Sind wir schuld an der Armut afrikas?

15 Antworten

„Wir“ Deutschen sicher nicht, im Gegenteil. Wenn Du die Frage allerdings in Ländern wie den USA, Kanada oder Australien stellen würdest, so müssten die dort lebenden Menschen, wären sie ehrlich, in gewisser Weise schon viel eher mit „JA“ antworten.

Denn diese englischsprachigen Staaten sind so etwas wie Hirn-Vampire gegenüber allen anderen Ländern: Das heißt, sie ziehen durch hervorragende Verdienstmöglichkeiten und zugleich strengste Einreisebestimmungen die Intelligentesten und Qualifiziertesten aller anderen Staaten der Erde an und eben nur die. Sie saugen dadurch sowohl andere Industrieländer wie etwa Japan, Korea, Polen, Russland, Italien, Großbritannien und vor allem Deutschland, aber ebenso auch die weniger entwickelten Länder Lateinamerikas, der muslimischen Welt, Südostasiens sowie auch Schwarzafrikas intellektuell aus. In der Fachsprache der Soziologen nennt man das Brain Drain oder auf deutsch Talentabwanderung.

Dadurch wird Staaten wie unserem Land extrem geschadet: Deutschland geht den Bach runter, weil die Begabtesten mehr und mehr dieses heruntergewirtschaftete Land verlassen und dem Pull-Faktor der besseren Verdienstmöglichkeiten in den genannten angelsächsischen Ländern nachlaufen.

Den „Entwicklungsländern“ wird ebenfalls geschadet. Genauso wenig wie im Fußball die Nationalteams Kameruns oder Nigerias jemals Weltmeister werden können, da die besten Spieler der schwarzafrikanischen Länder nach Europa gehen, dortige Staatsbürgerschaften erwerben und dann für Nationalmannschaften wie die französische antreten, in ihrer Heimat also fehlen, so ist dies eben auch in der Wirtschaft. Die „Dritte Welt“ wird solange immer unten bleiben, wie die erwähnten englischsprachigen Ländern und noch ein paar andere durch ihren Hirnvampirismus die an sich nicht allzu zahlreichen Hochqualifizierten aus Afrika, Indien usw. absaugen und egoistisch für die eigenen Konzerne nutzen.

Somit sind nicht wir Deutschen, wohl aber die Angelsachsen verantwortlich für das Unten- bzw. Zurück-Bleiben der „Entwicklungsländer“. (Großbritannien selbst aber eher weniger, die haben dort eine ähnliche Einwanderungspolitik wie wir in der Bundesrepublik, man nimmt also jeden dahergelaufenen unqualifizierten Fremden auf, womit man nicht Afrika schadet, wohl aber dem eigenen Land.)


Teils teils. Am Ende der Kolonialzeit wurden afrikanische Völker ohne ein gewachsenes Bildungssystem sich selbst überlassen innerhalb von widersinnigen von den Engländern gezogenen Landesgrenzen mit teilweise verfeindete Volksgruppen. U.a. auch westliche Staaten haben sich danach jahrzehntelang mit Korruption den Zugang zu Bodenschätzen gesichert, deren Erlöse kaum an die Bevölkerung gingen. Und so manche Militärjunta hat(te) ein dickes Konto in der Schweiz.

Ganz ehrlich, das hat eher mit Afrika selbst zu tun. Der Westen, jedenfalls Deutschland und die nordeuropäischen Staaten, unterstützen Afrika ja in Form von Entwicklungshilfe, wo sie nur können.

Wenn die Gelder von den dortigen Machthabern nicht zum Aufbau ihres Landes, sondern ganz egoistisch zum Bau von Villen genutzt werden, so ist eine Entwicklung dieser Staaten kaum möglich.

Die ostasiatischen Länder haben auch die Industrialisierung geschafft, trotz britischer Unterdrückung über viele Jahrzehnte.

Das ganze ist ein sehr komplexes Thema. Allerdings ist eine Sache an solchen Staaten auffällig, vorallem in ärmeren Gebieten:

  • Korruption
  • Fehlende Gesetze, somit keine Ordnung
  • Banden, die die Politiker bestechen, sowie auch die Polizei
  • Entwicklungshilfen landen nicht bei der Bevölkerung, sondern gehen in die Taschen von korrupten Politikern
  • Generell fehlende Infrastruktur
  • Keine Bildung, somit auch keine Jobs / guten Fachkräfte oder Leute die sich auskennen

Froggask  25.07.2024, 21:56

Die Armut dieser Länder geht ein langer Prozess voraus und zwar der, dass in der Konoloniezeit, die lange andauerte, diese Landschaften hunderte oder gar tausende Jahre nach hinten befördert wurden. Bis heute sind die Auswirkungen spürbar. Italien, Frankreich, Spanien, Britanien und Belgien haben ganze Bevölkerungsgruppen von jeweils mehr als einer Millionen Menschen ausgelöscht, um ihren Reichtum und ihre Macht in der Welt auszubauen. Das was die hinterlassen haben, ist heute das Erbe der machthungrigen Europäer und die wiederspiegelt die Armut in Afrika wieder. Bis heute können sich afrikanische Unternehmen gegen europäische Staatskonzerne nicht behaupten wie z.B. Nestle et cetera.

Natürlich liegt es an den Afrikanern etwas zu verändern, man kann leider nicht von heute auf morgen, nachdem sie über 500 Jahre lange ausgebeutet wurden, eine funkionierende Wirtschaft innerhalb aufbauen. Dieser Prozess dauert genauso wie die Konolialzeit.

Das ganze Extreme mündete als afrikanische Arbeitssklaven nach Amerika wie Vieh transportiert wurden. Alles für die Wirtschaft, Macht und Wohlstand aufgebaut auf Millionen von Leichen und das gab dem Westen einen wirtschaftlichen Vorteil von dem man heute noch profitiert, weil man sich auf Kosten anderer sich diesen Vorsprung erbeutet hat. Damit will ich nicht den Westen verteufeln, auch in den europäischen Staaten gab es einheimische Tagelöhner, die sich gegen das System aufgelehnt haben und für demokratische Prinzipien gekämpft haben, so ist die Sozialdemokratie und mit ihr als Nebenlrodukt der Kommunismus entstanden.

Nein ich würde eher sagen an der Korruption und an nicht funktionierenden Staatsformen und an Bürgerkriegen usw.