Kann es eine weltweite Solidarität geben, bzw. müssen manche Menschen arm sein?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nein, es gibt bessere und fairere Lösungsansätze, die auch Fortschritt bringen. Nur leider sind sie momentan in dieser Weltordnung nicht möglich.

Gute Frage!

nicht Arm,
aber wenn jeder gleich ist, dann kann niemand herausstechen.
Es ist auch für die unten besser, wenn es zumindest einige gibt, welche sich höheren Zielen widmen können um die Gesellschaft zu Organisieren und zu Leiten.

Ich denke nicht, dass es zwangsläufig so sein müsste. Man könnte es auch so machen, dass Jeder ein paar Jahre seine Lebens in einem Job zum Mindestlohn arbeiten muss. So etwas wie ein paar "soziale" Arbeitsjahre.

Es könnte soziale Ungerechtigkeiten und Ausbeutung etwas abmildern aber sicherlich nicht ganz verhindern.

Allerdings bedeutet jeder Eingriff in natürliche Hierarchien und Abläufe ein Verzicht auf Effizienz. D.h. Entwicklungen gehen langsamer, Wohlstand wird langsamer geschaffen usw. Für die meisten Menschen wäre das nicht das Problem - aber ich habe die Befürchtung, die Mächtigsten und Reichsten würden das nicht freiwillig mitmachen. Sonst würden sie ja oftmals nicht schon nach den unglaublichsten Steuervermeidungsstrategien suchen. D.h. es geht zu einem großen Teil eben doch um einen "Machtkampf". Länder mit Sozialsystemen und sozialer Marktwirtschaft, wie z.B. viele EU-Länder teilen den Wohlstand dabei dennoch mehr mit den "einfachen Menschen" als es in vielen anderen Ländern üblich ist. Allerdings verlagert es das Problem dann eben ins Ausland. Wir sind mehr oder weniger abhängig von vielen Produkten, die unter katastrophalen menschlichen Bedingungen produziert werden.

Wir könnten zwar auf vieles verzichten, würden dann aber ein großes Risiko eingehen, eines Tages selbst einfachste Arbeiten für andere Länder ausführen zu müssen - da wir wirtschaftlich weit absinken würden.

Dazu kommen andere wichtige Faktoren der Menschen selbst, z.B. Intelligenz, Gesundheit oder Bildungsstand. Ebenso haben Menschen unterschiedliche Charakterstrukturen. So unterschiedlich wie die Menschen sind, sind am Ende auch die Berufe und Aufgaben in Gesellschaften. Der kleinere Teil davon hat noch diesen Unternehmer- oder Erfinder-charakter, der ebenso wichtig für Veränderungen und Fortschritt ist. Nicht Jeder würde einfach jeden Job tauschen wollen oder können.

Tatsächlich ist es so, dass je spezieller die notwendigen Fähigkeiten oder Anforderungen an eine Aufgabe sind, desto weniger Menschen sind geeignet diese auszuführen. Mit deswegen ist der Vedienst dort höher. Theoretisch könnte man aber auch da eingreifen, indem man Mindestlöhne weiter ausbaut (global) oder auch Höchstlöhne festlegt.

Wahrscheinlich wird die schlimmste Ausbeutung von Menschen aber erst dann aufhören, wenn der allgemeine Wohlstand (weltweit) so hoch ist, dass Niemand mehr einfachste Jobs machen muss. Das wiederum wird erst durch die Technik möglich werden - nämlich wenn Maschinen und Roboter diese Aufgaben übernehmen.

Die Sache hat jedoch Nebeneffekte. Wenn die Jobs immer anspruchsvoller werden, da Roboter und Maschinen die einfachsten Aufgaben erledigen, dann werden auch nur die intelligenteren Menschen Arbeit haben und zu mehr Wohlstand kommen.

Vermutlich werden sich diese dann später auch mehr reproduzieren und die weniger intelligenten könnten dann langsam "aussterbern". Das an sich ist nichts schlimmes, aber die Übergangsphasen könnten schwierig werden - mit viel Not und Leid.

Wenn wir diesen technologischen und damit auch sozialen Punkt erst einmal erreicht haben, dann wird die Welt sowieso ganz anders aussehen.

Grundsätzlich denke ich ist es ein (ewiges?) Tauziehen darum, wer wieviel (vom Anderen) abbekommt. Definitiv könnten wir gerechter verteilen (mit dazugehörigen Pflichten), aber es würde gleichzeitig immer auch ein Verzicht an schnellem Fortschritt bedeuten.

Grundsätzlich denke ich heute, wird es mindestens noch lange Zeit "Eliten" geben, die einen Vorteil an Wissen, Vermögen usw. haben und diesen dafür nutzen werden, Andere zu kontrollieren um selbst "Oben" zu bleiben. Die Methoden werden sich durch die Technologie dabei noch sehr verändern.

Insgeheim hoffe ich aber langfristig auf ein System der "Vernunft" - das technologisch so weit entwickelt ist, dass alle den gleichen Wissenstand und Lebenstandard haben, es kein "Oben und Unten" mehr gibt - sondern eine KI alle wichtigen gesellschaftlichen Dinge transparent und präzise steuert - dabei aber nicht vergisst, dass wir letztendlich Menschen sind.

