Guten Morgen zusammen. Gibt es Dinge, die ihr früher total langweilig fandet, die ihr jetzt aber cool oder interessant findet?

Das Ergebnis basiert auf 34 Abstimmungen

Ja, das kam schon öfter vor 56%
Sowas passiert mir nur sehr selten 26%
Andere Antwort 12%
Nein, habe meine Ansichten noch nie so verändert 6%

24 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja, das kam schon öfter vor

Guten Morgen und grüß Gott!

An "Harry, fahr schon mal den Wagen vor" Derrick, habe ich auch schon lange nicht mehr gedacht. Interessante Serie. Das Mordopfer, oder der Täter, kamen meistens aus dem Münchner großbürgerlichen Milieu und lebte in einer tollen Villa. Da konnte man auf die Idee kommen, Mord kommt nur bei Reichen vor. Dazu hatte Oberinspektor Derrick einen Dienstgrad, den es gar nicht bei der deutschen Polizei gibt, aber dafür immer eine Rolex am Arm, die irgendwie nicht zu den deutschen Beamtenbezügen zu passen schien. Aber gut, darum geht es ja gar nicht. Ich schweife ab. :D

Spontan fällt mir da erstmal Essen ein, dass ich früher überhaupt nicht mochte und heute sehr lecker finde. Meistens Gemüse, wie Rosenkohl, weiße Bohnen oder Spargel.

Ziemlich uncool, langweilig und spießig fand ich früher Leute mit Häuschen und Garten, die irgendwo auf dem Land wohnen. So bin ich aufgewachsen und fand es schrecklich. So wollte ich nie leben. Jetzt lebe ich schon über 30 Jahre freiwillig genau so und finde es großartig. :D

Speziell Gartenarbeit fand ich in Kindheit und Jugend absolut nervig und ich hab immer versucht, mich davor zu drücken. Heute kann ich mich auch den ganzen Tag im Garten beschäftigen und finde es unglaublich spannend, die täglichen Veränderungen zu beobachten. Und wenn dann Erntezeit ist, da kannst du mal jemanden sehen der vor Stolz platzt. :D

Es gibt sicherlich noch mehr, aber da müsste ich wohl schärfer darüber nachdenken. Das war mir früher schon zu anstrengend und auch heute hab ich da kein größeres Interesse daran. ;)

Liebe Grüße!

Ja, das kam schon öfter vor

Guten Morgen an alle, hier zur Donnerstag.

Es gab viele Dinge, die ich früher sehr langweilig fand und jetzt fand ich sie sehr interessant. Hier teile ich die zwei beschreibene Sachen im Bezug zur Frage mit.

Als Kleinkind mochte ich klassische Musik nicht, weil sie einfach langweilig für mich waren und brachten mir keine Entspannungen. Danach fing ich an, das Klavier zu spielen und in den Unterrichten wurde klassische Musik zu mir gebeben. Jetzt fand ich ja meine Liebe für diese Art von Musik, und höre zu diesem Still fast jeden Tag, wohin ich hingehe. Sie dauern ja sehr lange, zu einem Stück zuzuhören, manchmal dauert ein Stück ca. 10 bis 15 Minuten im Durchschnitt. Ich wusste nie, dass es längere Stücke als 15 Minuten gibt. Es gibt auch einige, die mehrere Stunden dauern, so wie zum Beispiel im Richard Wagners Oper Der Ring des Nibelungen. Das dauert ca. 16 Stunden, und ich hörte alle davon noch nie.

Eine andere Sache, die ich früher total langweilig fand, ist natürlich Bilder und Fotos von den Jahren 1890 bis 1955. Ich konnte die Bilder von diesen Jahren nicht verstehen, weil sie in nur schwarz und weiß sind. Jetzt wurde ich schon davon interessiert, besonders mit Themen zur Geschichte, und es ist sicherlich interessant, wenn ich sie anschaue, um Informationen daraus zu bekommen.

Einen wünderschönen Tag noch wünscht der Ethan227.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1 1/2 Jahr Mitglied + Community Experte
PicaPica  23.02.2023, 10:21

Dir auch einen schönen Tag, LG. :)

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Sowas passiert mir nur sehr selten

Eher umgekehrt. Besonders, was alte TV-Serien angeht. In Erinnerung an coole Filme habe ich hin und wieder mal reingeschaut, etwa in Die 2 oder Mit Schirm, Charme und Melone. Irgendwie grauenhaft, die heute noch zu sehen.

