Gibt es Farben die wir Menschen nicht kennen?

12 Antworten

Farben die die Menschen nicht kennen, gibt es nicht.

Dann wuerden ja unsere Wissenschaftler ab und zu eine neue Farbe kreieren, das ist allerdingst nicht der Fall.

Jede Erweiterung des Spektrums Farbe, sind Ausmischungen die natuerlich jetzt schon uebertrieben werden.

Der gebraeuchliche Farbenkatalog geht von zehn Farbstufen einer Farbe aus und das reicht.

Sikkens hatte zu seiner 200 Jahrfeier seine Bestehens, in Barcelona einen Farbenkatalog vorgestellt, der eine Ausmischung von 4,5 Tsd. Farben hatte.

Ich sage dazu, das ist blanker Unsinn, denn die Feinabstufungen erkennt kein menschliches Auge mehr. Brav hatten wir alle geklatscht, denn es war ein Fest der Freude und da meckert man nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Lehrberuf mit Fachschulabschluss und Zertifikat

Hallo Aliv,

mit Sicherheit „gibt es“ solche Farben. Wobei man sich klar machen muss, dass Farbe keine physikalische Eigenschaft eines Objekts ist. Natürlich besteht ein - lockerer - Zusammenhang mit dem Emissions- oder Re-/Transmissionsspektrum einer primären oder sekundären Lichtquelle.

Es ist aber etwas unpräzise, wenn man davon spricht, jemand oder eine Spezies könne eine bestimmte Farbe nicht wahrnehmen. Wir nehmen nämlich nicht Farben wahr, sondern unterschiedliche Lichtspektren, die unsere Zapfen reizen, nehmen wir als Farben wahr - und zwar in Kontrast zu anderen, dazu später. Die Farbe selbst ist also weniger ein physikalisches als ein biologisches Phänomen, eines der Wahrnehmung durch Lebewesen. Und das ist keineswegs simple direkte Wahrnehmung, sondern ein hochkomplexer Verarbeitungsprozess.

Man muss übrigens unterscheiden zwischen der Fähigkeit, Licht von einer bestimmten Frequenz überhaupt wahrzunehmen und der Fähigkeit, sie von anderen zu unterscheiden. Wenn von einer „Farbe, die wir nicht kennen“ die Rede ist, muss man nicht unbedingt an UV oder IR denken. Übrigens sähe UV für uns wohl entweder blau oder „blass und grell“ aus (sie reizen auch die Stäbchen), wenn unsere Linse sie nicht absorbieren würde. Das lässt sich aus den Erfahrungen von Leuten nach einer Staroperation schließen.

Wellenlänge, Spektrum und Farbe

Als Kind lernte ich, dass Farbe etwas mit Wellenlänge zu tun hat. Ich hatte sogar die Vorstellung, wenn wir die für uns unsichtbaren Wellenlängen sehen könnten, würden sich die Farben wiederholen, quasi wie die Töne der verschiedenen Oktaven. Jedenfalls aber setzte ich Wellenlänge und Farbe gleich - was aber natürlich nicht stimmen konnte, denn meist ist Licht ein Gemisch aus ganz verschiedenen Wellenlängen bzw. Frequenzen (Spektrum), die ebenfalls als farbig wahrgenommen werden.

Außerdem können je nach Beleuchtung oder gar durch einen Farbfilter manche Dinge gleich- oder verschiedenfarbig aussehen, was sich nicht mit der Aussage verträgt, etwa ein blauer Körper „schlucke alles außer Blau“.

Später befasste ich mich mit Möglichkeiten, Farben möglichst „objektiv“ zu beschreiben. Die Idee war, dass ein bestimmtes Lichtspektrum durch unsere drei Zapfen grob in die drei Bereiche R, G und B einsortiert werde und wir ein bestimmtes Verhältnis dieser frei bis auf eine Helligkeit einer Farbe entspreche.

Ein Rätsel war mir übrigens lange, wieso man das kurzwelligste sichtbare Licht als Violett, also Mischung von Rot und Blau wahrnimmt. Dann las ich irgendwo, dass der für langwelliges Licht zuständige Zapfen auch im ganz kurzwelligen Bereich einen kleinen „Empfindlichkeitsbuckel“ hat.

Diese Vorstellung hat natürlich auch etwas mit der RGB-Darstellung von Farbe an einem Computer zu tun. Außerdem hatte ich das Buch von Harald Küppers gelesen, in dem Farben in einem Rhomboeder dargestellt werden, mit den Grundfarben als Ecken. Ein durchaus einleuchtendes Modell.

Es passt freilich nur auf Trichromaten, wie die meisten Menschen es sind. Für Dichromaten würde sich dies auf einen Rhombus reduzieren, was natürlich rein darstellungstechnisch den Vorzug hat, dass man alle möglichen Farben auf ein Mal darstellen kann, auch die Graustufen auf der Diagonalen zwischen Schwarz und Weiß. Beim Rhomboeder liegen die Graustufen verborgen in Inneren.

Wenige Menschen sollen freilich sogar Tetrachromaten sein, d.h., sie sollen sogar eine vierte Farbdimension wahrnehmen können. Das bedeutet mitnichten, dass der für sie sichtbare Wellenlängenbereich größer wäre, sondern, dass sie sichtbare Lichtspektren genauer unterscheiden können, zumindest potentiell.

Viele Tierarten sind Tetrachromaten, und etliche können auch teile des elektromagnetischen Spektrums sehen, das für uns komplett unsichtbar ist. Manche erkennen sogar die Polarisationsrichtung des Lichts. Ob als Farben, ist natürlich Spekulation. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass es Farben gibt, die wir Menschen alle nicht kennen.

