Gibt es Nationalstolz?
Denn meine Lehrer8n sagt, dass es keine gibt.
Kann ich etwa nicht stolz darauf sein, dass ich der Deutschen Nation angehöre.
Ich bin ein stolzer Deutscher 🇩🇪 .
Gibts sowas nich oder doch?
11 Antworten
Das hat viel damit zu tun, was man genau unter Stolz versteht. Zunächst ist "Stolz" für viele Leute sowieso negativ besetzt - das ist kein Wunder, denn "Stolz" ist eine der Todsünden, warum sollte man also selber zugeben, dass man stolz ist?
Wenn man "Stolz" positiv sieht, dann meistens als das gute Gefühl und die Freude, eine besondere Leistung erbracht zu haben. Wer hat gearbeitet hat, um in einem Wettbewerb zu gewinnen oder seinen Schulabschluss/seine Ausbildung/sein Studium erfolgreich abzuschließen... oder wer sich für eine Sache eingesetzt hat und das geklappt hat... oder wer einem Menschen geholfen hat... oder, oder, oder - der hat einen guten Grund, stolz zu sein. Aber Deutscher zu sein? Das klingt in diesem Sinne merkwürdig - denn dein Anteil daran, in Deutschland bzw. von deutschen Eltern geboren zu sein, ist ja nun denkbar gering, um nicht zu sagen: Es ist überhaupt nicht DEINE Leistung, Deutscher zu sein. Worauf also bist du stolz?
Was genau verstehst du denn unter Stolz? Worauf genau bist du stolz, wenn du sagst, dass du auf dein Land stolz bist? Auf die Landschaft? Die Leute, die da leben? Auf die deutsche Sprache? Was genau macht dich stolz?
Kein Verdienst. Einsetzen kannst du dich für alles mögliche. Für die unterdrückten Arbeiter, für die Künstler, für wen auch immer, das ist sicher eine gute Sache. Stolz kannst du auf deinen Einsatz sein. Natürlich. Aber wenn ich jetzt als Deutscher nach Australien umziehe und mich dort nützlich mache? Was ist daran besser oder schlechter?
Das ist überhaupt nicht schlecht. Wenn dubetwas gutes tust, tust es sozusagen im Namen des deutschen Volkes, weil du trotzdem dazugehörst
Ne, lass mal. Das tu ich in meinem Namen. Und wenn jetzt mein sehr deutsches Kind einen ... indischen Partner hat? Und die bekommen Kinder? Tun die dann alles im Namen des deutschen und des indischen Volkes? Und wenn die dann nach Amerika auswandern und den US-Pass haben, auch noch des amerikanischen Volkes? Das ist doch absurd.
Meiner Meinung nach sagt eine Staatsbürgerschaft nichts über meine Nationalität aus. Nur weil ich den Us-Pass besitze, bin ich noch langer kein Amerikaner ( nur auf Papier bin ich einer).
In Deutschland hat man die Nationalität mit Staatsbürgerschaft ersetzt. Wer den deutschen Pass hat, gehört zur deutschen Ethnie, obwohl seine/ihre Muttersprache vllt. nicht deutsch ist.
Und wenn jetzt also jemand, der in Amerika wohnt und die US-Staatsbürgerschaft erworben hat, hinstellt und sagt, dass er stolz darauf ist, Amerikaner zu sein. Ist das dann ok? Oder bildet der sich das nur ein? Oder dürfen erst seine Kinder stolz darauf sein, Amerikaner zu sein? Oder die Enkel?
Nein, ist es nicht, weil er keine amerikanischen Vorfahren hat. Die Enkel sind nur dann Amerikaner, wenn dieser Eingebürgerte eine Amerikanerin ( mit Amerikanischen Vorfahren) heiratet und dessen Kinder auch eine Amerikanerin oder halbamerikanerin heiratet.
Also ist es deiner Meinung nach Unsinn, wenn z. B. Trump sagt, er sei ein stolzer Amerikaner? Denn die Eltern seines Vaters sind in Deutschland geboren, seine Mutter selbst ist in Schottland geboren. Er hat also keine richtigen amerikanischen Vorfahren... Und seine Kinder sind erst recht keine richtigen Amerikaner nach deiner Logik, jedenfalls bis auf Tiffany, da weiß ich nix über die Vorfahren der Mutter.
Sein Vater war nach deiner Definition jedenfalls kein Amerikaner, denn seine beiden Eltern sind ja in Deutschland geboren. Die Mutter war wie gesagt Schottin... also macht ihn das zu was?
Auweia, lass ihn das nicht hören! Wenn das die Amis merken...
Die USA ist generell ein schwieriges Thema, weil da alle "zusammengewürfelt" sind. Es gibt Leute aus Afrika, Schottland, Irland, England, Deutschland, Spanien usw.
Ein Ami ist eigentlich jemand, der alle Vorfahren hat, die man haben kann sozusagen.
Aber wenn man es an der Wurzel packt , ist er kein richtiger Ami.
Das lässt sich aber auf Europa so zu 100% nicht übertragen, weil in Europa großtenteils Nationalstaaten existieren.
Ähem...und wenn man etwas Schlechtes tut, tut man das nicht auch im Namen des dt. Volkes? Was du versuchst, ist Rosinenpickerei.
Der Vater von Trump konnte nie englisch ohne dt.Akzent sprechen.
Sicher gibt es Nationalstolz. Die Frage ist, ob man so etwas braucht. Ich persönlich komme sehr gut ohne einen solchen zurecht. Meine Nationalität ist mir einfach nicht wichtig. Ich definiere mich auch nicht über meine Nationalität. Und ich fände es auch unangenehm, wenn man mich auf meine Nationalität reduzieren würde. Schopenhauer wurde ja schon zitiert- mehr braucht man dazu nicht zu sagen.
Klar gibts Nationalstolz. Um es mit Schopenhauer zu sagen:
Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen.
Natürlich gibt es das, worüber sollte ich mich denn sonst gerade lustig machen?
Nationalstolz ist nicht gut, er grenzt aus, verursacht Wut, trennt die Welt in WIR und die DIE, Frieden gibt es damit nie.
Läuft dein Leben nicht so richtig, ist dir Nationalstolz wichtig, doch dein Kopf ist nicht aus Holz, sei ein Mensch und darauf stolz.
Warum bist du überhaupt stolz? Solltest du nicht eher dankbar dafür sein, dass du in einem reichen Land geboren bist? Immerhin hast du nichts dazu beigetragen und konntest es dir nicht aussuchen.
ja, das gibt es. Dass man stolz ist, Deutscher zu sein. Wenn man schon nichts Anderes vorzuweisen hat, auf das man stolz sein kann.... Ach sooo, du bist stolz auf Schiller, Goethe , Heine, Beethoven. Was von Goethe oder Heine hast du denn zuletzt gelesen? Oder magst du Eichendorff, Droste von Hülshoff lieber? Thomas Mann, Grasss, Böll? Und ziehst Schubert und Schumann vor?
Kennst du nicht? Ah so... dann dann s.o.
Ich kenne mich "gut" mit solchen Themen aus. Natürlich kann ich nicht alles aufzählen, was alles so gab, aber ich habe mich so gut es ging informieren. Ich würde sagen, dass ich mich besser informiert habe als der Durchschnitt. Es gibt aber trotzdem Menschen, die mehr wissen.
Ich bin stolz, dass ich deutsche Vorfahren habe und ich mich so für die deutsche Nation einsetzten kann.
Jetzt?