Meinung zur Transformation von Frostschuttwüsten zu Tundren?

Das Ergebnis basiert auf 3 Abstimmungen

Gut, aus leblosen Wüsten werden Ökosysteme 67%
Spannend, viele neue Arten werden entstehen 33%
Schlecht, Polferne Regionen verlieren ihre Privilegierung 0%
Unentschieden, prinzipiell gut, aber zu schnell 0%

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Gut, aus leblosen Wüsten werden Ökosysteme

Es ist ja auch so, dass die Sahara zu Gunsten des Sahel schrumpft. Auch im Norden schrumpft die Sahara ein bisschen, wenn auch nicht so drastisch. Und wenn der Nordpol das ganze Jahr über eisfrei wäre, wird die Sahara wohl auch wieder vollständig ergrünen.

In Sibirien, Kanada und Skandinavien dehnt sich die landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Nutzfläche immer weiter nach Norden aus, ohne im Süden Gebiete zu verlieren. Sogar Afrika wird immer fruchtbarer, eben ganz allgemein, von normalen Schwankungen natürlich abgesehen.

https://www.agrarheute.com/pflanze/studie-klimawandel-koennte-agrarflaeche-deutlich-vergroessern-510176

Forscher haben im Rahmen einer Studie herausgefunden, dass der Klimawandel die globale Agrarfläche bis zum Jahr 2100 um über 5 Millionen Quadratkilometer vergrößern könnte.

Hierbei haben die Klimatologen natürlich den geringfügigen Landverlust durch geringfügig schneller steigende Meeresspiegel berücksichtigt. Hier noch ein Artikel zu den Vorteilen des Klimawandels:

https://www.eike-klima-energie.eu/2020/08/24/offener-brief-an-die-fuerther-nachrichten-anlaesslich-eines-leitkommentars-t12/

siehe auch

https://www.eike-klima-energie.eu/2021/03/02/vegetations-index-der-nasa-rapider-ergruenungs-trend-setzt-sich-fort-die-sahara-allein-schrumpft-um-700-000-km²/

Betrachtet man den Vegetations-Index der NASA, gibt es gute Nachrichten: Die Ergrünung des Planeten hat bislang in diesem Jahrhundert um 10% zugenommen.   Das sind deswegen gute Nachrichten, weil dies ultimativ auch steigende Erntemengen auf größeren Flächen umfasst, ebenso wie Ausbreitung der Wälder. Ironischerweise ist einer der Hauptgründe dafür ausgerechnet das, was viele „Experten“ als gewaltiges Problem verkaufen, nämlich der zunehmende CO2-Gehalt der Atmosphäre.

Weitere Erwärmung tut dem Sahel und der Sahara gut.

https://www.fr.de/wissen/sahara-ergruent-zumindest-bisschen-13551679.html

Vereinzelt leuchtet es schon heute grün in der Sahara. Forscher glauben, dass bis zum Ende des Jahrhunderts noch viele weitere Pflanzen im Süden der Wüste wachsen werden.

Und wenn es noch wärmer wird und das Eis am Nordpol schmilzt, könnte die Sahara wieder ganz ergrünen.

https://www.n-tv.de/wissen/Kaeltere-Arktis-liess-Sahara-austrocknen-article20121652.html

Nun hat ein Wissenschaftlerteam von verschiedenen europäischen Einrichtungen herausgefunden, dass offenbar eine Abkühlung des Klimas in hohen nördlichen Breiten dazu führte, dass die niederschlagsreiche Phase in der heutigen Sahara so schnell zu Ende ging.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/hochwasser-in-kenia-wenn-das-wasser-alles-schluckt.979.de.html?dram:article_id=491511

und

https://www.srf.ch/news/international/bedrohte-naturpaerke-in-kenia-mysterioeses-naturphaenomen-kenias-wachsende-seen

Das neue Grün muss in den Anfangsjahren natürlich vor Überweidung geschützt werden. Hier ein aktueller Artikel der das Problem benennt:

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article198964279/Afrika-Klima-ist-kein-Grund-fuer-die-Flucht-aus-dem-Sahel.html

Überweidung und Denaturierung der Böden geschehen nicht primär durch das Klima, sondern durch enormes Bevölkerungswachstum. Demzufolge ist das Problem der Sahelzone ganz unstrittig nicht klimatischer Natur, schreibt unser Gastautor. [...] Der jüngste Höhepunkt wurde um 1985 erreicht – fast 30 Jahre vor Beginn des Minusma-Einsatzes. Geografische und geologische Recherchen haben zur Überraschung der Experten überdies ergeben, dass sich die    Sahara „keineswegs nach Süden ausgedehnt hat“. Die agrarische Beeinträchtigung aber bestätigen sie. Jedoch habe nicht das Klima, sondern „übermäßige Nutzung die Böden ausgelaugt“.“ [...]
Was aber schleift diese Burgen, wenn es das Klima nicht ist? Die Hauptkampfgebiete in Mali, Niger und Burkina Faso verzeichnen zwischen 1950 und 2019 einen    Bevölkerungsanstieg von zehn auf über 60 Millionen Einwohner. 2050 sollen sie bei 130 Millionen stehen. Nimmt man den Tschad und Kamerun als ebenfalls terrorbetroffene Nachbargebiete hinzu, geht es zwischen 1950 und 2019 von 18 auf 105 Millionen – durch Überweidung und Denaturierung der Böden – die Lebensgrundlage für alle unterminieren.