Farbe als Unterscheidungsdimension

Als ich mich mal - auch beruflich, deshalb habe ich unten „Berufserfahrung“ angegeben - mit 'objektivierter' Farbmessung befasste, stieß ich darauf, dass Küppers' Modell der Komplexität der Farbwahrnehmung bei weitem nicht gerecht wird. Als Dimension werde nicht wirklich eine bestimmte Elementarfarbe wie z.B. 'Rot' wahrgenommen, sondern eine Achse 'Cyan-Rot'. Wenn jemand nur eine Farbe sehe, nehme er sie irgendwann gar nicht mehr als Farbe wahr.

Das leuchtet ein. Es gibt durchaus spektakuläre Farbillusionen, die uns dazu verleiten, ein und dasselbe mehr oder minder neutrale Grau als gedeckte, aber durchaus ausgeprägte Farbe, etwa in „blau beleuchteter“ Umgebung als braun oder in „gelb beleuchteter“ Umgebung als tiefes Blau zu werten. Der Kontrast macht den Unterschied.

Farbe und Sprache

Offenbar kann auch Sprache und kulturelles Lernen die Farbwahrnehmung beeinflussen. Forschern fiel beispielsweise auf, dass Homer merkwürdige Bezeichnungen für Farben wie die des Wassers verwendet, und Blau kommt darin nicht vor. Im modernen südwestafrikanischen Stamm der Himba gibt es unterschiedliche Bezeichnungen für verschiedene Grün-Nuancen, aber kein Wort für Blau. Zeigt man den Himba einen Kreis mit farbigen Vierecken, von denen eines eindeutig türkis ist und die anderen ein bestimmtes Grün, so können sie dies nicht unterscheiden.

Sie haben aber keine schlechtere Farbwahrnehmung als wir. Wiederholt man das Experiment mit einem Kreis mit grünen Vierecken, von denen eines so leicht abweicht, so erkennen sie das sofort. Sie haben auch ein anderes Wort dafür. Ich konnte selbst, als ich wusste, welches Viereck das sein sollte, nicht sicher sagen, ob die Unterscheidung Einbildung ist.

https://www.youtube.com/watch?v=r0jXfwPQW9k&index=5&list=LL619z1RckGKSYwZVU7cg-ZA&t=0s

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ja, die gibt es, aber man kann sie sich nicht vorstellen, höchstens im Drogenrausch. Würde man einen Hund fragen, ob es Farben gibt, die Hunde nicht sehen können, so würde er wohl antworten: >Ich kann mit einem Prisma das Licht zerlegen und nehme natürlich JEDE Wellenlänge wahr.<

So ganz stimmt das aber nicht im Vergleich zu uns Menschen, denn Hunde haben nur zwei Typen von Zäpfchen, Menschen haben drei Typen. Mit unseren drei Zäpfchentypen können wir drei Grundfarben wahrnehmen (ist in komplizierter Weise auch von der Verarbeitung im Gehirn abhängig), und natürlich die Mischungen dieser drei Grundfarben (gelb, rot und blau). Hunde können mit den zwei Zäpfchen nur zwei Grundfarben wahrnehmen (gelb und blau), und natürlich ihre Mischungen.

(Hinweis: Die Abbildung einer Farbe im Bewusstsein steht in keiner Korrelation zu ihrer physikalischen Eigenschaft.)

http://www.haustiere-wissen.de/sind-hunde-farbenblind.html

>Mittlerweile wurde jedoch anhand verschiedener Studien herausgefunden, dass das Farbensehen der Vierbeiner ähnlich ausgeprägt ist wie bei Menschen, die an einer Rot-Grün-Sehschwäche leiden. Hunde können daher z.B. keine roten Farbtöne wahrnehmen. Die Farben Gelb, Grün, Türkis, Blau und Violett können sie jedoch sehen.

Genau umgekehrt ist das Verhältnis, wenn wir Menschen uns z.B. mit Vögeln vergleichen. Sie können neben der Polarisierung von Licht außerdem zwei weitere Farbgrundtypen wahrnehmen. Nur vorstellen können wir Menschen uns diese weiteren Farben nicht, zumindest die wenigsten von uns.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/mosaik-aus-rezeptoren-voegel-sehen-farben-besser-als-menschen-a-678496.html

>Vögel können Farben besser sehen als Menschen. Das liegt unter anderem daran, dass sie fünf verschiedene Arten von Rezeptoren zur Wahrnehmung von Farben haben.

Spitzenreiter im Sehen von Farben ist der Fangschreckenkrebs.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zapfen_(Auge)

>12 Zapfentypen Der Fangschreckenkrebs Neogondodactylus oerstedii besitzt acht verschiedene Rezeptortypen im sichtbaren und vier im UV-Bereich.[6]

Ja.

Es gibt z.B. Völker die kennen bestimmte Farben nicht, ein Stamm in Afrika kennt z.B. kein Blau, nur verschiede Grüntöne. Sie können Blau und Grün nicht unterscheiden. In Indien kennt man nur Rot und Gelb aber kein Orange.

Außerdem ist der Mensch im Gegensatz zu manchen Tieren nicht in der Lage bestimmte Wellenlängen wie Infrarot und Ultraviolet zu sehen.

Ja gibt es. Es gibt auf jeden Fall viele Farben die wir nicht sehen können oder wenn nur mit Hilfe von Technik zb Ultraviolett oder Infrarot. Auch wenn wir die Welt recht bunt sehen gibt es immer noch so manche Farben die wir nicht mal ernahnen. Der Fangschreckenkrebs hat zb 12 Farbrezeptoren im Auge viermal so viele wie der Mensch. Der Mensch hat 3 Farbrezeptor

Zwölf Farbrezeptor-Typen im Auge | EURO FOCUS Netnews

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