Alles privatisieren?

5 Antworten

Anarchokapitalisten sind entweder Cosplayer oder Idioten. Das erste was diese Menschen immer nicht bedenken ist, dass es heutige Staaten nur wegen Kapitalisten gibt. Es hat nie einen Bauernaufstand oder Arbeiteraufstand zur Ausrufung eines Staates oder zur Erhebung von Steuern gegeben. Das haben Kaufläufte und Großgrundbesitzer gefordert, damit es eine Instanz gibt die ihr Eigentum und ihre Geschäfte sichern.

Das nächste ist, dass Anarchokapitalisten ja nicht einfach Superstrukturen wie den Staat abschaffen wollen sondern einfach privatisieren. Ein Unternehmen welches Militär, Polizei und Gerichtsbarkeit anbietet und Gesetze durchsetzt ist de facto ein Staat mit Machtmonopol, da können Anarchokapitalisten sagen das wäre ein privates Unternehmen wie sie wollen. Das ändert nichts an der Natur der Sache.

Selbst wenn es Konkurrenz solcher Unternehmen gebe - unregulierte Märkte insbesondere im Bereich der Daseinsvorsorge, tendieren zur Monopolbildung, d.h. selbst aus 12 verschiedenen Sicherheitsfirmen würde irgendwann 1 oder 2 werden was dann durch die Monopolstellung eben de facto ein Staat, eine Superstruktur ist.

Anarchokapitalisten die ich kenne sind meistens 14 Jahre alt und haben keinen Plan von der realen Welt.


Zemarkus443 
Fragesteller
 18.02.2022, 16:43

Sie hassen Regierungen, haben aber kein problem mit viel totalitären Unternehmen.

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MaxNoir  18.02.2022, 16:45
@Zemarkus443

Sie verstehen nicht, dass Unternehmen und Regierungen oft aus demselben Grund gefährlich sind - mangelnde Transparenz. Ein Unternehmen ist nicht per se besser, nur weil es privat ist. Auch eine Regierung ist nicht per se besser nur weil es eine öffentliche Einrichtung ist.

Es kommt schlicht darauf an welchen Kontrollmechanismen man diesen Konstrukten auferlegen kann. Ich würde sagen der Markt allein ist ein schlechter Kontrollmechanismus, weil Märkte ständig versagen. Ebenso reichen Wahlen allein auch nicht aus Regierungen zu kontrollieren und es braucht viel aktive Kontrolle und großzügige Bürgerrechte um die Regierung funktional zu machen.

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Zemarkus443 
Fragesteller
 18.02.2022, 16:47
@MaxNoir

Es würde im Neofeudalismus enden. Ich meine es gäbe keine Regierung mehr, aber irgendjemand würde dieses Vakuum ausnutzen.

Und das NAP Nichtagressionsprinzip wäre denen völlig egal.

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MaxNoir  18.02.2022, 16:47
@Zemarkus443

Ich meine, irgendjemand wird die Menschheit schon regieren auch wenn man es dann nicht Regierung nennt. Das Prinzip der Mächtigen über die Schwachen bleibt so oder so, das stimmt.

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Zemarkus443 
Fragesteller
 18.02.2022, 16:51
@MaxNoir

Diese Leute sind auch gegen jegliche Waffengesetze.

Heisst eine Privatperosn könnte theoretik nuklearwaffen besitzen.

Aber sicher auch Panzer, und Kampfflugzeuge, und alles was man kaufen kann.

Heisst, die reichen wären extrem gut ausgerüstet, und die armen hätten nix.

Jeff Bezos würde sozusagen ein Monarch werden, oder Warlord, wenn er könnte.

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Zemarkus443 
Fragesteller
 18.02.2022, 16:44

Eine solche neue "Regierung" wäre nicht sehr demokratisch.

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Ja und diese Gesellschaft hieß Monarchie.

Und nein, diese hat auf Dauer nicht funktioniert, weil sich die wenigsten so etwas wie Schutz, Sicherheit, Rechte, Freiheit und Existenz schlicht nicht leisten konnten. Vielmehr waren sie diejenigen, die anderen das Geld beschaffen mussten, was die "von" und "zus" bedenkenlos ausgaben.

Das war Tyrannei und keinesfalls eine bessere Gesellschaft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Insiderwissen

Zemarkus443 
Fragesteller
 18.02.2022, 16:34

Die denken Neofeudalismus würde nicht passieren.

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Private Feuerwehr? Welche rufe ich denn an? Die Preiswerte, oder die, die schnell genug da ist?


Zemarkus443 
Fragesteller
 18.02.2022, 16:40

Die, die du dir leisten kannst.

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Still  18.02.2022, 16:41
@Zemarkus443

Wenn es brennt: zunächst die Tarife vergleichen, es lohnt sich ; - )

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Zemarkus443 
Fragesteller
 18.02.2022, 16:42
@Still

Vielleicht kommen sie auch nicht, je nachdem.

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Aber gab es je eine Gesellschaft in der alles Privat war?

Nein. Selbst in der von einem anderen Antwortgeber angeführten absoluten Monarchie gab es zentrale Organisationen und vor allem hohe Steuern insbesondere für die lohnabhängige Bevölkerung (die Steuern mögen übrigens im Verhältnis zur heutigen Zeit als Prozentsatz vom Einkommen gering erscheinen, dabei vergisst man aber häufig das damals das meiste Geld für den reinen Erwerb von Nahrungsmitteln drauf ging. Der Nachtwächterstaat war nicht billig).

Und hat das gut funktioniert?

Eine totale Anarchie erfordert auch eine absolute Gleichheit. Die ist bei diesem System aber nicht gegeben. Im Gegenteil, die Ungleichheit ist quasi Prinzip. Durch den Besitz von Produktionsmitteln kann Macht erkauft werden. Andere Besitzer von Produktionsmitteln hätten die gleiche Macht und sie würden versuchen das was jetzt mit Geld gemacht wird statt dessen mit den Menschen, die mit ihnen im Vertragsverhältniss stehen zu machen: Sie auf die Gegner hetzen mit allen Mitteln. Es wäre ein ständiges Hauen und Stechen, bei dem die Schwachen auf der STrecke bleiben. Eine schreckliche Vorstellung, die nichts damit zu tun hat wie ich mir eine Gesellschaft vorstelle.

super Sache. Finanziere mal ein Krankenhaus aus privaten Mitteln.
Dort werden dann Patienten aufgenommen, die viele 10000 private Krankenversicherungen haben.
Jede hat ihre eigenen Sätze und möchte maximalen Gewinn erwirtschaften.
Somit würde auch in vielen anderen Bereichen Sozialversicherungen zusammenbrechen


Zemarkus443 
Fragesteller
 18.02.2022, 16:32

Die denken der freie Markt hat für alles eine bessere Lösung.

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Pantauals  18.02.2022, 16:54

Also das ist nun wirklich keine gutes Argument! Denn überall wollen alle "maximale Gewinne erwirtschaften", auch Dein Bäcker, Dein Autohersteller und Dein Frisör.

Es gab sogar mal eine Zeit in den USA, wo das ganz hervorragend lief. Bis die Ärzte,- Pharma- und Krankenhauslobby die Politik kaufte, und den heutigen Zustand in den USA verursachte, der fälschlich als das Ergebnis des "freien Marktes" beschrieben wird.

https://youtu.be/6nEb2IflUdk

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