Alleinherrschaft (Diktatur) oder Demokratie?

7 Antworten

Weder eine Diktatur noch eine Demokratie wie du sie hier als "direkte Demokratie" entwickelst, brächten irgendeinen Fortschritt oder Vorteil gegenüber unserer modernen, freiheitlichen, pluralistischen und an Rechtsstaatlichkeit, Rechtsgleichheit und Gewaltenteilung gebundene repräsentative Demokratie.

Im Gegenteil, beide, Diktatur und direkte Demokratie, liefen letztlich in eine totalitäre Richtung, wie deinem Entwurf schon auf der Stirn eintätowiert ist: "Alle Projekte sind immer Gemeinwohl-orientiert".


DBKai 
Fragesteller
 17.12.2015, 10:27

Im Gegenteil, beide, Diktatur und direkte Demokratie, liefen letztlich in eine totalitäre Richtung, wie deinem Entwurf schon auf der Stirn eintätowiert ist: "Alle Projekte sind immer Gemeinwohl-orientiert".

Ein totalitäre Richtung, wie "alle Projekte sind immer Gemeinwohl-orientiert" ist aber wohl auch die beste Option, die es gibt. (Nennen ich mal verantwortungsvoll - ich möchte so ein Regierung gerne haben - auf jeden Fall! Lieber als alles, was nicht gemeinwohl-orientiert ist und damit automatisch - direkt oder indirekt - zu meinem Schaden geschieht!)  Und ich bin davon überzeugt, dass das einen gewaltigen Fortschritt bringen würde! Von enormen Ausmaß - außerdem würde der Grad der Zufriedenheit aller Menschen gewaltig ansteigen... weil man sich durch den Frieden und durch die Gerechtigkeit (Menschenrechte AHOI) ein Leben aufbauen kann, das auch lebenswert ist...

Man kann tun was man will - nur eben möglichst nicht zum Schaden anderer... Selber möchte man ja umgekehrt auch keinen Schaden erleiden müssen, oder? Und wenn mal etwas passiert, wird darüber gesprochen... wo lag das Problem? Warum ist das passiert? Man sucht eben eine Lösung...

Wettstreitigkeiten mit Gewalt sind auch völlig in Ordnung, solange beide Teilnehmer mitspielen wollen (ohne Druck - auf freiwilliger Basis). Man sollte eben zwischen Spiel und ernst unterscheiden können... was nicht immer leicht ist, weil viele/manche die Sache auch verdrehen... Das Risiko im Spiel... So kommt es weltweit zu Vergewaltigungen, bei denen die Täter angeben, dass sie das ja tun mussten, weil die Frau z. B. sexy gekleidet war... Was aber Blödsinn ist... eine Frau kann auch nackt herum laufen und trotzdem ist es noch ihr Körper... und ein Mann kann sich sicherlich so weit beherrschen, dass er da nicht vergewaltigen muss (es gibt die Möglichkeit zur Onanie)... Genau so kann es passieren, dass eine Frau und ein Mann freiwillig Sex hatten und die Frau später aber erzählt, dass sie vergewaltigt wurde und nun Schadensersatz möchte... Um herauszufinden, was nun die Wahrheit ist.... muss man die Angelegenheit sehr genau prüfen... braucht im Idealfall auch Beweise.

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atzef  17.12.2015, 12:53
@DBKai
Ein totalitäre Richtung, wie "alle Projekte sind immer Gemeinwohl-orientiert" ist aber wohl auch die beste Option, die es gibt.

Totalitäre, das "Gemeinwohl" zur Maxime erhebende und über das Individuum stellende Richtungen hatten wir doch schon reichlich. Sei es das Robespierresche "Höhere Wesen", die "Volksgemeinschaft" der Nazis oder die immer Recht habende SED...

Insofern verblüfft ein wenig, wie sich heutzutage noch jemand finden lässt, der an die Objektivierbarkeit eines "Gemeinwohls" glaubt wie Katholiken an die unbefleckte Empfängnis. :-) Wer bitteschön legt das "Gemeinwohl" fest? Ein "Führer", so eine Art "Brian Allmächtig"? Die Partei, die ja alles von vornherein weiß und daher immer Recht hat? Du? :-)

Und wo wurde dieses Paradies bisher verwirklicht und hat tauglichere Lebensverhältnisse produziert als unsere um den konsensualen Ausgleich pluraler Interessen ringende Repräsentativdemokratie?

