Ist für ein 1er Abiturient eine Ausbildung vergeudete Zeit?

11 Antworten

Ob du nach einem Studium tatsächlich deutlich mehr Gehalt bekämst als ein Industriekaufmann, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Nicht alle dieser Faktoren kannst du beeinflussen. Bei kleineren Arbeitgebern gibt es oft keine Tarifbindung, da ist das Gehalt eher Verhandlungssache und abhängig von den wirtschaftlichen Möglichkeiten der Firma. Aber auch bei einer Tarifbindung bekommst du nicht automatisch viel Geld - dann kommt es nämlich darauf an, wo du eingruppiert wirst. Die Eingruppierung erfolgt nach der tatsächlichen Tätigkeit. Du könntest also am Ende trotz eines BWL-Studiums immer noch das Gehalt eines Industriekaufmanns bekommen.

Und realistisch gesehen ist der "Kuchen" aller Gehälter sehr ungleich verteilt. Schon rein rechnerisch können nicht alle wirklich hohe Gehälter bekommen, sonst wäre jeder Arbeitgeber schnell pleite.

Wie weit man mit einem Gehalt kommt, hängt auch vom eigenen Lebensstil ab. Wer immer die neuesten elektronischen Spielereien haben möchte, in einer unverhältnismäßig großen Wohnung lebt und mindestens drei Mal im Jahr in den Urlaub fahren will (und natürlich niemals unter den Seychellen), dem werden langfristig wahrscheinlich nicht mal 10.000 Euro netto ausreichen.

Am Ende muss man immer damit rechnen, dass etwas im Leben nicht wie gewünscht läuft und dass man das nicht beeinflussen kann. Wenn der Arbeitgeber insolvent ist, ist auch ein gutes Einkommen verloren. Deshalb finde ich es wichtiger, einen Job zu finden, hinter dem man stehen kann, trotz aller Risiken. Lieber als Surflehrer mehr schlecht als recht leben und morgens mit leuchtenden Augen aufwachen, als sich mit Top-Noten aus dem Studium in das gehobene Management begeben und an endlosen Diskussionen eingehen.

Wie wärs mit einem dualen Studium?
Studieren und Ausbildung? Da hasts und jeden Fall Praxisbezug.

Für eine Ausbildung vor dem Studium spricht auf jeden Fall dass du im Studium schon viel mehr Erfahrung von wirklichen Leben hast als deine Mitstudenten.
Wenn du direkt studierst hast du keine Ahnung wie es ist 8 Stunden zu arbeiten, und was in der Wirtschaft wirklich abgeht und auf was es wirklich ankommt.

Persönlich bringt dich das auch auf jeden Fall sehr viel weiter.


adabei  19.02.2017, 12:04

Das wäre auch mein Vorschlag gewesen. Mein Neffe hat das gemacht. Er wurde nach dem Studium gleich von der Firma eingestellt, arbeitet mittlerweile seit fünf Jahren dort und verdient gutes Geld.

1

Vergeudet ist gar nichts, wenn es für dich der richtige Weg ist.

Mir scheinst du aber sehr unsicher, daher würde ich mal beim Arbeitsamt und bei der Uni eine Berufsbertung machen und mich über Alternativen zu diesen beiden Möglichkeiten informieren. Im Bereich Wirtschaft gibt es ja Zahlreiche Studienfächer, z.B. auch Wirtschaftsingeneur etc. Möglicherweise ist BWL für dich wirklich zu trocken.

Außerdem gibt es zwischen Uni und Ausbildung noch die Fachhochschule. 

Informiere dich erst mal, welche Ausbildungen und Studienfächer es noch gibt und ob eines davon für dich eher in Frage kommt.

Beim Abi hast ja gelernt das man ab 5 aufrundet somit ein 2er Abi "Ironie aus" trotzdem guter Schnitt.

Ich würde mich gleich an das Studium hängen und ggf. Praktikas einfließen lassen. 

Also nach der ausbildung interessiert niemanden der abischnitt d.h. du wirst genauso viel verdienen wie jemand mit nur mittlerer reife.

Der einzige unterschied wäre du hättest es leichter ein ausbildungsplatz zu bekommen.

Wenn du lernen schon satt hast und das "nur" durch das abi, wirst du das studium vmtl nicht schaffen. Da lernst du für eine klausur mehr als die gesamte Oberstufe für alle klausuren zusammrn