Als Azubi ausziehen?
Mein Freund und ich überlegen im nächsten Jahr zusammen zu ziehen (derzeit wohnen wir beide noch Zuhause). Im nächsten Jahr würde ich eine Ausbildung beginnen und entsprechend nicht viel verdienen. Mein Freund ist seit 2 Jahren ausgelernt und verdient 1200 Netto. Er würde zu mir nach Dortmund ziehen und sich eine besser bezahlte Arbeit suchen (er meint er würde dort wo er jetzt ist nämlich unterbezahlt werden, hätte es aber leicht eine besser bezahlte Stelle zu finden). Derzeit sucht er noch keine Arbeit in Dortmund, da er sonst täglich pendeln müsste, er würde also auch erst ab nächstem Jahr besser verdienen.
Ist das finanziell überhaupt irgendwie möglich? Habt ihr Tipps oder Empfehlungen? Hätte man Recht auf einen WBS? Ich kenne mich mit der Thematik nicht wirklich aus und weiß auch nicht wie oder wonach ich recherchieren soll? Ich kann leider auch nicht einschätzen ob beispielsweise 800 Warmmiete "zu viel" sind oder nicht, da ich ehrlich gesagt nicht einschätzen kann wie teuer das Leben ist. Freunde, die ausgezogen sind behaupten leider auch total verschiedenes.
Ich hoffe, dass ich keine Antworten bekomme, ich wäre nicht reif genug zum ausziehen, da ich keine Ahnung von sowas habe oder ähnliches. Woher soll ich die denn nämlich auch haben 😅 Ich hoffe ihr könnt mir in irgendeiner Hinsicht weiterhelfen.
An sich wäre es für uns wichtig, dass es eine 3 Zimmer Wohnung wäre, auch wenn diese klein ausfallen würden. Was wäre preislich in Ordnung oder realistisch? Kann man Zuschüsse oder so beantragen? Ist es als Azubi überhaupt möglich?
5 Antworten
Mein Tipp für euch wäre, dass ihr erst mal beide die Stellen, die ihr anstrebt, sucht, findet und dort erfolgreich eure Probezeit absolviert. Ja, auch wenn es in diesem halben Jahr mit Pendeln verbunden wäre (ich vermute aus deiner Frage und deinen Kommentaren mal, ihr wohnt beide im Ruhrgebiet, da ist Pendeln ja sehr relativ und gut machbar, oder?).
Wenn ihr somit dann die Stellen jeweils einigermaßen sicher habt und auch genau wisst, wie euer Einkommen dabei aussieht, schaut ihr, wie viel dort zusammenkommt. Und dann schaut ihr, ob und was für Wohnungen ihr für möglichst nur 30% dieses Einkommens bekommen könnt.
Bei diesem Vorgehen lässt sich viel besser einschätzen, ob eure Pläne funktionieren oder nicht. Und ihr müsst beide bei diesem Vorgehen keine faulen Kompromisse oder Notfallpläne rund um eure Jobs eingehen, um irgendwie bereits bestehende Kosten zu decken, sondern könnt im Idealfall auch die sechs Monate nutzen, um ein paar Rücklagen zu bilden. Das wäre auf jeden Fall die vernünftige Herangehensweise dabei :).
Mein Freund und ich sind auch, als wir beide in der Ausbildung waren, zusammen gezogen. Hat super funktioniert, wir hatten eine 5 Zimmer Wohnung mit 90qm und wir konnten auch noch gut Geld zurücklegen. Mein Freund hatte ca 900€ verdient und ich 1200€.
Habe hier mehrfach gelesen das die Miete nicht mehr wie ein Drittel kosten sollte, vom gesamten Einkommen. Wäre vielleicht auch vorteilhaft auf ein Dorf zu ziehen.
Nicht immer, aber oft oder gar meistens, jedenfalls meiner Erfahrung nach.
Bei mir auf dem Dorf kostet eine 1 Zimmer Wohnung, ja sogar im ganzen Landkreis, mindestens 480 Euro kalt .
Oh wow, das ist viel. Wir haben für unsere 90qm 550€ Kalt gezahlt. Dafür war das auch Altbau, also tiefe Decke, schlechte Dämmung, weder Garten, Keller noch Balkon und so
Dein Freund sollte eher mal Vollzeit arbeiten, dann kann man das auch entsprechend finanzieren.
Dein Freund verdient aber echt scheiße, der kriegt doch nicht mal Mindestlohn??
Nein, kein Recht auf WBS und wenn du nur ausziehen willst weil du ausziehen willst und nicht weil du räumlich MUSST, dann gibts auch keine Zuschüsse weil deine Eltern finanziell für dich verantwortlich sind.
Gehen geht das je nach Ausbildungsvergütung natürlich sicher. Im Idealfall zahlt ihr nur 1/3 des Gesamteinkommens als Miete, realistisch ist es aber 50% in den meisten Fällen.
3 Zimmer Wohnungen sind in der Regel um einiges teurer als 800 €, hängt aber natürlich auch von der Lage ab. In München kriegst du für 800 € im besten Fall ein WG-Zimmer. In Castrop Rauxel aber auch schonmal 3 Zimmer.
Also unbedingt Mietspiegel der Region anschauen
Habe gegoogelt und gesehen, dass wie schon erwähnt in Castrop Rauxel z.b. eine 3,5 Zimmer Wohnung mit 69,23 m² für 785€ (inklusive Neben- und Heizkosten) angeboten wird. Kalt: 459. Wäre das mit einem Gehalt seinerseits von z.b. 1600 (nachdem er die Stelle gewechselt hat) Netto und einem Azubi-Gehalt gemeinsam stemmbar? Des weiteren stellt sich die Frage ob irgendein Vermieter überhaupt an einen Azubi vermietet? Die wollen ja wissen wie lange man vorher wo gelebt hat etc. Meine Eltern würden notfalls für mich bürgen und das könnte ich auch verschriftlichen.
In der Regel wohnt man in der Ausbildung noch bei den Eltern. Nach der Ausbildung kannst du ausziehen
Dorf ist nicht immer günstiger