Richtig gute alte Filme sehe ich aber immer noch gerne, die waren aber auch früher nicht langweilig.

Aber sicher haben sich meine Sichtweisen im Laufe der Jahrzehnte geändert, was andere Dinge angeht. Das ist eben so mit der Änderung der Interessen, die auch altersbedingt oder wegen anderer Lebensumstände geschehen. Fällt mir aber nicht besonders auf, und deshalb auch nicht ein.

Andere Antwort

Guten Morgen,

Derrick fand ich eigentlich schon immer gut, ich habe auch einige DVD-Editionen der Serie. Hier ist ein Interview zwischen Horst Tappert und Thomas Gottschalk von 1985, als die Serie auf ihren Höhepunkt zusteuerte - am besten war Derrick meiner Ansicht nach zwischen 1984 und 1990. Leider waren die letzten Jahrgänge nicht mehr so gut und ein Ende der Serie 1998 überfällig; ich meine, dass Autor Herbert Reinecker die Ideen ausgingen; vieles hat sich sinngemäß wiederholt, was einem umso mehr ins Auge sticht, wenn man die Serie gut kennt.

https://www.youtube.com/watch?v=8wFxa8MyUgc

Wie geht es euch mit solchen Veränderungen der eigenen Sichtweise? Habt ihr sowas auch schon mal erlebt, dass ihr früher etwas total fad, langweilig oder uninteressant empfunden habt und jetzt völlig anders darüber denkt? Wenn ja, um was handelt es sich und warum hat sich eure Einstellung in Bezug darauf verändert?

Bei mir passierte das bisher selten, ich bin ein konstanter Typ, die meisten Hobbys und den grundsätzlichen Musikgeschmack habe ich schon immer - ich erinnere nur an dieses Lied von Alan Woerner ("Warten ... bis irgendwas passiert"), das mich schon als Zehnjähriger fasziniert hat.

https://www.youtube.com/watch?v=iwbg6BkbUeE

Aber manchmal haben sich Ansichten tatsächlich verändert. Ein Beispiel wäre vielleicht klassische Musik. Langweilig fand ich sie nicht direkt, aber es war irgendwie "weit weg" für mich, es war ganz anders für meine Hörgewohnheiten. Wir haben zuhause auch Klassik gehört, aber irgendwie war das für mich "zu lange her". Erst mit Mitte 20 habe ich dann bewusst angefangen, auch Klassik zu hören - nicht dauernd und auch nicht als Fan, aber eben bewusst. Bei Operetten war es genauso, nur Oper ist mir immer noch zu schwer und was jetzt noch nicht ist, wird vielleicht auch nicht mehr - egal, man kann nicht alles mögen. Ein Freund meinte mal zu mir, das sei normal - für Klassisches benötige man sowohl was Musik als auch Literatur und Theater angeht die Reife, um es zu "verstehen". Könnte passen - so mit 25 begann ich mich auch fürs Theater zu interessieren und sehe mir heute jedes Stück an, das die Badische Landesbühne spielt - bin bisher eigentlich nie unzufrieden nach Hause gegangen.

Hier dirigierte Herbert von Karajan Tschaikowskys "Romeo und Julia" - die entsprechende CD habe ich sogar, Karajan höre ich als mal gern. Aber Alan Woerner und Co. sind mir dann doch irgendwo näher.

https://www.youtube.com/watch?v=iDJ1rdJvcb4

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
ps1980 
Fragesteller
 23.02.2023, 09:50

Ich hab mir schon gedacht, dass du die Serie - zumindest die früheren Folgen davon (die späteren kenne ich nicht so, bin erst bei Staffel 4 und das war so ca. 1980 oder so), gut findest. Ich bin überrascht, dass du nicht auf die Autos der damaligen Zeit eingegangen bist. Oder ist das schon wieder so alt, dass es sozusagen "vor deiner Zeit" bzw. vor der Zeit deines Interessen liegt?

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rotesand  23.02.2023, 10:02
@ps1980
Ich bin überrascht, dass du nicht auf die Autos der damaligen Zeit eingegangen bist.

