Ist das sinkende Rentenniveau schuld für Altersarmut?
Was glaubt ihr?
19 Antworten
nicht nur.
Schuld sind auch die vielen niedrigen Löhne und v.a. die vielen Lücken im Versicherungsverlauf der Leute.
Wer Jahrzehnte lang selbständig ohne eigene Altersvorsorge war, oder nur einen Minijob ausgeübt hat oder von Alg2 lebt, der braucht sich über eine niedrige Rente nicht zu wundern
nicht allein ....
Die Eckrente ist eine fiktive Rente, die einem Versicherten gewährt würde, wenn er über 45 Versicherungsjahre hinweg stets ein Entgelt in Höhe des Durchschnittsentgeltes aller Versicherten erzielt und dementsprechende Beiträge geleistet hätte.
Dabei wird außer acht gelassen, dass durch Arbeitslosigkeit, Mini-Jobs, selbständige Tätigkeiten, Kindererziehungs- und Ausbildungszeiten etc. die Grundlagen eines Eckrentners in der Realität kaum erfüllt werden.
Mein Mann wird jetzt 3 Jahre in die Rente weiter voll reinarbeiten. Dann ist unser kleines Häuschen bezahlt. Wir sind dann also mietfrei. So schaffen wir es dann rumzukommen. Aber auch nur so gerade, dabei zahlte er über die volle Distanz für Vollzeit ein.
Wir haben noch einen Teenager, der studieren will. Mal gucken wie wir die Nr. rocken werden.
Ich habe eine Erbkrankheit. Mein Pech ist, dass ich älter geworden bin, als die übliche Lebenserwartung dafür. Somit habe ich den üblichen Pissel-Lebenslauf. Gut ausgebildet, gut gestartet und dann nur 450 €-Jobs plus Kinderzeiten. Meine Rente dümpelt auch bei ca. 450 €. Jetzt darf ich auf keinen Fall älter werden als mein Mann. Gut, dass wir einen großen Garten haben und ich Ahnung von Botanik habe.
Natürlich, was denn sonst? Würde jeder sein letztes Nettogehalt bekommen, wäre Altersarmut kein Problem.
Allerdings ist dass Problem ja nicht neu. Auf jeder Rentenprognode steht, dass mannprivst Vorsorgen muss. Wer es sehenden Auges nicht tut, obwohl er es könnte, ist selbst Schuld, wenn ihm später das Geld fehlt.
das ist so locker daher gesagt. Nur mal als Beispiel: Ich habe lange studiert. Kein Problem, Studienzeiten wurden ja anerkannt. Ich war bummelig 20 Jahre aus der Uni heraus, da wurde das geändert. Nur noch Mindeststudienzeiten. Was hätte man machen sollen, Zeitmaschinen gibt es nicht, Vertrauensschutz auch nicht. Das Geld fehlt mir jetzt.
Private Altersvorsorge als alleinerziehende Mutter mit Halbtagsjob? Guter Witz! Ich habe trotzdem etwas "Kleines" abgeschlossen. Nichts von dem, was da geschrieben stand, traf ein. Mittlerweile waren die Zinsen auf Null. Ich bekomme exakt in Raten das, was ich eingezahlt habe. Da kann man die Scheine auch unter die Matratze legen...
Ich habe nicht umsonst „wenn er es könnte“ geschrieben.
Bei Weitem nicht jeder kann. Und die Abschaffung der Zinsen sind auch nicht gerade hilfreich.
"das ist so locker daher gesagt."
Mag sein. Aber was die Leute an Politikern (wie Merkel) kritisieren, ist meist auch nicht mehr, als so locker daher gesagt.
Derzeit stark von Altersarmut werden diejenigen Rentner betroffen , die in den 1960-ern bis 1980-ern im Westen schon nicht viel verdienten in ihrer Blütezeit des erwerbsfähigen Alters, oder Menschen, wo seinerzeit Kinder daheim aufzogen und damit kaum nennenswerte Rentenpunkte mangels ausgeübter Vollzeit-Arbeit erwarben.
Menschen aus der ehemaligen DDR mit jahrzehntelanger Beschäftigungsbiografie schauen hier im Übergang in das allgemeindeutsche Rentensystem in der Regel auch in die Röhre, sofern sie seinerzeit dort eher einfache bis mittlere Berufsqualifikationen nebst Vergütung für DDR - Verhältnisse hatten . Da war eine Mark der DDR in der Übernahme ins gesamtdeutsche Rentensystem nicht = 1 Mark West im Erwerbsleben.