Besonders in Afrika hat der Klimawandel zu großen Ernteerträgen und großem Bevölkerungswachstum geführt.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/hochwasser-in-kenia-wenn-das-wasser-alles-schluckt-100.html

Hochwasser in Kenia Wenn das Wasser alles schluckt 

https://entwicklung-hilft.de/news/kenia-auf-die-duerre-folgen-ueberschwemmungen/

Auf die Dürre folgen Überschwemmungen

https://www.rnd.de/panorama/fast-200-tote-nach-uberschwemmungen-in-kenia-QF2TFAPBLK2MEVF7L6WM5QFOGE.html

https://www.merkur.de/welt/unwetter-kenia-erdrutsch-ueberschwemmungen-tote-zr-13243384.html

Natürlich muss man dort immer die seit Jahrtausenden üblichen Wetterschwankungen berücksichtigen. Schon die biblische Geschichte um Joseph in Ägypten geht darauf ein: Auf sieben „fette“ (gute) Jahre folgten sieben magere Jahre … u.s.w.

Hallo,

... und Tropischen Regenwäldern zu Savannen und von Savannen zu Wüsten hast du in deiner Zusammestellung wohl vergessen.

Eine solche Transformation wird höchstens manchmal zu einem produktiveren Lebensraum führen. Hinzu kommt das Problem, dass die Klimaveränderung einfach in einem rasend schnellen Tempo passiert, viel zu schnell als dass natürliche Lebensräume reibungslos im gleichen Tempo 'transformieren' könnten. Und wenn demnächst, teilweise jetzt schon, bei uns Temperaturen herrschen wie in der jüngeren Vergangenheit im Mittelmeerraum, dann heißt das nicht, dass dann bei uns zu 100% genau das gleiche Klima herrscht wie früher dort. Temperaturverteilung, Niederschlagsmengen und -verteilung, das Auftreten von Frostereignissen werden aufgrund der geographischen Gegebenheiten nördlich der Alpen anders sein als südlich. Die Geologie und die Böden sind ebenfalls anders. All das sind aber wichtige Faktoren, die entscheidend dafür sind, ob eine Pflanzen- oder Tierart existieren kann oder nicht. Sprich, viele unserer jetzt noch einheimischen Arten werden in Bälde bei uns nicht mehr existieren können, viele Arten aus wärmeren Regionen aber ebensowenig.

Natürlich, auf lange Sicht:

Spannend, viele neue Arten werden entstehen.

Das war immer so nach dem großen Artensterben in der Erdgeschichte, aber es dauert dann immer ein paar Millionen Jahre...

Avatarez2 
Fragesteller
 11.11.2023, 17:05

Eher ein paar Tausende und bei manchen halt Hunderttausende. Ich bin ernsthaft gespannt, ob es dann Pflanzen geben wird, die ihre Blätter nach der Mitternachtssonne drehen, denn so hart es ist, die aktuelle Fülle der Tieflandtropen geht vollkommen zulasten aller Breitengerade nördlich des 60° die dank der Eiszeiten eh alle ihre Arten verloren haben. Deswegen hat man nur Artenfülle in den Tropen, doch das ist allem nur dem superkalten Globalklima geschuldet, in der Kreidezeit wuchsen in Antarctica Baumfarne!

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Pomophilus  11.11.2023, 17:28
@Avatarez2

Wenn es so rasch ginge, warum hat sich dann die verlorene Artenfülle nördlich des 60° noch nicht wieder neu entwickt? Wäre doch ausreichend Zeit gewesen?

Und nochmals, nachdem es die letzten Male sehr viel langsamer ging, wenn sich das Klima änderte, werden dieses Mal die Auswirkungen nicht deutlich drastischer sein?

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Schlecht, die Nachteile überwiegen die Vorteile.

In einigen regionen mag das eine Zeitlang vieleicht Positiv sein, das böse Erwachen wird allerdings nicht lange auf sich warten lassen.

Is ja schön wenn ich in teilen Sibiriens bald besser Kartoffeln anbauen kann.

Hilft aber auch nix wenn dafür in 100 Jahren die hälfte der Küstenstädte absaufen und riesige Teile die vorher Fruchtbar waren verdorren oder durch Extremwetterereignisse unwirtbar werden.

Avatarez2 
Fragesteller
 11.11.2023, 12:36

Lösung, Küstenstädte ins Landesinnere ziehen lassen, oder Deiche bauen. Da der Meeresspiegel aber wohl eh kaum 1-2m wachsen wird, sind Deiche sinnvoller.

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Rjinswand  11.11.2023, 13:04
@Avatarez2

Stimmt, ist aber wohl kaum mehr machbar bis es soweit ist. Vorallem weil die Hälfte der Welt weder die Mittel noch die Technologie dazu hat.

Also Technisch wäre natürlich locker machbar wenn die Welt zusammenarbeitet.

Wird sie aber nicht. Wir werden uns warscheinlich eher an den Rand der Auslöschung bomben als Weltweit zusammenzuarbeiten.

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