D.h. dass die Macht tatsächlich abgegeben wird an eine Instanz, die das gesamte System im Auge hat ohne durch eine Hintertür bestimmte Gruppen zu bevorzugen. Etwas woran der z.B. Kommunismus bisher überall gescheitert ist - nämlich die zentrierte Macht an das Volk zurückzugeben. Da man nicht wusste wie das System hätte gerecht gesteuert werden können. Für Menschen ist solche Aufgabe zu groß um sie gerecht auszuführen. Darunter fallen Detailfaktoren wie z.B. die Berechnung eines angemessenen Preises für Produkte oder die Höhe des Lohns. Eine KI könnte das Notfalls in Sekunden anpassen und dadurch auf aktuelle Veränderungen ode runvorhergesehne Ereignisse reagieren - Menschen aber müssen über längere Zeiträume vorrausplanenn, was immer schief geht und eine enorme Ressourcenverschwendung bedeutet.

Wenn man es sich gedanklich vorstellen kann, denn denke ich würde so ein System auch irgendwann möglich sein. Wenn auch erst in 1.000 oder 10.000 Jahren.

Aber auch da befürchte ich, dass "Eliten" sich in diesem KI System irgendeinen Vorteil einprogrammieren könnten.

Kann es eine weltweite Solidarität geben, bzw. müssen manche Menschen arm sein?

Ja, kann es. Es gibt genug Hilfsorganisationen weltweit die gegen die Armut kämpfen. Die dafür sorgen, dass es eine gute Gesundheitsversorgung gibt, die Schulen besser werden, die Landwirtschaft oekoglogischer und ertragreicher wird usw.

Don & Deyon Stephens Gründerehepaar von Mercy Ships

Schiffe bringen medizinische Hilfe in die ärmsten Staaten Afrikas.150.000 größere OPs bis heute.

https://www.youtube.com/watch?v=LVQ5zeLovuQ

https://www.mercyships.de/

Rosi Gollmann Gründerin von andheri hilfe

Unter anderem waren sie und ihr Team für 1.000.000 Augenoperationen in Bangladesch verantwortlich.

https://www.andheri-hilfe.de/

https://www.youtube.com/watch?v=mCXvGBGUnZc

Joni Eareckson Tada - Gründerin von joni and friends

Joni war eine junge sportliche Studentin. Seit einem Badeunfall ist sie Querschnittgelähmt. Oft hat sie kaum erträgliche Schmerzen. Bekam Brustkrebs und eine Covid-Erkrankung. Trotzdem hilft sie unzähligen anderen Menschen mit einer Behinderung weltweit.

https://www.youtube.com/watch?v=VVXJ8GyLgt0

 https://www.joniandfriends.org/

Klaus-Dieter und Martina John Gründerehepaar von „Diospi Suyana“

Sie bauten ein modernes Hospital im Wert von 15 Millionen für die Quechua-Indianer in den Anden Perus. Geplant wurde ohne Startkapital, gebaut ohne staatliche Hilfe, allein mit Spenden und dem Vertrauen auf Gottes Unterstützung. Über 400.000 Behandlungen bis heute.

https://www.youtube.com/watch?v=RQA0fPaiBMg

https://www.diospi-suyana.de/

Michael Stahl Gründer von protactics

Er hat eine Organisation aufgebaut, welche sich für Kinder und Jugendliche einsetzt, die Mobbing erfahren.

https://www.protactics.de/

Nathalie Schaller Gründerin der Modefirma [eyd]

Sie beschäftigt für ihre Label ehemalige Prostituierte in Indien.

Tobias Merkle - Gründer der Hilfsorganisation "Hoffnungsträger".

Viele tolle Projekte in Deutschland und weltweit.

https://hoffnungstraeger.de/

Zahai Röschli Gründerin des Kinderdorfes Selam in Äthiopien.

Tausende Kinder wurden als Waisen im Dorf aufgenommen. Unzählige Jugendliche haben dank ihr eine sehr gute Schule besuchen können und danach eine Ausbildung erhalten. Was einmal ein einzelnes Waisenheim werden sollte, ist zu zwei grossen Dörfern geworden.

https://selam-aethiopien.de/

Alle diese Organisationen werden von Tausenden Spendern unterstützt, die damit zeigen, dass ihnen die Solidarität mit den Menschen weltweit wichtig ist.

Die Welt muss definitiv nicht so sein.

Aber im Kleinen wie im großen profitieren die Starken von den Schwachen (Personen und Staaten) und diese machen die Regeln und setzen diese mit allerlei Mitteln durch.

Bild zum Beitrag

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter
 - (Menschen, Geschichte, Religion)
Angulimala1610 
Fragesteller
 27.04.2024, 22:51
1
vanOoijen  27.04.2024, 23:01
@Angulimala1610

Die Frage nach Kapitalismus stellt sich unweigerlich.

Und was hier im Inneren das Gemecker über Bürgergeld-Empfänger ist, gab es im Großen auch als Griechenland pleite war.

Erinnerst Du Dich?

Da wurde über einen Staat ähnlich geredet wie über einen Menschen der mittellos ist und Hilfe braucht.

1