In welchem Alter ist es eurer Meinung nach schlimmer, sowas zu erleben?
Also als ich 13 war (bin jetzt 18), habe ich meine Mum mit einem fremdem Typen im Bett erwischt, meine Eltern haben sich getrennt und mein Bro (damals 9) und ich sind kürzlich danach mit unserem Dad ausgezogen. Aber bereits vor unserem Auszug ist unsere Mum mit diesem Typen zusammengekommen und er ist bei ihr eingezogen und er war seit Tag 1 sehr authoritär und aggressiv und hat uns geschlagen, wenn wir seiner Meinung nach respektlos waren (natürlich haben wir immer zurückgeschlagen). Außerdem manipuliert er bis heute unsere Mum und hetzt sie gegen uns auf, z. B. sind wirdurch unseren Dad halb Amerikaner und seit sie mit ihrem neuen Mann zusammen ist hasst sie die USA und schiebt alles, was sie an uns doof findet darauf. Sie interessiert sich auch seitdem kaum noch für uns. Unsere kleine Sis wurde ungefähr einen Monat danach geboren und lebt seitdem mit uns.
Ich weiß, es ist für jeden auf eine eigene Art und Weise scheiße, aber was ist eurer Meinung nach das schlimmste Alter, um in dieser Situation zu sein? Als Teenager versteht man selber schon etwas mehr von solchen Sachen, bekommt wahrscheinlich auch mehr mit und es ist deshalb umso schmerzhafter. Als Kind bekommt man mit, dass ein großer Streit vor sich geht, versteht aber nicht, was genau passiert und warum und meistens werden auch absichtlich Details vor einem verheimlicht. Als Teenager oder Kind muss man dann auch erleben, wie man seine Mutter an den neuen Mann verliert, der einen wie Müll behandelt. Als Baby kriegt man nichts mit bzw. hat man noch nicht das Denkvermögen, um das zu verstehen, aber dann wächst man mit einer Mutter auf, der man egal ist und kennt gar nicht ihre schöne Seite, aber vielleicht ist es noch schlimmer, eine Mutter zu verliere als von Anfang an fast gar keine zu haben?
Hier geht es nur um eure indivudielle Meinung, das ist kein Leidenswettbewerb.
Was meint ihr?
LG Zane
Das Ergebnis basiert auf 22 Abstimmungen
12 Antworten
Egal wann.... je nachdem wie die betroffenen Erwachsenen (und das engste soziale Umfeld) damit umgehen (und dies mehr oder weniger offen austragen untereinander/ besprechen/ dem Heranwachsenden mitteilen/ sich dem Heranwachsenden gegenüber verhalten) kriegt der Heranwachsende das im Laufe der Zeit mit, entweder nur eine Seite oder komplexer, wird dadurch beeinflusst.
Ganz egal ob das ultimative Hauptszenario stattfand in der Babyzeit, Kindheit, Teenagerzeit des Heranwachsenden.
Das gilt auch für die Zeit "vor dem Knall" und all die Zeit danach. Der Heranwachsende wird es - je nach Verhalten der Erwachsenen/ des engen sozialen Umfeldes - mitbekommen. Und dies wird diesen Heranwachsenden beeinflussen.
Es kommt also nicht auf das Alter des Heranwachsenden an, sondern darauf wie "die anderen" damit umgehen. Inwieweit sie es zulassen/ es nicht verhindern wollen oder können das der Heranwachsende damit beeinflusst wird.
Abhängig von dem Umfeld in dem das Kind aufwächst. Abhängig davon, wieviel und welche Details das Kind nach und nach erzählt bekommt/ durch zuhören erfährt.
Man kann das Kind nicht komplett abschirmen von Leuten die "auf der anderen Seite" der glücklichen direkten Familie stehen. Also beispielsweise die biologische Mutter/ deren jetziger Partner/ eventuelle Anverwandte die zur biologischen Mutter halten/ Aussenstehende und Anverwandte die irgendwann versuchen dem heranwachsenden Kind einzureden "Es ist aber doch deine Mama, das hat nichts mit dir zu tun, sie hat dich geboren und du bist ihr XYZ (zuhören, Aufmerksamkeit geben, Einladen, Geld geben, versorgen, Kontakt haben.... sonstiges) deshalb schuldig"
Sorry für den Bandwurmsatz.
