Destruktives Umfeld als Karrierekiller?

4 Antworten

Ich weiß, was du meinst - so was ist zermürbend und gibt einem keinen Glauben an die Güte der Menschheit oder irgendwas Positives, im Gegenteil. Es ist ein Stück weit auch entwürdigend, entmutigend und im Ganzen sicher nicht die Regel.

Was meint ihr dazu? Wenn ihr dir Möglichkeit habt: würdet ihr einfach die Koffer packen und gehen? Gemäß: auf in ein deutlich besseres Leben... . ?

Habe ich 2019 gemacht, aber nicht wegen eines besseren Jobs, sondern weil meine Heimat unerträglich geworden war - destruktiv, reaktionär und intolerant; bis zur Morddrohung (!) war alles dabei. Ich denke immer noch drüber nach, mal ein Buch über "Erlebtes und Erlittenes" zu schreiben... wenn ich mal viel Zeit habe. Und den Wegzug habe ich nie bereut, im Gegenteil. Nur so viel: Ein Psychologe, den ich aufsuchte, machte mir klar, nicht ich sei das Problem - ich habe es dann noch fast ein Jahr lang versucht, es war aber nicht mehr möglich, Zerstörtes oder auch Gestörtes wieder zu "kitten".

Nur noch ein Nachsatz in eigener Sache, der dir vielleuicht helfen kann, so wie er mir half: Wir sind alle, so wie wir sind und so sind wir (meistens) auch gut. Andere mögen es erkennen oder nicht. Und wenn sie's nicht erkennen, dann ist das deren Problem.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das ist dein Leben, du hast es in der Hand.

Wenn du das Gefühl hast, dein Umfeld unterstützt dich nicht genug, solltest du an zwei Dingen arbeiten: 1. Selbstbewusstsein, dass du da drüber stehen kannst und 2. dein Umfeld zu ändern und dich mehr mit Leuten zu umgeben die dir gut tun.

Aber DU musst das tun, das nimmt dir keiner ab.

Ja, dein Umfeld spielt eine Rolle, aber am Ende ist es nicht dein Umfeld was die Bewerbung schreibt und im Vorstellungsgespräch sitzt, sondern du. Du hast es in der Hand.

Nicht dein Umfeld ist für dich verantwortlich, sondern du. Wenn du dein Umfeld als nicht gut für dich empfindest, dann ändere was daran. Gib absr nicht ihnen die Schuld für Sachen, die dir jetzt passieren. Nicht dein Umfeld hat den Job nicht bekommen, sondern du. Du hast dich beworben, du hast das Vorstellungsgespräch geführt. Du alleine bist für deine Handlungen verantwortlich, niemand anderes. Befreie dich aus der Opferrolle und werde ein Schöpfer.


Vi83D 
Fragesteller
 07.05.2023, 18:55

Kopfschüttel. Deine Worte sind mir viel zu einseitig. Bist du irgendwie religiös? Und du nimmst mir die Täter zu sehr in Schutz.

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SlightlyAnnoyed  07.05.2023, 19:00
@Vi83D

Nein, ich bin nicht religiös und ich bin selber ein „Opfer“, auch wenn ich den Begriff hier eigentlich nicht benutzen will, denn ich habe gelernt, kein Opfer mehr zu sein. Ich bin in einem sehr kaputten Umfeld aufgewachsen, keine Liebe von den Eltern, immer wieder gesagt bekommen, das man nichts wert ist, Studium abgebrochen, massive Angststörung entwickelt, Klinikaufenthalte, Therapie und da habe ich gelernt, dass ich nicht mehr unbewußt nach der Anerkennung meiner Eltern lechzen darf (was ich ewig nicht wahrhaben wollte, aber es war so), sondern dass ich für mich selber verantwortlich bin und alles erreichen kann, was ich will. Das habe ich auch. Ich habe meine Angststörung im Griff, habe einen tollen Job und habe akzeptiert, das meine Eltern so sind wie sie sind und habe den Kontakt auf fast Null reduziert, was mir sehr gut tut.

Du scheinst leider noch nicht an dem Punkt zu sein. Ich wünsche dir die Kraft, dass zu schaffen.

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Vi83D 
Fragesteller
 07.05.2023, 19:05
@SlightlyAnnoyed

Dass du den Kontakt zu deinen Eltern auf fast null reduziert hast, finde ich gut.

Du scheinst mit dem Begriff "destruktives Umfeld" überhaupt nicht zurecht zu kommen. Das ist ein Begriff aus der systemischen Therapie.

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SlightlyAnnoyed  07.05.2023, 19:05
@Vi83D

Ich bin in einem sehr destruktiven Umfeld aufgewachsen. Du musst mir nicht erklären, was das ist. Im Gegensatz zu dir habe ich es da rausgeschafft.

