Lehrt die Bibel eine flache Erde oder geht davon aus?

11 Antworten

Die Bibel ist kein naturwissenschaftliches Lehrbuch, die Gestalt der Erde ist da kein Thema. Aus Nebenbemerkungen kann mensch auf ne Erdkugel schließen (siehe auch die Antwort von chrisbyrd), es gibt aber Stellen, an denen von den Enden der Erde die Rede ist (z.B. Apg 1,8).

Aber genauso wie jemand, der von Sonnenauf- und Untergang redet, damit nicht die Erdrotation bestreiten will, kann aus solchen Stellen nicht gefolgert werden, dass die Bibel da eine flache Erde lehrt.

Jesaja (Kapitel 40, Vers 22): «Er thront über dem Kreis der Erde.»

Manche lesen daraus das Worte «Scheibe» heraus, im hebräischen Urtext bedeutet das verwendete Wort «Chug» eins zu eins übersetzt «Rund», was einer Kugel eigentlich noch näher ist, als dem Wort Kreis.

Hiob 37,12, wo er über das Gewölk spricht: «Und dieses zieht ringsumher, wohin er es lenkt, wendet sich überall hin, um alles auszurichten, was er ihm befiehlt, auf dem ganzen Erdenrund.»

«Gott spannte den Himmel aus über dem leeren Raum; die Erde hängte er auf im Nichts», wird in Hiob 26,7 berichtet. Das klingt nicht nach mittelalterlichen Vorstellungen von einer Scheibe, die auf Säulen steht. Sondern es entspricht eher der heute bekannten Gegebenheit, bei der die Erde im luftleeren All unterwegs ist.

Zu biblischer Zeit dürfte das Wissen um eine Tag-Nachtgrenze noch kaum verbreitet gewesen sein. Dennoch spricht Jesus von einer solchen. In Matthäus 24,27 sagt er, dass seine Wiederkunft für alle Menschen im gleichen Augenblick geschehen werde. InLukas 17,30-36 steht unter anderem: «Wer an jenem Tag auf dem Dach ist und sein Gerät im Haus hat, der steige nicht hinab, um dasselbe zu holen; ebenso, wer auf dem Feld ist, der kehre nicht wieder zurück. … Ich sage euch: In dieser Nacht werden zwei in einem Bett sein; der eine wird genommen und der andere zurückgelassen werden. … Zwei werden auf dem Feld sein; der eine wird genommen und der andere zurückgelassen werden.»

Er spricht also beim gleichen Geschehen sowohl von «Tag» und von «Nacht». Auf der Erde ist somit zur gleichen Zeit Tag und Nacht – das lässt sich nur mit einer Kugelerde erklären, nicht mit einer Scheibe, auf der entweder komplett Tag oder komplett Nacht gewesen wäre.


Schoggi1  02.05.2015, 22:55

anders sieht es im Koran aus: Surre 88, 17-20 

Schauen sie denn nicht zu den Kamelen, wie sie erschaffen worden sind, und zum Himmel wie er emporgehoben worden ist und zur ERDE , wie sie FLACH gemacht worden ist?

da wird eindeutig von einer flachen Erde geredet 

3
balarama108  02.05.2015, 23:52
@Schoggi1

jetzt auf einmal wo die wissenschaft es bewiesen hat oder Columbus die welt umsegelt hat, das ist ja interessant wie einsichtig die kirche doch sein kann!!!

esse lieber brot, als es auszulachen, es droht Glukose Mangel!!!

0
Schoggi1  03.05.2015, 13:40
@balarama108

Es geht doch nicht darum was die Kirche dazu sagt sondern was die Bibel dazu sagt. Die Kirche sagt noch viel...auch Dinge die gar nicht Biblisch basiert sind. Wir sollten uns nicht auf die Kirche konzentrieren.... sondern auf Gott!

4
Franz1957  03.05.2015, 19:12
@balarama108

Columbus hat nicht die Welt umsegelt. Andere haben das getan, als Columbus schon tot war. Aber was hat das mit der Form der Erde zu tun?

0
helmutwk  03.05.2015, 19:48
@balarama108

Die Kirchen hat nie eine flachen Erde gelehrt, das ist nur ein moderner Mythos.

Schon der im Mittelalter "göttlich" genannte Aristoteles hat bewiesen, dass die Erde eine Kugel sein muss. Und die Gebildeten im Mittelalter haben das auch gewusst. Der Reichsapfel (eins der "Reichskleinodien") zeigt die Erdkugel mit dem Kreuz, als Symbol der Herrschaft Christi über die Erde.

Auch Ptolomäus, dessen Weltbild die Kirche seinerzeit gegen Galileo verteidigte, hat die Erde als Kugel beschrieben!

0
helmutwk  03.05.2015, 19:53
@helmutwk

Ach ja: Natürlich gabs im Mittelalter jede Menge ungebildete Leute, die die Erde für ne Scheibe hielten, darunter natürlich auch Priester. Nur war die flache Erde natürlich nie offizielle Kirchenlehre.

