Die meisten sind für Frieden: Aber wieso denken einige man könne Frieden über Verhandlungen mit Putin schaffen? Was genau ist die Logik dahinter?
Ich persönlich kann das einfach nicht nachvollziehen. Ich empfinde diese Vorstellung Frieden über Verhandlungen mit Putin zu schaffen, als extrem blauäugig und kurzsichtig.
Meiner Meinung nach würden Zugeständnisse an Putin eben NICHT zu einem baldigen Frieden führen, sondern ganz im Gegenteil: Putin würde sich darin bestätigt sehen, dass er mit militärischen Angriffskriegen durchkommt und am Ende davon profitiert. Das würde ihn dann ermutigen den nächsten Angriffskrieg zu starten, also der Krieg würde fortgesetzt werden UND er würde sich auch noch ausbreiten in Europa. Das ist doch das Gegenteil von dem, was wir alle wollen! Wir wollen doch einen einigermaßen stabilen, verlässlichen, dauerhaften Frieden! Oder etwa nicht?
Woran liegt es denn, dass trotzdem einige an dieser Idee festhalten? Ist es reines Wunschdenken? Denken sie nicht über die möglichen Konsequenzen in der Zukunft nach? Halten sie Putin für einen rechtschaffenen Mann, der sich an sein Wort hält? Was genau steckt psychologisch dahinter?
Vielleicht kann mir das jemand erklären.
14 Antworten
Witzigerweise können die Betroffenen darauf nie eine konkrete Antwort geben.
Das einzige was kommt sind Allgemeinplätze wie:
- Frieden gibt es nur durch Verhandlungen
- Je eher die Parteien verhandeln, desto schneller ist Frieden
- Im Krieg verlieren alle
- Wenn Putin verliert wirft er mit Atombomben
- Verhandlungen sind besser als Krieg führen
- Russland ist nicht der alleinige Schuldige
- Man muss alle Seiten betrachten/verstehen
Aber wie konkret eine Lösung aussehen soll mit der alle zufrieden sind, kann keiner erklären.
Auch nicht warum Russland sich nach einem Frieden in ein paar Jahren nicht den Rest der Ukraine einverleiben sollte.
Auch wird völlig ausgeblendet, dass
- Jeder Landgewinn de facto einen russischen Sieg bedeutet
- Russland sein Versprechen die Ukraine nicht weiter anzugreifen mehrfach gebrochen hat
- Demzufolge ein Friedensvertrag mit Russland nichts wert ist
- Russland sich bereits in der Vergangenheit nicht mit Teileroberungen zufrieden gegeben hat.
- Es international Nachahmer animieren wird, wenn Russland mit seinem Bruch des Völkerrechts Erfolg hat
- Die Flüchtlinge aus der Ukraine im Falle einer russischen Besatzung zu uns kommen werden
Fazit:
Es handelt sich um totale Realitätsverweigerung, deren Hintergrund einfach der Wunsch nach Normalität ist. Der Krieg soll einfach vorbei sein, damit alles wieder so wird wie früher...
Es handelt sich um totale Realitätsverweigerung,
Genau so ist es....in bester DDR-Tradition.
sehr gute Antwort!
leider kann ich heute keine Hilfreichs mehr geben
ich hole das dann nach
Die vergessen, dass die Ukraine das überfallene Land ist. Das ukrianische Volk hat sich diesen Krieg weder ausgesucht noch gewünscht. Die wurden von einem brutalen machthungrigen Mafia-Regime im Kreml überfallen.
Und so zu tun, als wenn dieser Krieg auf neutralen Boden ausgetragen wird und beide Seiten gleich Schuld sind, ist bestenfalls naiv.
Die darfst mir dein "hilfreich" auch morgen verleihen. Vielen Dank schon mal im voraus.
Ach. Ich bin doch hier richtig "ehrenamtlich" angemeldet.
Den Putin-Trollen hier Kontra zu geben, ist mir doch ein Bedürfnis. Das muss wirklich nicht bezahlt werden.
Wie sieht es aber bei Dir aus?
Hast Du Dein Monatssoll schon erfüllt?
Ist Dein Führungsoffizier in St. Petersburg mit Deiner Leistung zufrieden?
als extrem blauäugig und kurzsichtig.
Ist es nicht!
Frieden kann nur durch Verhandlung entstehen. Wann hat es jemals geklappt einen Feind zu unterwerfen und dadurch Frieden zu schaffen ? Unterwerfung und Demütigung ist nur die Vorstufe von Rache und Revolution.
Man hat es mit Deutschland nach dem ersten WK versucht das Land zu demütigen und klein zu halten. Und was war das Ergebnis ? Deutschland hat sich erhoben und haufenweise Ärger gemacht.
Dann wollte man nach dem Zerfall Russlands aus dem Nato-Beititskandidaten wieder ein Land klein gehaltenes und gedemütigtes Land machen, es wurde isolieren und in die Ecke gedrängen und wieder ist Ärger die Antwort.
Will man ernsthaft dauerhaften Frieden geht das nur durch Verbrüderung und verbünden. Nicht indem man dem Wahn von US-Generälen von gedemütigten klein gehaltenen Feinden nachgeht.
Niemand will Russland klein halten. Man will nur, dass Putin sich aus einem fremden Land verpisst, in dem er nichts verloren hat. Er hat den Krieg angefangen. Aber klar, die Nato macht den Ärger. Obwohl Putin angegriffen hat. Schon klar.
Verhandlungen ist hier, glaube ich, das falsche Wort.
Gespräche sind wichtig und richtig. Man muss diesem Despoten vor Augen führen, wohin er sein Land mit diesem Krieg bringt. Man muss ihm Druck machen, sein Land isolieren und ihm die Lebensader abklemmen.
Mit ihm zu verhandeln macht ihn stark, deshalb muss man ihn mit der Hilfe seines Volkes besiegen, durch Sanktionen die eben dieses Volk unzufrieden macht.
Das Volk zu zwingen, sich gegen seinen Diktator aufzulehnen ist irgendwie so wie von einem Kleinkind zu verlangen, sich mit einem erwachsenen professionellen Boxer anzulegen und zu gewinnen.
(Das Kräfteverhältnis betreffend aufgrund der Machtstrukturen.)
Aber wieso denken einige man könne Frieden über Verhandlungen mit Putin schaffen?
Weil man schon mal kurz davor gestanden hat: «Der Westen brach die Verhandlungen ab»
Was genau ist die Logik dahinter?
Die Logik dahinter ist das man sich an die Prinzipien der Diplomatie hält.
Allein der kriegerische Akt hat noch nie zu wirklichem Frieden geführt.
Stimmt, wenn jemand in ein anderes Land einfällt ist das mit dem Frieden schwer.
Die Verhandlungen wurden abgebrochen, weil der Penner erwartete, dass die besetzten Gebiete übergeben worden wären. Ja, toll, die Ukraine gibt einfach so Gebiete auf, und Russland hat ein bisschen mehr Territorium. Immer schön, wenn der Aggressor einfach nur gewinnt.
Beim nächsten Mal macht ers dann genauso, bis irgendwann nichts mehr von der Ukraine da ist. Cooler Plan.
Gibts dafür Geld?