Erfahrungen Finanzamt?

8 Antworten

welche Erfahrungen habt ihr mit dem Finanzamt gemacht beziehungsweise mit deren Mitarbeitern ?

Gemischte - es gibt solche und solche Mitarbeiter. Zeitweise musste ich bei ca. acht von zehn ESt-Bescheiden Einspruch einlegen (natürlich erfolgreich), und zeitweise entsprachen acht von zehn ESt-Bescheiden meiner Erklärung.

In einigen Fällen vermute ich tatsächlich Böswilligkeit: Wenn von der Erklärung abgewichen wird, ohne darauf hinzuweisen. Oder wenn nach zwölf Jahren plötzlich die Bemessungsgrundlage für die AfA abgezweifelt wird - wer (außer mir) hat denn nach zwölf Jahren noch alle Belege?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Beim Finanzamt betrügt niemand.

Das FA bzw die Mitarbeiter sind an gesetzlich Vorgaben gebunden und können nicht nach gut dünken entscheiden.

Ich kriege andauernd mit von Menschen, die sehr gut ihr Geld verwalten können, aber im hohen Alter sind und keine Kraft mehr haben mit dem Finanzamt zu kämpfen und zahlen denen dann das Geld.

Ich kriege fast täglich mit das dieses Klientel entweder gar keine Steuern zahlen muss oder aber so simple Sachverhalte hat, das es dort in der Regel selten zu kritischen Entscheidungen kommt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit einigen Jahren mache ich "irgendwas mit Steuern"

Eigentlich vorwiegend gute (allerdings geht es bei mir um das österreichische Finanzamt, und nicht um ein deutsches).

Ich hatte sogar einen zweijährigen "Streit" mit denen, der aber von beiden Seiten immer sehr höflich ausgetragen wurde. Am Ende gaben sie zu, dass ich recht hatte - und erstatteten mir 14.000 € Umsatzsteuer zurück.

(Das war ziemlich unerwartet, ich hatte mich schon auf ein Verfahren beim Finanzgericht eingestellt und vorbereitet.)

Nur die besten. Ich fühle mich dort gut vertreten.

Die betrügen ja auch oft.

Wie kommst Du zu so einer Aussage? Das ist verleumderisch und als solches sogar strafbar, wusstest Du das?

Es kommt leider vor, dass Finanzbeamte Fehler machen, denn es sind auch nur Menschen. Tatsächlich. Ein "Kampf" mit dem Finanzamt ist dennoch nur sehr selten vonnöten.

Älter Menschen mögen verschiedene Dinge schwerer verstehen können, vor allem, wenn sich Regelungen ändern, wie es z. B. bei der Rentenbesteuerung der Fall ist. Dazu kommt möglicherweise eine gewisse "Angst vor der Obrigkeit", die zwar unbegründet ist, aber dennoch teils vorhanden.

Bevor man Dinge behauptet, sollte man den konkreten Sachverhalt gut genug kennen, um ihn beurteilen zu können. Das gilt nicht nur in Bezug auf das Finanzamt, das gilt generell im Leben. Es schadet niemals, Dinge zu hinterfragen und sich verschiedene Positionen anzuhören.

Insofern wäre es für das Verständnis hilfreich, wenn Du mehr Details bekannt gibst, dann kann man ggf. auch etwas dazu erklären.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Diplom-Finanzwirt, Betriebsprüfer seit >20J.