Das fiel mir nach dem Absenden auch tatsächlich auf und da habe ich ein Beispiel, das gerade auf der Hebebühne steht und aufbereitet wird: Mein Audi 80, Baujahr 1988. Ich wusste schon immer, dass das Modell recht teuer, sehr hochwertig und extrem solide ist, qualitativ im Grunde besser als ein damaliger Mercedes - aber der Funke ist lang nicht übergesprungen. Erstens hatte Audi damals ein langweiliges und undefiniertes Image, zweitens war der Audi 80 einfach nur irgendeine Limousine für mich, zu der ich keinen Bezug hatte. Ein Auto, in das man sich reinsetzte und mit dem man fuhr und auch gut und komfortabel angekommen ist, das perfekt verarbeitet war und angenehm leise fuhr, aber so langweilig wirkte wie das Image von Audi in der Zeit.

Der große Audi 100, den ich ja mal fuhr, hatte einen gewissen Charme und war ein objektiv sehr reputierliches Auto, aber der Audi 80 wirkte immer wie ... der blasse kleine Bruder. Gut und solide, aber langweilig. Dafür konnte er nichts, das waren eher so die Umstände.

Zunächst fuhren den Audi 80 spießige Rentner oder ältere Herren über 50, zehn Jahre später waren selbst gepflegte Exemplare mangels Interesse und oft auch mangels G-Kat. quasi wertlos und wurden für "unseriöse" Leute erschwinglich, die diese Autos verheizten und ihnen den Rest gaben. In so einem Auto wollte ich nicht unbedingt unterwegs sein.

Ansonsten gab es einfach zu viele Audi 80; der stand an jeder Ecke (eigentlich wie heute, der ist einfach so robust und geht nicht kaputt) - er fiel nicht auf nach dem Motto ... ach ja, da steht ein Audi 80 oder ... ach Gott, der XYZ hat sich jetzt einen Audi 80 gekauft. Das Modell fand im Geiste nicht statt und als die Dinger 15-20 Jahre alt waren, fuhren sie immer noch ständig durch die Gegend (eigentlich wie heute).

Und jetzt habe ich - genau - einen Audi 80 in Steingrau-Metallic, also einer Farbe, die mir früher zu langweilig gewesen wäre wie das ganze Auto. Ich wäre damit gefahren und dazu gestanden, aber ich hätte mir wahrscheinlich bewusst nur dann einen 80 gekauft, wäre er sehr günstig gewesen und dazu extrem gut gepflegt, so dass man ihn objektiv einfach hätte nehmen müssen.

Heute freue ich mich auf meinen Audi 80 als Oldtimer und Hobby. Er wirkt heute genau genommen immer noch etwas spröde und steif, aber er hat gewissen Charme und ich habe ihn auch deswegen "gerettet", weil er für mich doch ein Stück Geschichte ist. Ich wollte etwas "von früher" retten, ein Stück Technik, mit dem ich unterwegs bin und mein Interesse vor allem an Zeitgeschichte unterstreiche - ich wollte einen beliebigen Klassiker der 80er/90er haben. Es war eigentlich egal, was es wird; ich hätte auch einen Golf II oder einen Opel Kadett genommen, wenn Basis und Preis passten. Der Audi 80 wurde es eher zufällig, aber als ich zum ersten Mal drin saß, fühlte ich mich wohl und fragte mich, warum ich den 80 so lange zwar als gut und stabil anerkannt, aber auch immer unterschätzt oder nur am Rande zur Kenntnis genommen habe.

Je länger man sich mit dem 80 beschäftigt, umso mehr merkt man, wie nah er eigentlich an der Audi-Oberklasse war und wie viel man sich damals gedacht hat. Satt einrastende Schalter und Hebel, der solide Deckel des Handschuhfachs, die gute Ergonomie, blendfreie Instrumentendeckgläser, dazu die Interieurfortsätze, die den Fahrer umspielten bis in die Türen hinein ... Audi war damals besser (!) als Mercedes.

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ps1980 
Fragesteller
 23.02.2023, 10:16
@rotesand

Baujahr 1988 - ist das dann schon ein B3? Mein Vater hatte damals so einen, allerdings als Audi 90 Quattro, was ja zwar die gleich Karosserie ist wie der 80er, aber etwas sportlicher motorisiert und mit Allradantrieb ausgestattet war - mit sonor-klingendem 2,3l 5-Zylinder-Motor hatte der 160 oder 170 PS oder sowas in der Größenordnung. Das war damals eine echte Wucht.