Dazu kommen noch ab etwa Ende der 1990-er zunehmende Entkoppelungen der Rentenanpassungen an die Summe der einzahlenden Arbeitseinkünfte ( fehlender 1:1 Inflationsausgleich ) und ab 2005 ganz massiv Schröders Gesetzgebung zur Ausweitung des Niedriglohn-Sektors zum Nachteil von Millionen + gleichzeitiger Absenkung des Renten-Niveaus ( Netto ) kontinuierlicher Art auf diversen Wegen .
Soweit mal ganz stark vereinfacht : alles in allem wird es immer stärker für künftige Rentnergenerationen darauf hinauslaufen, immer weniger Einzahlungsbeträge gegenüber zeitweilig zunehmender Rentnerzahl aus den geburtenstarken Jahrgängen der 1960-er bis 1970-er abzufangen.... oder schlicht : Vom derzeit arbeitenden Hilfsarbeiter über den einfachen Handwerker ( spätestens ab Berufseintritt 2005 ) wird es in der Prognose schwierig mit künftiger Rente über Grundsicherungs-Niveau, wenn ab hier hin nicht kontinuierlich mindestens im Durchschnitt etwa 1400 bis 1600 Euro Netto in die Kasse ohne jegliche Beschäftigungslücke kamen.
Jetzt werden einige Experten hier zwar einwenden, bei der Rente müsse brutto gerechnet werden, aber bleiben wir doch besser in der Prognose :
Wer auf staatliche Rente ohne Zusatzabsicherung angewiesen ist, sollte ganz grob über den Daumen für die Zukunft lieber damit rechnen, dass die verfügbare Rente ( staatlich nach Abzügen ) in etwa bei 50 % ( oder gar noch weniger ) bei inflationsbereinigtem Netto-Einkommensverlauf nach ununterbrochenen 45 Jahren Beitragsleistung ( ohne Ausfall - oder Minderbeiträgen ) rein rechnerisch liegen wird.
Auch wenn es jetzt etwas stark vereinfacht nach " Milchmädchenrechnung " klingen wird ....
Wer momentan nicht inflationsbereinigt und vereinfacht in der Mitte der Erwerbsbiografie schon ohne bisherige Unterbrechungen seit 25 Jahren schon etwa 1400 Euro Brutto ( inflationsbereinigt ) im Durchschnitt für die Rente erwirkte, und die nächsten 20 Jahre kontinuierlich auch nur inflationsbereinigte Zuwächse am Lohn bekommt, wird gewiss auf ergänzende Leistungen der Grundsicherung angewiesen sein inclu. Miete für günstigen Wohnraum und Nebenkosten.
Sehen wir die tatsächlichen Entlohnungen für Leiharbeiter, Aushilfen und Werkvertragler ( trotz Berufsausbildung ) der letzten 10 Jahre nebst Ausfallzeiten wegen Arbeitslosigkeit, ahnt jeder Mensch an der derzeitgen Entwicklung bereits, dass wir momentan nur die Spitze eines Eisberges sehen, der gerade auf unser kleines, unmanövriertes und wegen fehlender Wartung nie sachgerecht sanierten Schiffchens im Sturm auf uns zu treibt.
Reeder & verantwortlich für das Dilemma und die Manövrierunfähigkeit : Schröder & Co.... hauptsache für ein paar Jahre mit etwas " Farbe = schöner Schein & dicke Taschen für sich selbst "
An solch einen Spacken müsste man Schadenersatzforderungen in tatsächlicher Höhe nebst vollständiger Enteignung und vieler Jahre Haft stellen.
Danach .... FORDERN .... ( bei Dir NICHT fördern , Schröder )
Mir fällt nur noch keine konkrete Arbeit ein , die man DIR konkret aufZWINGEN könnte, bevor Du vollkommen enteignet bei Wasser und Brotsuppe wieder in der Buchte verschwindest, wenn Du nicht spurst.
Aber auch dann setzt Du Deinen Ar××× auf eine Empore und jeder Mithäftling darf Dir mit einer Lederklappe eins auf den nackten Hintern ( gut, hier unter Aufsicht ) geben.
Hier sei mal Ende, da ich von der Fragestellung inhaltlich in meiner Antwort abzudriften beginne....
Auch, aber nicht nur.
Schuld sind auch Mindestlohn und ALG II. Bei ALG II wird nämlich nichts in die Rentenkasse eingezahlt und sparen kann man auch nicht wirklich.
Man macht ja sicher immer aus Faulheit nur Mini Jobs, vor allem die Mütter. Die tragen nämlich das Armutsrisiko als Belohnung der Gesellschaft dafür, dass sie die künftigen Einzahler in die Sozialsysteme aufziehen.