Habt ihr Erfahrungen mit Homophobie gemacht?

Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen

Ich habe Homophobie erfahren durch mehrere der genannten Gruppen 46%
Ja der oder die Täter waren Muslime 21%
Nein weil ich heterosexuell bin 13%
Ich bin homosexuell und habe keine Erfahrungen mit Homophobie 13%
Ich nicht aber mindestens 1 Bekannter von mir 8%
Ja der oder die Täter waren Neonazis oder andere Rechtsextreme 0%
Ja der oder die Täter waren Christen 0%
Philippus1990  19.08.2023, 12:55

Was genau verstehst Du unter "Homophobie"? Und jetzt bitte kein Link auf Wikipedia o. Ä.

Blueorange25 
Fragesteller
 19.08.2023, 12:56

Hass auf Homosexuelle.

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich habe Homophobie erfahren durch mehrere der genannten Gruppen

Durch alle genannten Gruppen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mitglied des Cologne Center for Gender Studies
Ich habe Homophobie erfahren durch mehrere der genannten Gruppen

Da war alles dabei, jede Religionszugehörigkeit und Herkunft. Meiner Meinung nach spielt die Erziehung und ob man eher ländlich aufgewachsen ist eine größere Rolle, wobei man durchaus behaupten kann dass es zB. mehr Atheisten gibt die nicht homophob sind

Meine Sexualität hat in meinem Umfeld nie eine Rolle gespielt, ganz egal wo. Zu Hause, in der Schule, während meines dualen Studiums, im Dienst und sogar in unserer katholischen Kirchengemeinde - überall war und ist meine Sexualität kein Problem.

Das einzige Mal, dass es etwas unschön wurde, war, als ein Idiot meinte, meinen Dienstwagen mit den Worten "Verpiss dich, lesbische Bullen Schl*mpe" beschmieren zu müssen.

Das ist laut Täterangaben nicht aus homophobischen Gründen geschehen, sondern aus Antipathie gegen staatliche Institutionen.

Der Täter war weder Christ noch Moslem noch anderweitig religiös. Auch gehörte er nicht der rechten Szene an, ganz im Gegenteil: Der Täter stammte aus der linken Szene.

Ne ich nicht aber auf instagram gab es welche. Aber trotzdem kann man nicht jeden als Homophob diskriminieren oder Vorurteilen nur weil jemand dagegen ist es kommt drauf an.

Ich nicht aber mindestens 1 Bekannter von mir

Nicht direkt, aber ein Freund, der sich zu seiner Homosexualität bekennt und inzwischen über 80 Jahre alt ist. Er ist nach einem Stoß, der mit Beleidigungen verbunden war, schwer gestürzt - da war er schon 80 oder 81, das muss 2014 oder 2015 gewesen sein. Wobei man sagen muss: Im Vorstadtmilieu und in einer katholischen Gegend, wo ein Mann nur dann ein Mann ist, wenn er pöbelt und zankt und "Mädels flachlegt" (!), ist es leider Usus, dass Schwule benachteiligt oder diffamiert werden oder dumme Witze über sie gemacht werden in ihrem Beisein. Ein Schwuler oder einer, dem man in der Gerüchteküche "homophile Neigungen" nachsagt ist dort im eigentlichen Sinne Freiwild. Körperliche Übergriffe sind seltener, aber es gibt sie und mein Freund wusste sich wenigstens juristisch zu wehren. Es war bezeichnend, wie kleinlaut die "harten Kerle" auf einmal waren, als es zur Verhandlung kam - ich habe es im Gerichtssaal miterlebt.

Die psychischen Folgen waren für ihn heftig. Heute ist er 89 und sehr rüstig, fährt sogar noch Auto und ist viel unterwegs, wirkt deutlich jünger als er ist und ist sehr munter - aber die Tat hat er nie ganz vergessen. Durch den Park, in dem das geschah, geht er seither zum Beispiel nicht mehr.

Zu den Tätern: Das waren Deutsche aus alteingesessenen katholischen Familien; so virile Ekeltypen so um die 20-25, die von ihren Vätern am Stammtisch erfahren hatten, dass mein Freund schwul ist und deren Väter drüber lachten wie noch was - eine für das Landmilieu typische Geschichte. Die "Jungs" waren so typische rüde Handwerker und Stammtischbrüder in Ausbildung. Mein Freund kannte sie alle und konnte sie alle namentlich benennen.

Als sie ihn dann abends mal sahen, wie er zu Fuß durch den Park lief, haben sie ihn erstmal angepöbelt und dann niedergeschlagen - immerhin flog er "nur" auf den Rasen statt auf den Asphalt und hat sich nichts gebrochen. Betrunken sollen sie nicht gewesen sein, was die Sache fast noch schlimmer machte - die wurden auch alle verurteilt. Der Staatsanwalt hat auf versuchten Totschlag plädiert.

Auf einmal saßen die "harten Kerle" da; einer weinte, einer sagte gar nichts und einer sagte, man habe es "halt probiert" und "es war halt ein Missgeschick", keiner habe gedacht, dass ein 100 Kilo schwerer Mann einfach umfällt "wie ein nasser Sack". Derjenige, der weinte sagte, er werde bald Vater und wolle nicht in den Knast, man möge Mitleid mit ihm haben. Frage zurück vom Richter war, warum, er habe doch auch kein Mitleid mit einem alten wehrlosen Mann gehabt und dessen Tod in Kauf genommen, weil man feige davon lief, als er verletzt am Boden lag.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung