Essen für einen russischen Abend?

5 Antworten

Hab noch nie fertigen Borschtsch gesehen oder gekostet, das ist allerdings wirklich keine Zauberei. Ein gutes Rezept findest du hier, ich lasse oftmals das Fleisch weg und bereite den Borschtsch sonst wie beschrieben, aber eben vegetarisch zu:

http://www.russlandjournal.de/rezepte/suppen-und-eintoepfe/borschtsch/

Schmeckt halt sehr nach roten Rüben, den Geschmack muss man mögen, sonst eher die Finger von Borschtsch lassen.

Ansonsten bietet es sich an zur Vorpeise einfach ein paar Sakuski anzubieten - das sind kleine Häppchen (ähnlich den spanischen Tapas, türkischen Mezze, ...) die du nach Lust und Laune variieren kannst. Zb gefüllte Eier, Heringssalat, marinierte Fische, Karottensalat mit Nüssen, Piroggen etc. Oder auch Buterbrody (ein deutsches Lehnwort das im russischen für alle Arten von Sandwiches/Belegten Broten verwendet wird).

Als Hauptspeise könntest du zb Boeuf Stroganoff machen oder Golbutsi (Kohlrouladen). Pelmeni & Co. finde ich toll, das wird aber zum selber machen evtl. ein bisschen aufwändig für soviele Menschen - man könnte sie allerdings schon gut am Vortag zubereiten.

-> viel Spaß, viel Erfolg und lasst es euch schmecken!


peterklaus57  30.04.2014, 06:13

Ergänzend im PRIMA MARKT kannst du fertige Pelmeni (in den grossen russischen Lebensmittelgeschäften eine Riesenauswahl), Golbutsi, Piroschkis kaufen. Eigentlich findest du alles für solch einen Abend dort - auch fertigen Bortsch etc.

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Es gibt in den "Natascha"-Läden in Deutschland inzwischen massig Fertiggerichte, die jeder, der noch nie in Russland war, als russische Nationalgerichte akzeptiert (und die auch gar nicht so übel sind).

Meine Empfehlung:

Vorspeise: Salate aus frischen Gemüsesorten (es genügen Gurken, Tomaten, Paprikaschoten - garniert mit Schnittlauch, Dill und Petersilie); oder Mix aus mindestens zwei verschiedenen Sorten geriebenem Käse, Knoblauch dazu bis zur "Schmerzgrenze", mit Salatcreme sämig rühren; statt Käse geht auch Rote Bete - aufpassen, mit wem und wo man dann am anderen Morgen Kommunikation betreiben muss :-)!

eventuell Sülze (russisch "studjen" oder "kholodjez");

abends keine Tradition, aber auch genehmigt: alle Sorten russischer Suppen (findest Du in den Regalen Deines "Prima Marktes");

Hauptgerichte: unbedingt Fleisch (Schwein, Geflügel oder je nach Laune auch Hammel oder Rind - kann man gewürfelt in einem Keramiktöpfchen - Römertopf - schmoren oder als Steak in der Pfanne gebraten anbieten, dazu Salzkartoffeln oder einfach frisches, dunkles Brot);

Aus Mittelasien auch gern verzehrt: Plow (musst Du schauen bei "Google") und Hammel- (bzw. andere) Schaschliks (Fleischspieße).

Alle Sorten von Fisch (gebraten, geschmort, gedünstet), Hauptsache, irgendein Edelfisch (Zander, Stör, Hecht, o. ä.) ;

Immer beachten: "Mischgerichte", wie bei uns üblich (Cordon bleu, Hawai usw.) kommen bei Russen in der Regel nicht so gut an, sie lieben mehr das Urwüchsige, Unverfälschte.

Als Nachtisch alles Süße, was wie Kalorienbomben aussieht und auch so schmeckt (Eiscreme, Schoko-Creme, kandierte Früchte, viel süße Sahne).

Vergiss nicht, zum Essen immer mal einen kleinen "Verdauerli" auszuschenken!

http://www.chefkoch.de/rs/s0/russische/Rezepte.html Oder einfach googeln - die Auswahl ist riesig. Von der Firma Dovgan gibt es fertigen Borschtsch im Glas. Viel Spaß !


anders7777  29.04.2014, 10:12

Fertiggerichte sind doch immer nur für den Notfall.

Selber machen ist cool und rustikal. Man kann den Geschmack doch viel besser anpassen.

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QuincyMarket  29.04.2014, 20:26
@anders7777

Natürlich, aber sie hat doch nunmal nach Fertig - Borschtsch gefragt und ich habe lediglich eine Antwort gegeben.

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Prüfe mal, ob es in dem Laden auch getrockneter Stockfisch gibt.

Er schmeckt etwas salzig und man isst ihn aus der Hand. Paßt gut zu einem Wodka.