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DBKai 
Fragesteller
 18.12.2015, 11:23
@atzef

Nicht das Gemeinwohl wurde zur Maxime erhoben (dann hätten alle an einem Strang gezogen - Einer für alle und alle für einen)... es wurden andere Menschen getötet, die nicht so funktioniert haben, wie sie sollten (oft auch nicht aus Notwehr)... die anders waren... weil man überfordert war (begründete Überlebensangst hatte) und sich nicht zu helfen wusste... die Kommunikation verlief schlechter... und es gab wesentlich weniger Möglichkeiten als heute... zumindest in den Ländern der 1. Welt.

Wer sollte aus welchen Gründen gegen das Gemeinwohl sein? Immerhin hat jeder etwas von Harmonie und Frieden? Man kann beruhigt schlafen gehen, weil man sich dann unter Freunden befindet und nicht unter Feinden.

Würdest du lieber unter Feinden oder unter Freunden leben? Wenn man für das Gemeinwohl entscheidet hat man gewissermaßen immer recht... wenn man nur für sich selbst entscheidet und so, dass alle anderen aufgrund von einem selbst auf ewig zurück stecken sollen, dann ist das ziemlich böse.. und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mehrheit das WIRKLICH möchte...viel eher tut eine Mehrheit so etwas aufgrund von Ängsten...

Gemeinwohl gibt es bisher noch nirgends... Menschenrechte gibt es auch noch nirgends zu 100 %. Es gibt nur Länder in denen die Menschenrechte schon fester verankert sind als in anderen... Somit kann es durchaus möglich sein, dass sich unsere Gesellschaft positiv weiterentwickelt und schließlich auf Gemeinwohl umsteigt... auch Menschenrechte können eines Tages vollständig verankert sein... Eine Frage von Zeit und dem wachsenden Verständnis der Menschen, warum etwas Schlimmes überhaupt erst passiert...

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Weil sich weder die unbeschränkte Alleinherrschaft eines Einzelnen noch die eines Volkes als sinnvoll und machbar erwiesen hat, geht das moderne Verfassungsrecht in freiheitlich-demokratischen Ländern einen Mittelweg!

MfG

Arnold


DBKai 
Fragesteller
 18.12.2015, 11:27

Eine Demokratie kann aber noch richtig machbar und sinnvoll gemacht werden - früher war das noch schwieriger möglich als heute - die Kommunikation und das Verständnis war noch schlechter als jetzt... Was es braucht ist eine gute Aufklärungsarbeit über die möglichen Vor- und Nachteile... Die Ziele sollten immer im Sinne des Gemeinwohl sein und die Leute können dann an Umfragen und Abstimmungen teilnehmen, welche Gemeinwohl-Ziele sie zuerst verwirklicht haben möchte... Sie können auch selber Wünsche und Vorschläge äußern, die ihnen am Herzen liegen... und darauf erhalten sie dann auch möglichst eine Antwort, ob das gemacht werden wird und/oder warum man das (noch) nicht machen kann... Zumindest ist man daran interessiert alle Unklarheiten zu bereinigen... WARUM ja? WARUM nein? Was ist möglich? Was ist nicht möglich? Was müsste geschehen, damit es möglich wäre?

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Weder die Dikdatur, noch die Demokratie ist komplett schlecht. Es kommt immer drauf an, wer an der Macht ist. Das Problem liegt nie an den beiden möglichkeiten, sondern immer an uns. 


DBKai 
Fragesteller
 17.12.2015, 10:29

Wenn aber jetzt ein böser Diktator an der Macht ist - wie kann man sich da helfen?

Bei einem guten Diktator will man sich vermutlich eh nicht helfen, weil der ja zum Wohle aller entscheidet... Was macht einen guten Diktator aus?

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Den Begriff Diktatur verbindet man direkt mit etwas negativen. Es gibt in der Geschichte jedoch auch positive Beispiele von Dikaturen(insbesondere die autoritären).

