Bereitet sich China auf Nahrungsknappheit vor?

4 Antworten

Ja, das stimmt:

China verzerrt die globalen Getreidebilanzen

Die Getreidepreise stehen unter Druck. Ein Grund sind die rekordhohen Getreidebestände - vor allem in China.

Bei allen wichtigen Getreidearten befindet sich nämlich ein gewaltiger Teil der globalen Lagerbestände in China – und steht dem Markt damit eigentlich gar nicht zur Verfügung.

So macht der der letzte Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) deutlich:

Die Hälfte der gobalen Weizenvorräte lagert in China, bei Reis sind sogar 63 Prozent und beim Mais knapp 60 Prozent.

Ohne Chinas gewaltige strategische Bestände bei Weizen, Reis, Mais und Soja ergibt sich oft ein völlig anderes Bild von den globalen Versorgungsbilanzen.

https://www.agrarheute.com/markt/marktfruechte/china-verzerrt-globalen-getreidebilanzen-569861

Auch in D gibt es Notlager für etwaige Katastrophen- oder Notfälle. Chinesen sind nicht die großen Weizen-Esser, aber abgesehen davon, ist es als Staat legitim, Vorräte anzulegen. Das taten auch schon die alten Ägypter. Also ist die Entrüstung in Deiner Frage nicht angebracht.


zahlenguide 
Fragesteller
 19.01.2022, 07:57

ich freue mich für die Chinesen, wenn es so ist

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China betreibt schon seit den 90er Jahren diese Vorsorge. Sie haben tatsächlich die Hälfte der weltweiten Weizenvorräte und zwei Drittel der weltweiten Maisvorräte. Wobei die letztere seit einigen Jahren massiv abbauen während erstere etwas gesteigert werden.

Man muss allerdings auch bedenken, dass der größte Teil der weltweiten Ernte nicht eingelagert wird. Somit entsprechen die Vorräte Chinas nur deutlich weniger als 20% der weltweiten jährlichen Ernte.

Hinzu kommt, dass nicht alle Staaten solche Vorräte anlegen. Deutschland hat ebenfalls Vorräte, viele andere Länder nicht.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article108292654/Deutschland-hortet-tonnenweise-Lebensmittel-Vorraete.html

Die EU setzt eher auf eine Förderung der Landwirtschaft. Dadurch gibt es hier eine subventionierte massive Überproduktion. Es ist deshalb davon auszugehen, dass auch im Falle einer Krise noch genügend Lebensmittel für die eigene Bevölkerung produziert werden. Das Problem hätten dann die Länder außerhalb Europas, die von Importen abhängig sind.

Nein, das stimmt nicht.


Norbert981  19.01.2022, 09:07

Doch das stimmt:

Die Hälfte der gobalen Weizenvorräte lagert in China, bei Reis sind sogar 63 Prozent und beim Mais knapp 60 Prozent.

Ohne Chinas gewaltige strategische Bestände bei Weizen, Reis, Mais und Soja ergibt sich oft ein völlig anderes Bild von den globalen Versorgungsbilanzen.

https://www.agrarheute.com/markt/marktfruechte/china-verzerrt-globalen-getreidebilanzen-569861

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Unaustauschbar  19.01.2022, 09:09
@Norbert981

Ja, dass China Importweltmeister ist, war mir auch bekannt. Aber es handelt sich dabei um keine Folge der Coronapandemie.

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