Es ist sinnvoll, wenn die Verwandten die sich für das Wohl des Babys interessieren, die das Kind schützen möchten, acht geben.
Nötigenfalls abschirmen von dem Negativen..... aber "irgendwann" - denn Kinder stellen auch von sich aus Fragen (beispielsweise "wieso hab ich hier zuhause keine Mami?") - altersgerechte, dem Kind verständlich vermittelte Informationssstückchen geben.
Ein rigoroses Abblocken würde dagegen dazu führen das der Heranwachsende irgendwann (Kindheit, Jugendzeit, Erwachsenenzeit) eigenständig versucht herauszufinden was Sache ist... und wer weiß ob dabei dann was Sinnvolles bei herauskommt.
Sie ist gerade 5 und wir find ihr gegenüber sehr offen über das ganze, also nicht, dass ihr unsere Mum mit ihm im Bett erwischt habe, aber andere Sachen schon. Und ja, wir sagen ihr auch, dass der neue Mann unserer Mum ein Monster st und unsere Mum manipuliert und sie gegen uns aufhetzt, aber ich glaube nachdem, was sie schon von ihm mitbekommen hat ist das gar nicht nötig, um einen realistischen Eindruck zu verschaffen.
eine 5 j versteht nicht wirklich was manipulation bedeutet das versteht sie erst in den nächsten jahren.
Wir haben ihr vereinfacht erklärt was Manipulation ist.
Streit, Gewalt und Misshandlung in der Familie sind in jedem Alter belastend und schädlich. Auch ein Säugling bekommt die Stimmung und den Stress mit und reagiert darauf. Es kann dazu führen, dass das Baby öfter weint und schreit, Schlaf- und Verdauungsprobleme bekommt. Später könnte das Kind über Bauch- und Kopfschmerzen klagen, zum Bettnässen neigen und aggressives, antisoziales Verhalten zeigen. In der Pubertät versteht man dann zunehmend, was genau abgeht und leidet darunter, weil man sich hilflos fühlt. Zudem kommt die eigene körperliche und sexuelle Entwicklung dazu, was es noch schwieriger macht.
Die Abstimmung ist eigentlich völlig überflüssig.
Wie ist es bei einem Kind, das erst kurz danach geboren wurd und die Mutter nur so kennt?
Schlecht ist es.
Wie gesagt bekommen schon Säuglinge und Kleinkinder den Stress der Mutter und die schlechte Stimmung in der Familie mit. Kinder zeigen dann häufig über psychosomatische Beschwerden, oder durch unangemessenes Verhalten bzw. Auffälligkeiten im sozialen Kontakt, dass es ihnen nicht gut geht, auch wenn sie die Situation kognitiv noch gar nicht begreifen können.
Sie leben in einem ständigen Klima von Stress und Angst, was sich auch negativ auf die Hirnentwicklung auswirkt. Dadurch können AD(H)S, Entwicklungsstörungen und psychische Störungen wie Ängste, Zwänge, Depressionen oder Persönlichkeitsstörungen begünstigt werden.
Ich meine wenn das Kind nicht bei der Mutter aufwächst? Sowie unsere Sis, sie lebt bei uns, hat aber praktisch fast gar keine Mum, weil sie ihr egal ist.
Das ist schlecht für das Kind. Entscheidend ist aber am Ende, dass das Kind eine oder mehrere feste Bezugspersonen hat, die immer zuverlässig und liebevoll für das Kind da sind. Es muss nicht unbedingt die leibliche Mutter sein, aber es ist von Vorteil, wenn das Kind eine gute Beziehung zur leiblichen Mutter hat. Diese Beziehung ist prägend für das gesamte Leben.