Übrigens solche Produkte hatte man auch schon in Ostpreußen.

http://www.chefkoch.de/forum/2,6,3957/Russischer-Abend.html

Das ist "Russisch":

Stschi wird seit über 1000 Jahren gekocht und kam bei armen (meist als "leeren"-Stschi - nur aus Kohl und Zwiebeln) und reichen Bevölkerungsschichten gleichermaßen auf den Tisch. Das Aroma von Stschi "der Geist von Stschi" gehörte in jedes Bauernhaus. 500 g Rindfleisch zum Kochen und 100 g Schinken werden mit kochendem Wasser übergossen. 1 Möhre, 2 Zwiebeln geachtelt, 2 ganze Kartoffeln und 1 Petersilienwurzel dazugeben und 1 1/2 Std. leise kochen lassen. 750 g gewaschenes und etwas kleingeschnittenes Sauerkraut, 1 gehackte Zwiebel, 3 Lorbeerblätter, 4 Knoblauchzehen (halbiert), 8 Pfefferkörner und eine Prise Salz zugeben und weiter kochen lassen, bis das Fleisch gar ist. Zum Schluß 1 El gehackten Dill und 100 ml saure Sahne zugeben und nicht mehr kochen lassen. Das Fleisch entweder kleinschneiden oder in Portionen aufteilen. Dazu gehört in jedem Fall schwarzes Roggenbrot, das auch, wie es üblich war, "eingetunkt" werden darf! Eine Variante dazu: Kein Sauerkraut, sondern die gleiche Menge frischen, geschnittenen Weißkohl und eine geschnittenen Sellerieknolle nehmen und eine Tomate mitkochen. Ansonsten das gleiche Rezept. Es ist wirklich nicht schwierig, nur muß halt alles lange und langsam durchkochen.

Bei den Fleischgerichten unterteilt man in drei Grundarten:

-Gerichte aus Innereien -im Ganzen gekochte große Fleischstücke, die in Suppen oder dünnen Breien gekocht werden -Gerichte aus ganzen Tieren (geflügel oder großen teilen, die in der Backröhre auf dem Rost gebraten werden.

Fleischgerichte aus Gehacktem (Bititschki, Kneli u.s.w.) gibt es in der russischen Küche erst seit dem 20. Jh.

Extrasoßen kennt man in der russischen Küche eigentlich nicht. Bestenfalls wird der Bratensaft verwendet. Die Rolle der Soßen übernimmt zerlassene Butter oder saure Sahne.

Wild wurde/wird viel verwendet, vor allem Wildgeflügel.

Fischgerichte gibt es auch (Koch-, Dampf-, Brat-, und Schmorfisch) und besonders Fisch Telnoje = Fischfilet ohne Gräten mit einer Hülle aus Mehl oder Ei!

Das absolute Nationalgericht ist aber "Kascha", nach dem Stschi, versteht sich! Das ist einfach Brei aus Buchweizengrütze, Gerste, hafer(flocken), Hirse oder weizengrieß mit anderen Zutaten und Gewürzen.

Dann gibt es natürlich die Bliny und Piroggen.

Das Wort "Pirogge" kommt übrigens vom altrussischen Wort "Pir", was soviel wie "Gastmahl" bedeutet. Das sagt schon einiges über die Wertigkeit aus. Kein Festtag ohne Piroggen! Aber auch im Alltag und zur Verpflegung "auf Arbeit und unterwegs" ist sie unschlagbar. Es gibt viele verschiedene Teige, aus denen Piroggen gemacht werden und noch mehr Füllungen. Fisch, Gemüse, Fleisch, aber auch Eier oder Quarkfüllungen, Konfitüre oder Obst sind denkbar. Süße Piroggen gibt es vorwiegend zum Tee. Piroggen aus Blätterteig bilden noch heute in vielen Familien das Frühstück. Wichtig ist, daß man kein reines Weizenmehl nimmt. Eine Mischung aus Weizen- und Roggenmehl ist ideal. Außerdem soll man den Teig 3x gehen lassen, also immer wieder durchkneten und gehen lassen. Piroggen aus Hefeteig sollen vor dem Backen noch 15 Min. auf dem Blech gehen, dann mit Eigelb oder Butter bestreichen und sofort backen. Die Backzeit richtet sich nach der Größe. "Standartgrößen" sind 1/4 oder 1/8 so groß wie ein Zeitungsblatt. Richtwert ist 30 Min. Backzeit - die Garprobe: Mit einem Holzstäbchen in die Pirogge stechen, Tritt eine Dampffontäne aus, ist sie gar.

Teig für Fleischpiroggen: 800 g Mehl, 1 Glas zerlassene Schmelzbutter oder Schmalz (im Oroginal nimmt man Rindertalg!), 1 Glas Heißes Wasser, 50 g hefe und 2 TL Salz. In 1/4 des Wasser die Hefe auflösen, 1 TL Mehl zugeben und 15 Min. warm stehen lassen. Das übrige Wasser in das Fett gießen und mit dem Mehl einen festen Teig kneten, dabei die Hefe mit unterarbeiten, salzen und gehen lassen. Ausrollen und füllen.

Eine mögliche Füllung: Ein Huhn fast weich kochen, das Fleisch in ganz dünne Scheiben schneiden. Kleine teile und die Innereien kleinhacken, mit Zwiebel im Hühnerfett (oder Butter) anbraten und hartgekochte, geachtelte Eier und etwas Salz untermengen. Diese Masse auf dem Piroggenteig verteilen und mit dem Hühnerfleisch bedecken. Die Piroggen gut umhüllen, damit die Füllung nicht austrocknen kann und wie oben beschrieben backen.

Als Dessert sind Süßspeisen aus Quarkmassen, die "Paßcha" beliebt!

So, nun stehen auch gleich einige Rezepte für Tawarisch Nos mit drin!