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Vi83D 
Fragesteller
 07.05.2023, 19:11
@SlightlyAnnoyed

Leise könnte man fragen, ob du das alles so verarbeitet hast. Hört sich nicht so an... .

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Wenn dann musst du nicht dein Umfeld ändern, sondern dich.

Lass sie reden, kann dir doch egal sein und hat auch nix mit deinem neuen Job zu tun. Das ist DEIN Job. Nicht der deines Umfeldes.


Vi83D 
Fragesteller
 07.05.2023, 18:40

Doch, das hat sehr wohl etwas mit meinem neuen Job zu tun. Wenn mein Umfeld es mir nicht zutraut, ist das ein Problem. Dann mache ich mich deutlich kleiner. So schöpfe ich nie mein Potenzial aus!

Ich glaube, in der systemischen Therapie wird mit dem Umfeld gearbeitet.

Du würdest also auch einer Frau, die von ihrem Partner geschlagen wird, sagen, sie muss sich ändern, nicht ihr Partner (=Umfeld) ?? Finde ich grenzwertig.

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SlightlyAnnoyed  07.05.2023, 18:45
@Vi83D

Doch, sie muss sich ändern und zwar insoweit, dass sich die Frau so ein Verhalten nicht mehr gefallen lässt und den Kerl rausschmeisst. Genau so musst du dich von deinem Umfeld trennen, wenn es so negativ für dich ist. Dafür musst du aktiv werden, das macht niemand für dich. Sowas lernt man in der Therapie. Hat mich auch Jahre gekostet, ist es aber wert.

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Wintermadl  07.05.2023, 18:46
@Vi83D

Natürlich musst DU etwas ändern.
Du kannst nicht die Verantwortung auf andere abschieben: Mein böses Umfeld wegen dem ich meinen neuen Job verkacken werde....

Auch bei einem gewalttätigen Partner ist es am Opfer etwas zu ändern und aus der Situation rauszugehen und das Verhalten des Partners nicht mehr zu tolerieren.

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Vi83D 
Fragesteller
 07.05.2023, 18:50
@SlightlyAnnoyed

Wenn der Kerl sie vorher nicht umbringt... . Sowas geschieht doch dauernd in Deutschland. - teilweise gebe ich dir recht. Ich will nur nicht noch Jahre warten. Ich habe auch nur ein leben.

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SlightlyAnnoyed  07.05.2023, 18:52
@Vi83D

Dann begib dich in Therapie, wenn es dich so belastet. Nochmal: du musst aktiv werden. Es kommt keine magische Fee, die alles gut werden lässt. Es ist harte Arbeit und je früher man sich dem stellt, desto besser. Du bist für dich verantwortlich, niemand anderes.

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Vi83D 
Fragesteller
 07.05.2023, 18:52
@Wintermadl

Ich finde, ihr nehmt die Täter zu sehr in Schutz.

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Wintermadl  07.05.2023, 18:53
@Vi83D

Du sollt auch nicht warten, du sollst dein Leben selber in die Hand nehmen und es nicht anderen überlassen. Nur du alleine kannst etwas ändern.

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Wintermadl  07.05.2023, 18:54
@Vi83D

Es geht nicht um Schutz für den Täter. Es geht darum, dass das Opfer sich aus der Situation befreit, indem es sich Hilfe holt, den Täter verlässt oder am besten beides.

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Vi83D 
Fragesteller
 07.05.2023, 18:58
@Wintermadl

Dann lies mal durch, was du schreibst. Das ist mir zu angepasst. Und ja, in deinen vorherigen Beiträgen hatte ich den Eindruck, dass du Täter-teilweise- in Schutz nimmst. Sowas geht gar nicht.

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Vi83D 
Fragesteller
 07.05.2023, 19:08
@SlightlyAnnoyed

Ich rede nicht von einer magischen fee. Solche Erklärungen von euch machen es den Tätern echt zu leicht.

Es gibt viel zu wenig richtig gute Therapeuten in Deutschland. Vielleicht sollte ich es mit karate versuchen.

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Wintermadl  07.05.2023, 19:08
@Vi83D

Ich nehme definitiv keine Täter in Schutz. Aber Fokus sollte immer am Opfer liegen und was dieses ändern kann um aus der Situation rauszukommen.

Du bist gerade Opfer par excellance mit deinem Umfeld. Es ist an dir alleine, dass du da rauskommst. Und da nehme ich dein Umfeld nicht in Schutz.
Aber du musst da rauswollen und den ersten Schritt setzen, du kannst nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag warten, dass sich dein Umfeld für dich ändert und an deine Bedürfnisse anpasst.

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SlightlyAnnoyed  07.05.2023, 19:09
@Vi83D

Lassen wir es einfach, du verstehst nicht wirklich, worauf wir hinaus wollen und suhlst dich stattdessen in deiner Opferrolle. Ich wünsche dir was….

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