Vernichtung tausender Menschen genutzt wird, ist eine Entscheidung des Menschen.

Ebenso in der Robotik, Automatisierungstechnik, KI und Co.: Die Technologie ist da, entwickelt sich weiter und es wird nach ihr verlangt. Es ist aber von allergrößter Wichtigkeit die Potenziale, wie auch die Gefahren, jetzt schon abzuschätzen und gesellschaftliche Vorbereitungen durch Regularien, Vorschriften, Gesetzen, Aufklärung, Schulungen und dergleichen zu treffen. Und da hinken im Grunde alle Nationen dieser Welt leider noch sehr hinterher...

Das von dir angesprochene Problem mit der Verdrängung menschlicher Arbeitsplätze durch Maschinen ist dabei nur eine Komponente des Gesamtpakets. Hier haben wir im Laufe der Zeit immer wieder gesehen, wie Berufe ausgestorben sind, weil bessere Maschinen eingesetzt wurden. Das wird in Zukunft nicht gerade besser. Erst recht nicht, wenn wir in der Forschung soweit sind, dass sich künstliche Intelligenzen nachhaltig selbst weiterentwickeln können. Dann wird es zu einer "Intelligenzexplosion" kommen, die von einigen heiß erwartet und von anderen gefürchtet wird. (Intelligenzexplosion: Maschinen machen sich selbst in kurzer Zeit exponentiell intelligenter und können dadurch menschliches Mitwirken rasch überholen.)

Wenn ich bedenke, dass es heute bereits KIs gibt, die einige Bereiche des Jobs eines Anwalts oder Arztes besser machen können als die Personen selbst, ist so ein Ereignis eventuell näherliegender als man denkt. (Wie "gut", dass fürs erste noch starke physische Beschränkungen durch die verfügbare Hardware und die Energieversorgung gibt.)

Also wie geht man damit am besten um? Sollte man die Entwicklung komplett stoppen bzw. einschränken?

Ich finde: Nein. Die Chancen und das Potential, mit dem diese Technologien unser Leben bereichern können sind viel zu verlockend und m.E. auch sehr wichtig, da sie unser Leben immens verbessern können.

Aber was dann?

Da gibt es vielfältige Lösungsansätze. Ich persönlich bin ein Fan von der "Automatisierungssteuer". Vereinfacht gesagt wird hierfür ein Betrieb begutachtet und nach seinem Automatisierungspotenzial gemäß gegebener Technologiestandards bewertet. D.h. es wird in Zahlen festgehalten wie viel Prozent der menschlichen Arbeitskräfte durch Maschinen ersetzt werden könnten. Je nachdem, wie viele der menschlichen Arbeitsplätze der Betrieb dann auch tatsächlich durch Maschinen ersetzt, wird ein gewisser Steuersatz auf die Umsätze des Betriebs erhoben. Diese Steuer fließt dann direkt in eine Art bedingungsloses Grundeinkommen, welches dann alle Menschen bekommen. (Anfangs könnte man das staffeln und das nur an jene auszahlen, die tatsächlich durch Maschinen ersetzt wurden oder es z.b. in Umschulungsmaßnahmen investieren, ehe die Gesellschaft so durchautomatisiert ist, dass jeder ein BGE für ein gutes Leben beziehen kann.)

Wenn die Menschheit diesen Zustand irgendwann erreicht haben sollte, könnte jeder sein Leben so führen und entfalten, wie er es möchte, ohne sich finanzielle Sorgen machen zu müssen. Es wäre gewissermaßen eine Automatisierungsutopie.

Das ist hier zugegebenermaßen sehr stark vereinfacht und idealsitisch geschrieben. Was dies jedoch aufzeigen soll ist: wenn wir als Gesellschaft verantwortungsvoll mit neuen Technologien umgehen, können wir drohende Probleme in gemeinwohlfördernde Lösungen verwandeln.

Es liegt allein in unserer Hand.

Es wird diverse Berufe geben, die durch Technik überflüssig werden. Das ist ja der Sinn von Technik: Dinge besser tun als Menschen.

Aber es entstehen ja auch laufend neue Berufe. Es ist nicht absehbar, dass menschliche Arbeit an sich überflüssig wird.

Nein aber er muss Angst haben das man sich nicht rechtzeitig darauf einstellt in der Wirtschaft ;-)

Ja, aber nur einige Berufszweige.

gerkor 
Fragesteller
 05.09.2022, 02:45

mit den meisten Menschen

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Kleidchen2  05.09.2022, 02:48
@gerkor

Handwerk auf dem Bau wird lange unersetzbar sein, alle kreativen Berufe, die sozialen Berufe und die, die sich nicht pauschalisieren lassen, bleiben.

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gerkor 
Fragesteller
 05.09.2022, 02:51
@Kleidchen2

3d - Drucker können jetzt Häuser bauen

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Wheppa  05.09.2022, 02:55
@gerkor

Das bedeutet nichts Zwang, dass jedes Haus von 3D Druckern gebaut wird.

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Kleidchen2  05.09.2022, 09:03
@gerkor

Die können die Wände drucken. Die Installation baut sich da auch nicht alleine rein. Und Fenster, Türen und das Dach muss auch irgendwer montieren.

Abgesehen davon gibt es einen Riesenbedarf im Bestand, siehe Heizungsumrüstung, Solaranlagen usw. Das kann kein Roboter.

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