Jeden Job gleich bezahlen?
Das soll sowas wie ein kleines Gedankenexperiment sein.
Stellt euch vor, jeder Beruf würde von heute auf morgen gleich gut bezahlt werden. Was glaubt ihr, wie würde die Welt dann aussehen, wenn ein Arzt, ein Busfahrer, ein Schauspieler, ein Lehrer - einfach jeder genau das gleiche Monatsgehalt/Jahreseinkommen bekommen würde?
Wird das Gehalt nach oben oder unten Angepasst? Reden wir nur über Deutschland oder die gesammte Welt?
Über die gesamte Welt. Und das Einkommen wäre nach oben angepasst. Sprich dass niemand knapp über der Armutsgrenze leben muss und sich jeder ein normales Leben leisten kann.
8 Antworten
Dann würden Berufe zu Berufungen und jeder würde seine Arbeit machen, weil er sich damit identifiert und nicht nur wegen des schnöden Mammons.
Neid, Gier und Missgunst würden abnehmen, und Politiker würden ihre Ideale nicht mehr verraten müssen um sich zu profilieren.
Niemand hätte mehr zu gewinnen oder zu verlieren als der andere. Es wäre eine egalitäre Gesellschaft und ich bin sicher, dass sich vieles verbessern würde.
Sagen wir mal alle bekommen 15€ pro Stunde.
Die Geringverdiener freuen sich, die Rechtsanwälte wissen nicht mehr warum sie sich den scheiß antun.
Manchmal ist der Job nicht nur Leidenschaft, sondern ist eher fär das Geld da. Außerdem motiviert Geld. Was soll man JahrelNg studieren nur um nicht mehr als eine Klofrau zu verdienen. Wir werden einen extremen Mangel an solchen Berufen haben. Also Ärzte, Richter usw. Es werden den Beruf auch viele verlassen oder ins Ausland gehen.
Ich gehe jetzt mal soweit das De auch zusammenbrechen könnte. Besonders bei der Gesundheitsversorgung. Jetzt schon haben wir wenig Ärzte. Wenn einer Krank wird geht in der Praxis schon die Welt unter. Wie soll das Gesundheitssystem denn mit zB 50% weniger Ärzte funktionieren als wir jetzt haben? Es könnte zu einen großen Todesaufkommen von Menschen kommen, weil kein Arzt für ne lebenswichtige OP da ist.
Die Bestatter hätten einiges zu tun.
Wo habe ich denn wen diskriminiert? Die Ärzte stehen hier nur als Beispiel. Du kannst gerne Rechtsanwalt stattdessen einsetzen oder Lehrer. Jeder Job für den man Jahrelang studierenden muss kannste einsetzen.
Ich persönlich (und vermutlich viele andere auch) würde mir dann z.B. nicht mehr die Mühe machen, jahrelang zu studieren und es fehlten noch mehr Fachkräfte.
Es werden aber auch weniger Fachkräfte, wenn sie so viel verdienen, dass sie frühzeitig in Rente gehen können. (Mein Zahnarzt hat gerade dicht gemacht. Genug verdient für einen Wohnsitz im Süden)
Busfahrer und Putzfrau wrden dann eben auch früher in Rente gehen bei gleichem Einkommen wie ein Zahnarzt.
Ich denke viele gefährlich oder blöde Jobs wären dann größtenteils unbesetzt, ebenso besonders stressige oder wo man viel Verantwortung trägt.
Denn nicht alle tun das nur aus Überzeugung, sondern oft einer Kombi aus Job ist ok bis gut und dem Geld.
Warum im Straßenbau auf der Autobahn das Leben riskieren, wenn es den Gefarenaufschlag nicht mehr gibt und man auch wo anders gemütlicher handwerklich arbeiten kann?
Warum noch im Job anstrengen und so sich selbst und firma voran bringen, wenn der nächst höhere Job nur mehr Verantwortung und Stress hat aber nicht mehr Geld bringt?
Warum noch ein Lokal eröffnen, wenn man auch mit jedem anderen Job genau so viel verdient und sich die schlaflosen besorgten Nächte sparen kann.
Im Grunde genommen war es ja schon mal in der DDR so. Kannst also die Leute fragen, die dort gelebt haben. Natürlich gab es Einkommensunterschiede, je nach gewünschten Berufen, aber das war kein Vergleich zu heute. Der Werksdirektor hatte vielleicht das Doppelte eines Bandarbeiters. Arbeiter wurden besser bezahlt als Studierte, aber auch durch Schichtzuschläge. Das führte erst einmal dazu, dass man von den echten Schaffern gemobbt wurde, schon allein wenn man aufs Gymnasium ging (EOS). Ausgeglichen wurde alles durch das ziemlich gleiche Angebot in den Läden. Und die Erfahrung der überall gleichen Preise war gut - um mal die Frage umzudrehen. Nur waren es keine Marktpreise, aber das war ja nicht deine Frage.
Es gäbe trotzdem noch bevorzugte Berufe. Manche haben mehr Ansehen oder sind weniger anstrengend. Ob dann jeder dem Beruf seiner Lust nachgehen würde, ist zu bezweifeln. Wir hätten viel mehr Philosophen als Klempner. Und keine offenen Stellen dafür.
Und genau da liegt auch das Problem mit dem bedingungslosem Grundeinkommen. Aber eines ist Fakt: Die Menschen würden sich wieder - durch Schicksal verbunden - auf Augenhöhe begegnen!
Bisschen diskriminierend der Text…