Bin ich ein Loser?
Guten Abend,
ich bin gerade an einem Punkt im Leben, wo ich hinterfrage ob das was ich tue richtig ist, oder ob ich ein Loser bin.
Kurz zu mir: ich bin jetzt vor Kurzem 21 geworden. Habe mein Abitur und meine Ausbildung als Industriekauffrau beendet. Anschließend habe ich noch 5 Monate in einem anderem Unternehmen gearbeitet. Ich wollte immer in Richtung Marketing. Mein alter Arbeitsplatz hat mir nicht gefallen, also habe ich gekündigt.
Um bessere Chancen im Marketing zu haben, wollte ich nun eine Weiterbildung als Fachkraft für Marketing machen (würde 6-9 Monate dauern) ich habe mir bereits etwas angespart und lebe noch bei meinen Eltern. Ich weiß jetzt nicht, ob ich ein 450€ Job anfangen sollte, weil mein Arbeitslosengeld mehr ist und ich es daher unnötig finden würde (kann die Zeit lieber ins Lernen investieren) einen Vollzeitjob als Industriekauffrau will ich nicht anfangen, weil ich nach 9 Monaten spätestens wieder kündigen würde um mir etwas im Bereich Marketing zu suchen. Ich warte gerade eigentlich nur entweder, dass ich die Weiterbildung beendet habe, oder die Agentur für Arbeit vielleicht eine Stelle im Marketing findet.
Es läuft jetzt insgesamt 1 Monat schon so und ich bin am überlegen ob es alles so richtig ist und fühle mich wie ein Loser, weil ich nichts wirklich beruflich gerade mache.
Findet ihr meine Gedanken legitim wie ich im Moment handel? Sollte ich mir doch einen 450€ Job suchen? Oder eine Festanstellung? Habe bei Letztetes Angst, dass es sich dann nicht gut im Lebenslauf macht….
Danke für eure Denkanstöße!
Grüße
3 Antworten
Sammle unbedingt Berufserfahrung in deinem Beruf! Im kaufmännischen Bereich ist das so unglaublich wichtig, um den BWL-Bachelor-Absolventen was entgegensetzen zu können! Von denen übrigens auch fast alle, die nicht "ins Personal" wollen, ins Marketing streben...
Marketing ist einfach mal in diesem überlaufenen Berufsfeld auch noch einer DER überlaufensten Teilbereiche überhaupt. Wenn du dort jemals Fuß fassen willst, wird dich auch diese Weiterbildung nur sehr bedingt weiterbringen. Du bist damit nämlich immer noch nicht mehr Experte als jemand, der diesen Schwerpunkt im Studium gewählt hat. Wahrscheinlich wirst du sogar noch darunter einsortiert von potentiellen Arbeitgebern...
Du brauchst somit unbedingt Berufserfahrung in diesem Bereich bzw. zumindest etwas, was am Rande damit zu tun hat! Bewirb dich also um entsprechende Jobs. Ja, probier es ruhig direkt mit Stellen im Marketing, die du aber bitte aktiv selbst suchst und nicht passiv auf Vermittlungsvorschläge der Arbeitsagentur wartest... Auch Stellen im Vertrieb(sinnendienst) wären ein guter Einstieg.
Ebenfalls könntest du dein Portfolio durch ehrenamtliche Tätigkeiten in gemeinnützigen Vereinen aufwerten - indem du dich dort ehrenamtlich im Bereich des Fundraisings einbringst, was auch sehr viel mit Marketing zu tun hat.
Und ich würde dir raten, dich intensiv mit Bildbearbeitung sowie Website-Gestaltung zu befassen, letzteres am besten inklusive erster Einblicke ins Programmieren dabei.
Auf alle Fälle kannst du deine Träume fast schon knicken, wenn du glaubst, dass du mit einem Minijob und dieser Weiterbildung ins Marketing einsteigen kannst. DAS wird nichts werden, da braucht's deutlich mehr Einsatzbereitschaft von dir, um dich in diesem schwer umkämpften Feld durchzusetzen!
Klar hilft das. Aber wie gesagt - es ist ein extrem hart umkämpfter Arbeitsmarkt. Und du solltest wirklich unbedingt zusehen, jetzt sobald wie möglich den Einstieg in den Beruf hinzubekommen! Diese Weiterbildung ist doch eine, die eigentlich auch als nebenberuflich ausgelegt ist. Sprich, normalerweise macht man die abends und am Wochenende, während man tagsüber arbeiten geht. Und genau das solltest du jetzt auch tun - nicht nur auf Minijobbasis!
Also ein Looser bist Du auf keinen Fall, denn Du hast ja schon gute Ziele erreicht.
Dann hast Du Dir ein Berufsziel gesteckt und bis dafür in einer passenden Weiterbildung. Mach weiter so ... und lasse Dich nicht ablenken z.B. durch Jobsuche.
Viel Erfolg!
Dankeschön für die Antwort und die aufmunternden Worte! Ich habe einfach die Sorge, dass ich meine Zeit eventuell nicht sinnvoll nutze und währenddessen Geld verdienen könnte oder wie ein fauler Mensch wirke, weil ich nur Zuhause bin :-/
Du hast einen (vernünftigen) Plan und bewegst Dich auf Dein Ziel zu. Was soll daran nicht sinnvoll sein? Die Ausbildung dauert nicht ewig. Geld verdienen kommt immer nach der Ausbildung.
Dankeschön, die Antwort baut mich ein wenig auf. Gerade wenn man noch am Anfang der Berufswelt steht, macht man sich so seine Gedanken, ob alles so richtig ist wie man handelt 😅
Du kannst das eine oder andere machen Ein Looser bist du nicht
Danke für die ausführliche Antwort! Ich hatte in der Vergangenheit bereits einige Minijobs und habe freiberuflich als Künstlerin gearbeitet und habe Praktika in den Marketingabteilungen größerer Firmen gehabt. Glaubst du, dass diese Sachen auch ein wenig helfen würden? Oder sind das eher nur kleinere Dinge am Rande? Also natürlich ist Berufserfahrung im Vergleich 100% besser. Aber mich würde interessieren, wie ausschlaggebend auch solche kleineren Sachen sein können.