Die Demokratie wie du sie beschreibst existiert nicht. Das Volk entscheidet nicht(außer bei einem Volksentscheid). Man wählt lediglich einen Hampelmann der 5% seiner vorher angesprochenen Themen umsetzt.

Noch mal zu deinem Text. Umfragen im Internet bringt etwas? Die Auswertung wird so oder so in eine bestimmte richtung gelenkt. Siehe Kommunalwahlen. Die Mehrheit entscheided welches Projekt umgesetzt wird? Bespiel?


DBKai 
Fragesteller
 17.12.2015, 10:10

Was für Beispiele für eine positive und für eine negative Diktatur hast du?

Die Demokratie wie du sie beschreibst existiert nicht. Das Volk entscheidet nicht(außer bei einem Volksentscheid). Man wählt lediglich einen Hampelmann der 5% seiner vorher angesprochenen Themen umsetzt.

Was nicht ist, kann ja noch werden - oder nicht? ^^

Noch mal zu deinem Text. Umfragen im Internet bringt etwas? Die Auswertung wird so oder so in eine bestimmte richtung gelenkt. Siehe Kommunalwahlen. Die Mehrheit entscheided welches Projekt umgesetzt wird? Bespiel?

Man kann Umfragen machen, aber man kann dem Volk auch die Möglichkeit geben, Wünsche zu äußern... Vorschläge zu machen... dafür kann es auch eine Internet-Seite geben... Was will das Volk? Und jeder schreibt oder stimmt ab, was ihm am Herzen liegt... Dann wird geprüft, was man umsetzen kann und was man (noch) nicht umsetzen kann und warum - sollte ja immer alles gemeinwohl-orientiert sein - sonst bringt es eh langfristig nichts.... Man lässt abstimmen, was für das Volk Priorität hat (Gemeinwohl-Ziele) und packt es dann der Reihe nach an....

So kann es auch nicht in bestimmte Richtungen gelenkt werden... solange ein Ziel Gemeinwohl-orientiert (Win-Win) ist, kann man nicht viel dabei falsch machen... oder doch?

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Wumpratte  17.12.2015, 14:10
@DBKai

Der Begriff 'Gemeinwohl' ist auch Definitionsache. Wer bestimmt, was Gemeinwohl ist? Die 51% die bei der Umfrage für etwas gestimt haben? Es gibt auch solche Internetseiten schon. Aber bis zur Umsetzung ist ein langer Weg der in der Regel nicht zu Ende gegangen wird.

Was für Beispiele für eine positive und für eine negative Diktatur hast du?

Negative Beispiele überwiegen natürlich. Wie es aber auch geht hat kann man hier nachlesen: http://www.welt.de/debatte/kommentare/article121318128/Warum-nicht-jeder-Diktator-von-Uebel-ist.html

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DBKai 
Fragesteller
 18.12.2015, 11:42
@Wumpratte

Was ist Gemeinwohl?

Man geht einfach so vor, dass man in seinen Mitmenschen sich selber sieht. Man redet mit anderen und geht so vor, als würde man mit sich selber reden... Was könnte ich verkraften? Wie würde ich mich fühlen? Was würde ich brauchen? Stimmt das auch, was der das sagt? Warum sagt er es? Hat er Angst? Was wäre langfristig gut und hilfreich für mich? Bin ich dem gerade versehentlich auf den Schlipps getreten? Kann ich das irgendwie wieder richtig biegen?

Helfen wenn man helfen kann und wenn es notwendig ist. Jeder kann mal einen Unfall haben und eingeklemmt sein... da kann sich dann auch keiner selbst befreien... da BRAUCHT man dann die Hilfe von anderen... wenn keiner hilft, hat man Pech gehabt.

