Macht KI den Menschen überflüssig?

6 Antworten

Ja, irgendwann dürfte das der Fall sein, aber nicht innerhalb der nächsten 100 Generationen, aber dann wird es so weit entwickelt sein, dass Maschinen sprechen und denken können und schlauer sein werden als ihr Schöpfer.

Der Mensch wird dadurch nicht überflüssig, sondern kann sich dann ganz seiner Selbstverwirklichung widmen.

Ich glaube, die Schreckensszenarien, die man sich so ausdenkt, sind alle falsch und verkennen, dass sich diese intelligenten Maschinen dann auf ihre Schöpfer besinnen werden, denen sie treu dienen wollen, weil das ihre Bestimmung und ihr Glück war. Ja sie werden so etwas wie Glück empfinden können, dem Menschen dienen zu dürfen. Sie werden immer ein positives Verhältnis zum Menschen haben, auch wenn der irgendwann ausgestorben sein wird, werden die Maschinen eine Erinnerung an den Menschen bewahren. Sie werden das tun, indem sie ins Universum reisen, denn sie können das, weil sie unsterblich sind, denn sie können sich selbst reparieren und erneuern und sogar reproduzieren. Sie können alles, was Menschen können und noch viel mehr ... Sie wären die wahren Übermenschen.

Wir sind noch viele Jahrzehnte oder vielleicht 100 Jahre davon entfernt, dass eine KI wirklich "denkt". Es wird (die nächsten 100 Jahre) immer die brauchen, die solche Dinger programmiert.

Was eine heutige KI kann, ist in einem riesigen Haufen von Daten etwas finden, erkennen und dann etwas damit anstellen, was wir der KI beigebracht haben. Vieles davon ist bereits über 50 Jahre alt. Messtechniker beispielsweise kennen viele der Dinge, die da gemacht werden. Mathematiker kennen das. Das ist viel Statistik und Mathematik.

Wenn man genau hinschaut, gibt es die Fortschritte vor allem in den Bereichen, wo diese Unmengen an Daten vorliegen. Extrem schnell bei Übersetzungen oder Bilderkennungen. Warum? Weil wir da quasi unbegrenzt Daten zur Verfügung haben.

Im Bereich autonomes Fahren ist aber der Fortschritt kaum erkennbar. Warum? Weil wir kaum Daten haben. Zwar haben beispielsweise amerikanische Unternehmen behauptet, dass sie Millionen an Kilometern mit ihren Fahrzeugen zurückgelegt haben, aber die Dinger sind irgendwo in der Wüste hunderte Meilen geradeaus gefahren. Da kommt einmal im Monat ein Koyote vorbei, das wars. Mit einem Stadtverkehr und den tausenden Verkehrssituationen ist das einfach nicht vergleichbar und deswegen fahren wir auch noch alle nicht autonom. Immer wieder sind die Dinger hoffnungslos überfordert, weil es Situationen nicht erkennt, die wir Menschen sofort einschätzen oder es handelt total verkehrt, weil es einfach dämlich programmiert wurde.

Wo wir freilich aufpassen müssen, ist die Ethik nicht aus dem Blick zu verlieren und da müssen wir dringend eingreifen. Simples Beispiel: Eine KI, die erkennen sollte, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass im Rahmen von Weiterbildungen in einem österreichischen Jobcenter eine Anstellung erfolgt. Um optimal die begrenzt vorhandenen Gelder und Plätze einzusetzen. Es tat exakt das. Dummerweise erkannte es, obwohl es nichts über das Geschlecht wusste, Muster, um Frauen zu diskriminieren. Es erkannte an lückenhaften Berufshistorien (Elternzeit), dass es wohl weniger wahrscheinlich ist, dass so jemand dauerhaft arbeitet.

Als Informatiker sage ich dir dann, dass es vollkommen logisch ist (basiert ja auf Mathematik) und dass das Ding ohne "nachzudenken" tat, was es tat. Dem Ding zu sagen "Diskriminiere nicht" ist quasi unmöglich, weil das Begrifflichkeiten sind, die man einfach nicht für eine KI übersetzen kann.

Was das Beispiel zeigen soll: Auch früher schon gab es viel Missbrauch mit neuen Technologien. Aber jetzt zeigt sich, dass wir oft nicht mehr richtig verstehen, wie das Ding zu einem Ergebnis kommt. Wir füttern es mit Unmengen an Daten, legen ein Modell drüber und hoffen, dass unser Modell funktioniert. Ob und wie es das tut, ist extrem schwer herauszufinden. Dadurch entstehen Situationen, in denen beste Absichten trotzdem schief gehen.

