Belichte ich Landschaften falsch?

11 Antworten

Entweder Du wählst Deine Belichtung manuell, oder Du nutzt die Belichtungskorrektur. Die Kamera stellt die Belichtung so ein, dass die mittlere Helligkeit einem ca. 30% Grau entspricht. Das klappt oft recht gut, geht aber total schief, wenn Du große helle Bildbereiche hast, es Dir aber eigentlich auf die dunkleren Bereiche ankommt (oder auch andersrum). In dem Fall kannst Du entweder in Kauf nehmen, die helleren Bereiche etwas überzubelichten. Oder Du benutzt die HDR-Funktion, die die meisten Kameras heute haben, wobei der Effekt schnell ein wenig künstlich wirkt. Oder Du fotogafierst im RAW-Mode und gleichst die Belichtung später in der Nachbearbeitung an.

Ich selbst fotografiere nie RAW und bearbeite auch selten nach (nur wenn ich ein wirklich tolles Motiv eingefangen habe und es unbedingt "retten" will). Ich versuche diesen Effekt der automatischen Belichtung abzuschätzen und korrigiere bei der Aufnahme nach.

Was Du auch machen kannst: Viele Kameras haben verschiedene Modi für die Belichtungsmessung: Spot, mittenbetont, Integral. Ich nutze oft mittenbetont, weil ich auch den Auto-Focus mit der Spot-Einstellung verwende. Ich visiere also mein Haupt-Motiv an, fokussiere, und schwenke dann so, wie ich das Bild haben will. Mit mittenbetonter Belichtungsmessung bewerte ich dabei gleichzeitig mein Motiv in der Helligkeit höher als andere Bildbereiche. Dafür muß man aber die Kamera so einstellen können, dass die Belichtung gleichzeitig mit dem Fokus gespeichert wird, das ist normalerwiese nicht die Standard-Einstellung.

IXXIac  13.04.2021, 10:05

Hallo

ND18 (18%) ist seit Weston der mittlere Referenzwert, ND50 (%) ist der untere Referenzwert (brauchte man nur im Labor zum Negative ausbelichten aber viele Fotografen nehmen auch ND50 als Referenz im Studio).

30 ist der MAC Luminanzwert für ND18 bzw bei REC709 ist das S Log2

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spelman  13.04.2021, 11:08
@IXXIac

Ich gestehe, dass Du mich ein wenig überforderst... :-)

Für mich als Hobbyfotograf ist auch nur wichtig: die Kamera hat einen Wert, den sie versucht zu erreichen. Dieser Wert kann meinem Motiv angemessen sein, oder auch nicht. Wenn nicht, muß ich korrigieren. Die 30% hatte ich mal irgendwo gehört, erschien mir logisch.

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Das ist kein Fehler...in Lightroom hellst du anschließend sie dunklen Bereiche wieder auf und das Foto ist genau richtig...

Von Experte Uneternal bestätigt

Ist fast normal, weil die Kamera-Automatik eine durchschnittliche Belichtung durchführt. Bei einem Motiv, mit hohem Kontrastumfang, z.B. heller Himmel und dunkler Landschaftsanteil ist entweder der helle Himmel korrekt belichtet (nicht ausgebrannt und nicht überbelichtet), dann ist der Landschaftsanteil zu dunkel oder die Landschaft ist korrekt belichtet, dann ist zu 90% der helle Himmel überbelichtet und ausgebrannt. Überbelichtet und ausgebrannt ist immer schlecht, weil nichts und niemand die verlorenen Bildinformationen zurückholen kann.

Was kannst du tun?

1. Im RAW Format fotografieren, weil dieses Format mehr Bildinformationen enthält, die bei der Nachbearbeitung genutzt werden können. Der Himmel wird korrekt belichtet,damit nix ausbrennt, und der somit zu dunkle Landschaftsanteil wird bei der Nachbearbeitung aufgehellt.

2. Du nutzt bei der Aufnahme einen Verlaufsfilter, der den Himmel abdunkeln.

3. Du erstellst ein HDR Aufnahme, hierbei werden automatisch mehrere Bilder mit unterschiedlicher Belichtung erstellt und in ein Bild zusammengeführt.

Meine Empfehlung ist die 1. Variante, da du hier mehr Möglichkeiten hast, auf die individuellen Besonderheiten des Bildes einzugehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR

Hallo

  • natürlich belichtest du falsch bzw du weisst nicht mal was du wie und warum so belichtest also überlässt du das der Kameraautomatik. Die Kameraautomatik macht eine Mehrfeldmessung und errechnet daraus denn Durchschnitt abhängig von der Helligkeit des Himmelsanteils bzw der Clipgrenze des Sensors. Bei hellem Himmel werden die Schatten "unterbelichtet" bzw "saufen" im Schwarz ab
  • JEPG und Monitore haben um 8 Lichtwert Dynamik eine aktuelle DSLR hat bei ISO 100 um 14 Lichtwerte Dynamik. Monitore können nur einen Ausschnitt der Dynamik anzeigen abhängig von deren Helligkeit aber bei RAW werden die 14 Bit Dynamik unter Windows X-JPEG (In Active X) auf 8 Lichtwerte "Umgesetzt" (HDR Look) aber auch nicht immer.

Das hat mit richtiger Belichtung deinerseits nicht viel zu tun. Wenn du oben hellen Himmel hast und unten dunkle Landschaft, dann wird das eben so nichts. Deswegen bearbeitet man sowas auch nach oder nutzt z. B. einen Verlaufsfilter.