Hoher Reifenluftdruck ok auf unebenen Boden ?
Hallo ,
Ich fahre täglich 6 Kilometer hin und zurück zum schwimmtraining . Der Boden ist sehr uneben . Etwas von allem : Straße, Hubel ,steiniger Boden und Schlam/Erde.
Ich habe ein Mountainbike mit dicken Rädern von "Styxx" . Größe 29 × 2.25 . Und Bar steht drauf 2.0-3.5 .
Ich mag den harten Reifen eher ,weil ich dann schneller bin ,allerdings frage ich nicht ob der so schneller kaputt geht (durch den Steine , Hubbel oder klein Glassplitter. Bei 3.0 lässt der Reifen sich nur mit viel Kraft eindrücken.
Was würdet ihr mir empfehlen? Woe viel Luft auf solchen Untergrund?
Bin für jede Antwort dankbar .
2 Antworten
Am Mountainbike ist der korrekte Luftdruck eigentlich "so niedrig wie möglich, so hoch wie nötig".
Das liegt daran, dass an einem Mountainbike normalerweise der Rollwiderstand auf Asphalt uninteressant ist, weil ein solches Fahrrad nicht für Straßenfahrten gedacht ist. Sondern beim Mountainbike will man, dass sich der Reifen zwecks Grip möglichst gut mit unebenen Untergründen verkrallt und kleine Steine, Baumwurzeln usw. die Fahrt möglichst wenig bremsen, indem jedes Mal das komplette Fahrergewicht angehoben werden muss. Und dafür sind eben niedrige Luftdrücke sinnvoll, bei denen sich diese kleinen Unebenheiten in den Reifen reindrücken können. Und ein gut arbeitendes Fahrwerk, sofern vorhanden ;)
Der Reifen sollte eben stark genug aufgepumpt sein, dass er in Kurvenlage nicht seitlich abknickt und bei Borsteinkanten, Baumwurzeln usw. nicht bis zur Felge eingedrückt wurd ("Durchschlag"). Hier kann ein zu niedriger Luftdruck tatsächlich zu Pannen bzw. Schäden führen.
Was ist denn "zu niedrig"? Die Profis im Weltcup fahren so mit 1,2-1,3 bar am Hinterrad herum. Ich für meinen Teil bin mit 90 kg + Rucksack schon etwas schwerer und fahre mit 1,5 bar.
Und Bar steht drauf 2.0-3.5 .
Den Maximaldruck sollte man wirklich einhalten, man weiß nicht ob der Reifen es aushält wenn man mehr drauf gibt (wozu sollte man das tun?). Wobei allerdings die wenigsten modernen Felgen noch mit 3,5 bar aufgepumpt werden dürfen...
Die untere "Grenze" hat mehr Gründe aufseiten der Gewährleistung: Wenn jemand mit 1,5 bar stumpf gegen eine Treppenstufe knallt und dabei einen Durchschlag erhält, soll er nicht beim Reifenhersteller anklingeln wegen Schadensersatz. Also schreibt man einen Druck drauf, bei dem das definitiv nicht passiert. Notwendig ist der Druck nicht und ich kenne auch wirklich keinen aktiven Mountainbiker, der mit 2 bar oder mehr ins Gelände fahren wollte.
Ich mag den harten Reifen eher ,weil ich dann schneller bin
Jein. Auf festem Untergrund ja. Im Gelände (einschließlich "grober" Schotterwege) bist du mit dem prall aufgepumpten Reifen langsamer.
allerdings frage ich nicht ob der so schneller kaputt geht
Meines Wissens nicht. Dieses Bild vom prall aufgepumpten und lasch aufgepumpten Luftballon, welcher leichter zum Platzen zu bringen ist, ist an dieser Stelle fehlplatziert weil die Reifendecke bei höherem Reifendruck ja nicht gedehnt wird.
Nein, der Reifen geht eher durch zu niedrigen Luftdruck kaputt. Der wird dann ständig zu stark durchgewalkt.
Bei Schlamm und Erde wäre, haftungsmäßig, ein niedriger Luftdruck besser, sonst eigentlich nicht.
Was auf dem Reifen als Max.-wert drauf steht, darf auch rein, und ist bei mir meistens auch drauf, wenn es über Asphalt geht.
Also dass Reifen durchs Walken kaputt gehen, habe ich bisher nicht gehört...
Ich kenne den "zu niedrigen" Luftdruck bisher nur in Verbindung mit Durchschlägen als Schadenspotential...
Reifen die lange Zeit mit zu niedrigem Luftdruck gefahren wurden, erkennt man oft an einer beidseitig, streifig aufgerauhten Reifenflanke. Da schaun auch schon mal die Fäden durch.
Habe ich zumindest am Mountainbike noch nie gesehen. Und ich fahre selbst einen eher grenzwertig niedrigen Luftdruck, die Felge setzt an Baumwurzeln schon mal auf.
Wie ist es mit dem Einnisten von kleinen, scharfen Objekten i, Gummi? Müsste das nicht auch bei niedrigem Druck besser gehen? Die Aufsammelfläche ist auf jeden Fall größer.
Stimmt, die Auflagefläche hatte ich nicht beachtet. Ist zwar in der Länge nicht relevant, weil in Fahrtrichtung sowieso alles aufgesammelt wird, aber die abgefahrene Fläche ist definitiv breiter und somit wird die Chance, dass man einen Dorn aufsammelt statt dran vorbei zu fahren, etwas größer sein.
Also lieber 3.0 bar und hart als zu wenig Luft und weich .