Ja, unsere Mum ist für sie keine wirkliche Bezugsperson. Dafür hat sie aber neben unserem Dad auch mich sowie unsere Großeltern aus NYC und unseren Bruder, der zwar nicht erwachsen ist aber trotzdem.
Schlimm ist es für die Kinder immer.
Ich glaube aber, es ist am Schlimmsten für ein Kind in einem Alter, in dem es alles mitbekommt, aber beide Eltern gleichermaßen liebt und braucht. Es hängt aber stark davon ab, wie die Eltern selbst mit der Situation umgehen - ob sie sich einvernehmlich trennen oder mit Gewaltausbrüchen und Kleinkrieg.
In unserer Familie gibt es auch so einen Fall, bei dem die Mutter zweier Kinder mit der 3-jährigen Tochter ins Ausland umgezogen ist mit der Maßgabe, ihren 6-jährigen Sohn später nach zu holen. Als der Vater ihn im Urlaub zu ihr brachte, wollte sie ihn nicht mehr haben, so dass er den Kleinen wieder mit zurück nach Deutschland nahm.
Das war vor 6 Jahren. Inzwischen lebt die Mutter mit Tochter wieder in derselben Stadt. Obwohl es dem Jungen gut geht bei seinem Vater, hat er das Trauma, von seiner Mutter damals verstoßen worden zu sein, bis heute noch immer nicht überwunden.
Als Kind oder Teenager ist es denke ich definitiv schlimmer als als Baby. Meine Eltern haben sich getrennt als ich ein Jahr alt war, ich weiß davon nichts und kenne es nicht anders, als dass sie getrennt sind, allerdings sind meine Eltern auch immer freundschaftlich miteinander umgegangen und tun das bis heute. Ich habe aber auch bei meiner Schwester eine Trennung mit Ach und Krach mitbekommen, wo das Verhältnis bis heute angespannt ist und worunter die ältere Tochter (Teenager) psychisch leidet, da sie mehr davon mitbekommen hat als die jüngere (Kind).
Ab etwa 6 oder 7 Jahren bekommen Kinder sehr genau mit, was Miss-Stimmungen in einer Familie auslösen können. Passieren sie verstärkt, dann verändert das auch die Kinder in ihrer Entwicklung und in ihrer Psyche. Ein Baby leidet dann vielleicht auch eher darunter, dass sich eine Mutter nicht um das Baby kümmert. Unbewusst für das Baby, weil es ja noch nicht so denkt wie ein Kind oder Jugendlicher. Ihr habt all das in unterschiedlichem Alter erlebt. Das ist sehr traurig. Und manchmal holt es einen erst viele Jahre später ein. Deswegen ist eines sehr wichtig: sei(d) anders als eure Mutter. Sei(d) empathisch, hilfsbereit, liebevoll. Nicht so, wie ihr hättet werden können, wenn euch der Einfluss der sich-nicht-kümmernden Mutter getroffen hätte oder das gewalttätige Verhalten ihres neuen Freundes. Bei all der Trauer über die Vergangenheit sollte man auch stolz darauf sein dürfen, wenn man anders geworden ist. Besser. Netter. Liebevoller. Empathischer. Dann hat die Vergangenheit, egal, in welchem Alter sie einen hätte negativ prägen können, nicht gewonnen! Und die Täter auch nicht.
Ja, wir sind jetzt eine sehr enge Familie. Unser Dad hat bis unsere Schwester 1 war abwechseld einen Monat Elternzeit genommen und dann 1 aus dem Homeoffice gearbeitet. Mein Bruder und ich haben auch mitgeholfen (er hat uns nie dazu gezwungen, wir fanden es sogar toll mal uns mal um die kleine zu kümmern und manchmal haben wir auch Geld gekriegt).
Wie ist es bei einem Baby, das erst "nach dem Knall" geboren wurde und in einer glücklichen Familie mit dem Vater und den älteren Geschwistern aufwächst aber die Mutter nur so kennt?