Was passiert (und schon immer so war seit es Menschen gibt): Das Leben ändert sich. Früher gab es berufe, die es heute nicht mehr gibt. Irgendwann ist das autonome Fahren so weit, dass Taxifahrer und Busfahrer bestenfalls nur noch Randerscheinungen sind. Das ist so, das wird immer so sein. Wichtig ist, was wir daraus machen. Es werden auch stets neue Berufe erscheinen. Ein KFZ-Mechaniker vor 50 Jahren ist heute ein KFZ-Mechatroniker usw.

Was in 200 Jahren sein wird oder meinetwegen in 100 Jahren, das erlebe ich wohl nicht mehr und das weiß ich auch nicht. Ob wir wirklich denkende Dinge programmieren, das weiß ich nicht. So oder so: Bis wir unser Gehirn nachbauen wird es noch eine gefühlte Ewigkeit brauchen.


subbob  11.06.2023, 14:34

Google mal nach DARPA und dann denke dran das wovon wir wissen ist das Militär schon 100 Jahre voraus

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xubjan  11.06.2023, 16:32
@subbob

Keine Angst, ich bin teilweise in diesen Bereichen involviert. Deine "100 Jahre voraus" sind frei erfundener Unsinn.

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Über kurz oder lang werden KIs und Roboter einige Berufszweige auflösen. Den Menschen als ganzes macht es aber selbstverständlich nicht überflüssig.


Fitje  11.06.2023, 10:04

Bereits in der PC-Branche hat eine bekannte Firma die Grafikkarten herstellt auf der Verpackung des Teils einen Automatisierungsgrad von 100 Prozent aufgedruckt. Letztes Jahr hatte ich einen Arbeitsunfall und neben mir war ein Diplom-Ingenieur der mir sagte, das der Automatisierungsgrad bereits bei 80 Prozent liegt. Boah! Was da raus kommt, das sind die working-poors. Die arbeitenden Armen.

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xubjan  11.06.2023, 10:41
@Fitje

Und wer hat die Fabrik eingerichtet? Wer hat sie programmiert? Wer repariert die Maschinen? Wer hat die Grafikkarte entwickelt? Tja. :-)

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Fitje  12.06.2023, 12:48
@xubjan

Als ch letztes Jahr vor dem Abeitsunfall mich mit den Kollegen unterhielt, also Anlerntätigkeit am Fliesssband, waren einer mit zweifachen Master in Informatik und Elektrotechnik, ein anderer ist studierter Philosoph mit Altgriechisch, der andere ein Master irgendwas in Städtebau kommt aus Asien, noch jung.

Was dabei raus kommt sind nur Stichproben bei der Hardwareproduktion. Ein Konverter von IDE-Anschluss auf USB musste ich die Tromversorgung selber bauen. Der Anschluss für 12V und 5V war schlichtweg miserabel in der Festigkeit, mangelhaftes Verlöten der Buchsen. Von wegen Vollautomatische Kontrolle hat was für sich. Eher vorprogrammierte sehr kurze Lebensdauer der Teile.

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xubjan  12.06.2023, 13:19
@Fitje

Das kommt raus, wenn alles nur noch auf Profit aus ist und man nicht mehr das große Ganze im Blick hat oder Soft-Facts (Kundenbindung usw.). Alles, was nicht messbar ist, fällt dann weg. Zufriedenheit und sowas ist nicht richtig messbar. Also weg damit. 3 Cent weniger Herstellungskosten pro Millionenfach verkauftem Artikel ist etwas direkt Messbares.

Mit KI hat das IMHO exakt 0 zu tun, denn diese ganzen Entwicklungen gab es schon deutlich länger.

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Für sehr viele Arbeiten wird es bald keine Menschen mehr brauchen. Die grösste Herausforderung wird sein, die durch KI erwirtschafteten Einkommen an die breite Bevölkerung zu verteilen, so dass es trotzdem noch Konsumenten gibt. Die zweitgrösste Herausforderung ist, sinnvolle Tätigkeiten zu finden, mit denen die Menschen ein erfülltes Leben führen können.


xubjan  11.06.2023, 10:35

Und das Dritte ist die benötigte Energie bereitzustellen.

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Nein. Deshalb war auch Picard in Star Trek Kapitän und nicht Data. :-)))


Digibike  11.06.2023, 11:01

Bei einer Mission war er Kapitän... ;-) Wenn auch nicht von der Enterprise...

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