Blutspenden. Kann man dem DRK vertrauen?
Hi,
ich war vor kurzem zum ersten Mal Blut spenden aber durch eine Doku habe ich erfahren, dass das DRK z.B. Blutplasma an Pharmakonzerne hier in Deutschland und ins Ausland verkauft und damit Millionenumsatz macht. Das Geld wird in Immobilien und Wertpapiere angelegt. Außerdem kann man nicht wissen , wie viel der Vorstand da verdient oder z.B. auch was mit dem eigenen Blut passiert. Ich habe ein ziemlich ungutes Gefühl und frage mich, ob ich wirklich für diese Organisation weiter kostenlos mein Blut spenden sollte. Ich wünsche mir schon, dass so eine Organisation 100% gemeinnützig arbeitet, Geld nicht irgendwo in Immobilien anlegt sondern direkt in weitere Projekte investiert.....
5 Antworten
Hi,
Blutspenden. Kann man dem DRK vertrauen?
Unterm Strich: ja - was natürlich nicht heißt, dass das DRK frei von jeglichen Problemen ist.
Ja, das DRK erwirtschaftet mit den Blutspenden einen Gewinn wie alle anderen Anbieter in diesem Bereich auch - eben mit dem Unterschied, dass die Gewinne eben zu einem Großteil tatsächlich für die gemeinnützige Arbeit verwendet werden.
Auch wenn einige Bereiche des DRK "gewinnbringend" sind (z.B. die Blutspende) und einige Leistungen refinanziert werden (z.B. der Rettungsdienst) gibt es im ideellen Bereich sehr viele Leistungen, die fernab von gewinnbringend sind; dafür werden entsprechend Gewinne aus anderen Bereichen verwendet.
Das Geld wird in Immobilien und Wertpapiere angelegt.
Auch das DRK braucht schlichtweg Räumlichkeiten - bei einer Organisationsgröße, wie sie beim DRK besteht, muss auch mit finanziellen Rücklagen gerechnet werden.
Ob diese "einfach so" auf's Konto gelegt werden und man dabei zuschaut, wie das Geld dank Minuszinsen und Inflation weniger wird oder man es wirtschaftlich anlegt, ist für eine Organisation ebenso wichtig wie für einen Kleinanleger im Privaten.
wie viel der Vorstand da verdient
Hand auf's Herz: das weiß man in den allerwenigsten Fällen, insofern ist es kein Punkt, den man dem DRK exklusiv ankreiden kann.
Bei einer Großorganisation braucht man - analog zu Großunternehmen - einfach kompetente und qualifizierte Leitungskräfte, die einfach nicht für ein Hilfsarbeitergehalt eine Vollzeittätigkeit mit großen Verantwortungsbereich ausüben werden.
Persönliche Schätzung: siebenstellige Jahresgehälter wird es nicht geben - im mittleren sechsstelligen Bereich wird man sich bei besonderen Leitungspositionen im Landes- oder Bundesbereich wohl durchaus bewegen.
Ich wünsche mir schon, dass so eine Organisation 100% gemeinnützig arbeitet
Eine hundertprozentige Gemeinnützigkeit im Sinne von "jeder Cent, der reinkommt, wird wieder investiert" funktioniert beim Schrebergartenverein mit zehn Mitgliedern - aber nicht bei über 2 Millionen Mitgliedern und über 100.000 hauptamtlichen Angestellten.
Es entstehen hier schlichtweg Kosten, es werden schlichtweg wesentlich mehr Projekte finanziert, Material muss instandgehalten werden und einen "Notgroschen" braucht man auch.
Gemeinnützigkeit schließt die Notwendigkeit des "Wirtschaftens" mit Geldern keineswegs aus.
und frage mich, ob ich wirklich für diese Organisation weiter kostenlos mein Blut spenden sollte
Eine Spende ist per definitionem ein "Geben ohne Gegenleistung" - alles andere wäre schlichtweg ein Verkauf.
Auch wenn das DRK damit Geld verdient: das Blut ist lebenswichtig und vor allem alternativlos. Nicht spenden wird irgendwann das Problem der gesamten Gesellschaft.
LG
Insgesamt ist das DRK gemeinnützige. Die Die Gewinne aus den Verkäufen werden letztendlich für gemeinnützige Zwecke verwendet. Es gibt keinen Eigentümer o.ä. Der sich am ende die Gewinne ausschütten lassen kann wie bei andern gewinnorientierten Unternehmen.
das Personal dort arbeitet natürlich nicht immer ehrenamtlich. Ist bei Vollzeit Arbeitnehmern auch nicht zu erwarten. Wie hoch die Vergütungen sind kann ich nicht sagen, aber für eine entsprechend anspruchsvolle Tätigkeit muss auch ein ordentliches Gehalt gezahlt werden.
Das Deutsche Rote Kreuz beherrscht den deutschen Blutmarkt: Knapp drei Viertel aller Spenden laufen derzeit über die Blutspendedienste des DRK. Dieses macht pro Blutspende einen Gewinn von fast 145 Euro. Deutschlandweit liegt der Gesamtumsatz durch Spenderblut bei etwa einer halben Milliarde Euro pro Jahr.
Anders als eta bei privaten Anbietern zahlt das DRK den Spendern nicht einmal etwas, allenfalls ein Tee und ein Brötchen kann man auf Nachfrage erhalten.
naja Bezahlung ist mir ja egal, ich mach es ja aus gutem Willen heraus. Mir ist nur wichtig, dass nicht hinter meinem Rücken daraus profit geschlagen wird. Ich werde aber trotzdem weiter spenden, denn im Zweifel geht es um Menschenleben
In Deutschland weiß ich nicht genau, aber in Wien geht man ausdrücklich Plasma spenden und bekommt Geld dafür ca 15/20 Euro. Die Werbung ist in der U Bahn zu sehen. Ist aber nicht das Rote Kreuz
Was glaubst, wovon Personal,Fahrzeuge, Rettungswachen usw bezahlt werden??
Da muss ich dich leider täuschen... Das DRK ist eine Nicht-Staatliche HiOrg, welche nur durch eigene Einnahmen, wie z.B. durch Blutspenden, Geldspenden, Mitgliedsbeiträgen etc. finanziert wird. In das DRK fließt nicht ein Cent der Steuergelder.
Mag sein aber trotzdem investieren sie in Immobilien und Wertpapiere wo ich mich frage, warum man als gemeinnützige Organisation sowas nötig hat. Außerdem wird nicht offen gelegt, wie viel z.b der Vorstand verdient
Wenn Du ein schlechtes Gefühl hast, dann lass es.
Steuergeldern.