Wir haben damals in Chile gelebt und dort war so ein Audi 90 schon wirklich was Besonderes das wirklich nicht jeder hatte. Aber mein Vater brauchte eine Limousine mit Allradantrieb, weil er immer die Berge zur Kupfermine fahren musste. Mit einem schwächer motorisierten Heck- oder Vorderantreibswagen hätte er da kein Land gesehen...

Als wir 1991 nach Österreich gekommen sind, hat mein Vater dann einen Audi 100 C4 mit 2,8l 6-Zylinder (und abermals Quattroantrieb). Aber in Österreich fiel der nicht besonders auf, denn jeder Vertreter hatte damals einen 100er (wenngleich die meisten wohl eher mit Dieselmotor).

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rotesand  23.02.2023, 13:50
@ps1980

Ja, das ist ein B3 mit 90 PS - der klassische Audi 80 1,8S. Ein schönes Stück, das 35 Jahre in erster Hand überlebte, nur 106.000 Kilometer sammelte und immer bei VAG scheckheftgepflegt wurde. Er hat keine Kratzer und Dellen, nur geringe Gebrauchsspuren, und ist ein richtiges Gute-Laune-Auto.

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ps1980 
Fragesteller
 23.02.2023, 14:48
@rotesand

Genau den hatte ein guter Freund von mit Ende der 90er Jahre als erstes Auto. Mit dem gleichen 1,8l 90PS Motor. In weiß. Der hatte zu dem Zeitpunkt aber schon knappe 200000km auf der Uhr. Also gute Laune Auto würde ich das aber nicht unbedingt bezeichnen. Der Motor war schon eher etwas müde und wirkte bei Volllast etwas überfordert. Aber immer noch besser als meine Krücke, die ich zu der Zeit hatte...

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rotesand  23.02.2023, 22:31
@ps1980

Muss dazu sagen, dass der Audi 80 für mich nicht die Funktion hat, schnell sein zu müssen. Er ist dafür gedacht, um am Wochenende gemütlich bei schönem Wetter mit offenem Schiebedach und guter Musik (gerne etwa das Lied von Alan Woerner, eben meine Lieblingslieder) unterwegs zu sein - und vielleicht im Sommer auch mal damit auf die Arbeit zu fahren.

Mein Alltagsauto ist ein Mercedes E200 Kompressor Automatik Classic von 2003 - ein sehr schönes Auto, ich fahre gern damit und fühle mich sehr sicher damit, aber so richtig fürs Herz gedacht ist mein Audi - ein Autotyp, der mir früher immer als zu langweilig und zu golfklassig gewirkt hatte.

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PicaPica  23.02.2023, 10:25

Dieses Leben ist schon sehr vielseitig und oft auch sehr interessant finde ich.

Dir wünsche ich heute, dass Dein Tag gut werden möge, oder werde, GLG. :-))

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Ja, das kam schon öfter vor

Veränderungen sind das Salz in der Suppe des Lebens. Einem Wunsch "bleib wie Du bist" nachzukommen fände ich fade. Das bedeutet nicht, dass ich es prickelnd fände plötzlich zum "Charakterschwein" zu werden, aber "Beweglichkeit" und "Entwickung" sind Teile von mir.

...gut... Ich bezweifle das ich noch zu Lebzeiten "Rosamunde Pilcher-Fan" werden könnte, aber dafür verbürgen würde ich mich nicht.

Vor Jahren gab's in Leipzig eine HeavyMetal-Kneipe , wo Allsonntaglich die ganzen "schweren Jungs" zu gemeinschaftlichen Tatort-gucken trafen. ...und ehe ich mich versah, war ich Tatortgucker... Inzwischen habe ich mich wieder anderen Hobbys zugewandt.

Das ändert aber nichts daran, das ich mich bei "Untaten" erwische, wo ich mir selbst sage: "Ähm?...nicht Dein Ernst...🤭🥵...Das hast Du jetzt nicht wirklich gemacht" ...Doch... hast Du...😅...

Neee , es ist wohl eher nicht zu erwarten, das ich was Böses tue, aber "verrückt" , "meinem Alter unangemessen" , "unerwartet" liegt voll in meinem Repertoire. Für Statisch und Unbeweglich habe ich noch genug Zeit, wenn ich in der Urne liege.

ps1980 
Fragesteller
 23.02.2023, 14:50
Für Statisch und Unbeweglich habe ich noch genug Zeit, wenn ich in der Urne liege.

Deine Einstellung gefällt mir! 👍🏻

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