Kann man aus der Kirche austreten und trotzdem an Gott glauben?

Buddhinator2  01.10.2020, 18:23

Überlege doch bitte: WER könnte, sollte oder wollte das verbieten? Ist deine Frage nicht arg, arg unüberlegt???

Comteolo 
Fragesteller
 01.10.2020, 18:35

klar kann mir das keiner verbieten. Ist doch ganz logisch... es geht darum,ob das aus eurer Sicht moralisch geht, oder ob es für euch widersprüchlich/verwerflich/unlogisch ist.

21 Antworten

Da würde sich für mich die Frage stellen, was Du mit dem "eingesparten" Geld machst. Setzt Du es für Menschen ein, die in Armut leben oder für andere bedürftige Mit-Menschen?

Wenn nein, dann würde ich mich fragen, was "an Gott glauben" bedeutet. Für bekehrte Christen sollte es nicht nur den Glauben geben, sondern auch die guten Taten. Nicht für das Paradies, für das es keine guten Werke braucht, sondern weil einem die Nachfolge von Jesus wichtig ist. Denn das Wichtigste für einen Christen, sagt Jesus in einem Satz: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst".

Nicht in allen, aber in vielen Kirchgemeinden würde ich gerne Kirchensteuern zahlen. "Meine" Kirchgemeinde setzt viel Geld für Menschen ein, denen es materiell nicht gut geht. Die relativ kleine Gemeinde gibt zudem jedes Jahr mehrere Zehntausend € an Hilfsorganisationen im In- und Ausland.


earnest  01.10.2020, 09:42

Das beantwortet die Frage nicht, denn: Man kann.

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Kirche und Gott sind nicht das Selbe.

Die Kirche ist eine Organisation. Und Organisationen buhlen um Mitglieder. Was nicht nur christlich so ist. Dafür wird sogar gefordert.

Wenn du gläubig bist kannst du das gänzlich ohne Organisation sein. Nur gibt es dann kein Brimborium, was eigentlich nicht unbedingt zum Glauben gehört.

Ein Stoßgebet in freier Natur ist sicher aus Sicht eines Gläubigen mehr wert als tausend geheuchelte Worte in einem Tempel oder wie immer man eine Kultstätte nennen mag.

Diese Organisationen haben hauptsächlich etwas mit Macht und Einfluss zu tun.

Ich persönlich bin nicht gläubig. Aber das ist in diesem Zusammenhang gar nicht wichtig.

Ich bin aus der Kirche ausgetreten, weil ich an Gott glaube und davon überzeugt bin, dass die Bibel Gottes wahres Wort und Offenbarung für uns Menschen ist. Mit Geld hatte diese Entscheidung gar nichts zu tun, ganz im Gegenteil...

Der Grund war einfach, dass sich die ev. Kirche an ihren universitären Lehranstalten zu weit von Gottes Wort entfernt hat und die Bibel teilweise als Märchenbuch behandelt.

Deshalb bin ich in eine Freikirche bzw. in einen Bibelhauskreis gewechselt...

"es geht im Glauben ja nicht ums Geld..."

Es geht im Glauben aber auch darum, dass im persönlichen Verhalten die von Gott empfangene Liebe sich ausdrückt. Wer geizig ist und nur wegen des Geldes aus der Kirche austritt, hat das mit dem Glauben noch nicht so ganz verstanden.


earnest  01.10.2020, 09:43

Auch das beantwortet die Frage nicht. Man kann.

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KOmmt darauf an: WENN Du Dir vergegenwärtigst, dass Deine Kirchensteuer, wenn Du katholisch bist, dazu benutzt wird, die Anwälte zu bezahlen, die die Pädophilen Priester verteidigen, ist Austreten ganz bestimmt ein gottgefälliger Akt!

Grundsätzlich ist es m.E. eine spirituelle Unverschämtheit seitens der Kirchen, Gott und seinen Segen oder auch nur Wohlgefallen "monopolisieren" - oder auch nur sich teilweise aneignen zu wollen, somit bist Du allemal entschuldigt, wenn Du austrittst, aber dennoch weiter glaubst.

Andererseits leisten die Kirchen jedoch jede Menge Menschenrechtsarbeit und aktive Barmherzigkeit (bspw. Kirchenasyl), die sie ohne das Geld ihrer Mitglieder nicht leisten könnten - DAS musst Du halt abwägen!