0
Franz1957  04.05.2015, 21:53
@helmutwk

Selbst dafür, daß ungebildete Leute das im Mittelalter geglaubt hätten, habe ich noch keine Indizien gesehen. Auch wenn Hägar dem Schrecklichen die gegenteilige Behauptung zugeschrieben wird: Die Wikinger wußten, daß die Erde eine Kugel ist, wie der Fachhistoriker Rudolf Simek schreibt. Um an eine Scheibe zu glauben, hätten sie keine Seefahrer sein dürfen... 

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/mittelalter-und-moderne-wie-die-erde-zur-scheibe-wurde-a-381627.html

0
helmutwk  05.05.2015, 11:32
@Franz1957

Na ja, Seefahrer dürfte eher auf diese Idee gekommen sein. Wer nur an der Küste ist, hat dagegen möglicherweise an die "hohe See" geglaubt, um das Verschwinden der Schiffe hinter dem Horizont zu erklären. Und Bewohner des Binnenlands hatten noch weniger Gelegenheit, die Erdkrümmung festzustellen.

Ich hatte erst mal das "christliche Abendland" im Blick, die Wikinger sind ein anderes Kapitel. Inwieweit da ein Bootskapitän als "ungebildet" bezeichnet werden kann, wär sicher ne spannende Frage. In Bezug auf "klassische" Bildung (Aristoteles, Cicero etc. etc.-) war er es sicher ...

Dein Link sagt auch nur, dass Gebildete wussten, dass die Erde ne Kugel war. Wer die 7 freien Künste nicht gelernt hatte, der hatte so was nicht in der Schule gelernt (konnte es natürlich von irgend jemand gehört haben).

Übrigens hat Ptolomäus sein Modell erst mal rein "phänomenologisch" gemeint, also keine Aussage darüber gemacht, wie sich die Himmelkörper tatsächlich bewegten (hab das mal vor ca. 40 Jahren irgendwo gelesen). Von daher wage ich zu bezweifeln, dass Aristarch "niedergeschrien" wurde, wie es der Artikel (und Krüger?) meint. Immerhin war ja bekannt, dass die Sonne mindestens 10-mal so groß wie die Erde war.

Und noch eine Ergänzung zum Schluss: bei C.S. Lewis hab ich mal ein Gespräch gelesen, in dem jemand zu Lewis meinte, dass sich die Leute früher die Unendlichkeit des Weltalls nicht vorstellen konnten. Darauf beschreibt Lewis, wie er zum 5. Band des Ptolomäus griff, dem Mann eine Stelle zeigte und ihn  bat, die zu übersetzen: "angesichts der Entfernungen im Weltall kann die Erdkugel als mathematischer Punkt betrachtet werden".

Das wird sicher auch bei Krüger erwähnt.

0

Nur Terry Pratchett lehrt eine flache erde! 😜 =>

http://de.m.wikipedia.org/wiki/Scheibenwelt

- In der Bibel steht so viel, da kann man rein interpretieren was immer man grad lustig ist. Selbst bei Dingen die linguistisch eineindeutig sind, findet man teils sehr interessante teils abstruse Begründungen warum genau dies nicht so sei, wenn es denn nicht in das aktuelle Weltbild passt. 😉

Hallo,

Die "Bibel" lehrt überhaupt nichts über irgendwelche naturwissenschaftlichen Gegebenheiten. Daß die Autoren der Schriften eventuell die begrenzten Erkenntnisse ihrer Zeit oder ihres Kulturkreises über das "Sein an sich" oder die Gestalt der Erde oder des "Raumes" mit einbrachten, hat mit der Intention ihrer Botschaft nicht das geringste zu tun. Es sind nur die "Bibelgläubigen" - bis heute - welche solche Dinge forcieren.  Warum bringst du diese Frage hier ein ? Es animiert nur igendwelche Spinner in den Schriften nach der "Scheibe der Erde" zu suchen und darüber zu spekulieren oder zu hetzen.

Daß die Erde schon sehr lange als Kugel erkannt ist (möglicherweise schon über 3000 Jahre) wurde schon festgestellt. Diese Erkenntnisse gerieten wohl teilweise partiell in Vergessenheit oder wurden ignoriert, wie ja auch heutzutage  die Erkenntnisse über unser Sein und Werden von vielen "Bibelgläubigen" ignoriert werden.

Sehr gute Information  zu deiner "Frage"  findest aber auch du hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Flache_Erde

daraus

"..dass „außer sehr wenigen Ausnahmen seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. keine gebildete Person in der Geschichte des Westens glaubte, die Erde sei flach“,

Gruß Viktor

Das geht nicht eindeutig daraus hervor, sie lehrt aber auch keine Kugel, sondern eine Welt  die irgendwo ins unbekante endet, und von dem Ende man evtl .runterspucken konnte,