Wenn man hilft, wenn es nicht wirklich notwendig ist, dann fällt das schon unter verwöhnen... was auch völlig ok ist, aber es sollte klar sein, dass es nicht selbstverständlich ist.. es sollte schon auch geschätzt werden! "Wenn du den Kuchen als selbstverständlich nimmst und eh nicht magst, dann gibt es eben keinen mehr für dich." :P

Zur Unselbstständigkeit erziehen hilft langfristig auch niemandem. Weder dem Schmarotzer, der gar nichts alleine machen will und kann, noch dem Wirt, der angezapft wird.... Stirbt dann der Wirt, ist der Schmarotzer auch völlig aufgeschmissen.. Deshalb ist es gut, wenn man den Leuten alles erst einmal erklärt und zeigt.. auch hilft, wenn sich jemand unsicher ist - die Wahrheit fördert, auch wenn sie mal unangenehm sein mag... aber auch erklärt, warum es so wichtig ist, dass man bestimmte Dinge auch mal alleine erledigen kann...

Einem Kind, dass noch nicht weiß, dass die Herdplatte heiß ist, kann man sagen: "Fass die Herdplatte nicht an - die ist heiß!" - weil man ja selbst der Erfahrene ist... wenn man nun einem Erwachsenen unaufgefordert hilft oder ihm einen Rat gibt, obwohl er keine Hilfe und keinen Rat möchte, ist das doof... man drängt sich der Person auf...  - Bei Kindern okay - ein Erwachsener sollte schon langsam wissen, was er tut (sofern er einigermaßen gut groß gezogen worden ist). Wenn ein Erwachsener einem aber ernstlich schadet, dann wird man sicher versuchen wollen sich zu wehren! Solange mir ein Erwachsener nichts tut und man über alle Problemchen reden kann, gibt es wohl keine Schwierigkeit. Werde ihm nur helfen und ihm nur einen Rat geben, wenn er darum bittet (oder im Spaß - ich kann in der Regel schon erkennen, wenn es ernst wird und akzeptiere dann auch ein "Stopp")... bzw. kann ich Hilfe/Rat anbieten: "Wenn du etwas brauchst, sag Bescheid... Soll ich dir das schnell zeigen? Willst du wissen, wie ich darüber denke? Ich wüsste da was?"

Gemeinwohl = Was ist für die gesamte Gesellschaft langfristig am besten? Für ausnahmslos jeden... für eine Zukunft die lebenswert und schön ist...

Wenn die Demokratie Win-Lose entscheidet, dann ist sie natürlich schlecht... Eine Mehrheit entscheidet sich dafür, dass sie auf Kosten einer Minderheit profitieren möchte... aber WARUM tun sie das? Unwissenheit? Angst? Kurzfristiges Denken? Freudloses Dasein? Wenn ein Diktator immer Win-Win entscheidet aber von Win-Lose und Lose-Lose-Menschen umgeben ist, wird er wohl gestürzt werden... wird aber wohl auch aufgrund von Unwissenheit und Ängsten geschehen...

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"dass sich alle Menschen"

Wenn sich wirklich alle Menschen lieber eine Demokratie wünschen würden, dann gäbe es die anderen Formen nicht. Irgendjemand hat einmal gesagt oder geschrieben: Manchmal ist es besser, eine stabile Diktaktur zu haben, als eine aufgezwungene Demokratie. Ob dieser Ausspruch wirklich vollständig so hinzunehmen ist, kann jeder für sich entscheiden. Ich sehe dahin immerhin ein Fünckchen Wahrheit.


ciubacka  17.12.2015, 10:04

Guter Beitrag.

Ein klassisches Beispiel ist m.E. die Weimarer Republik: eine stabile Diktatur mit rechtsstaatlicher Prägung wie das Kaiserreich wäre Deutschland wahrscheinlich besser bekommen als die für die Deutschen neuartige und fremde Demokratie mit all ihren ungewohnten Merkmalen. Typisch ist, daß in der Weimarer Zeit der Begriff "Kompromiß" -in einer Demokratie unerläßlich, um einen Interessenausgleich herbeizuführen- alsbald mit dem Adjektiv "faul" verziert und die nach der Stresemann-Ära permanente Regierungskrise mit ihren wechselnden Koalitionen als "Kuhhandel"  abqualifiziert wurde.

Allein, es hat leider nicht sollen sein....

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DBKai 
Fragesteller
 17.12.2015, 10:39
@ciubacka

Hä? Nur weil die Demokratie neu war, war sie noch lange nicht schlecht...

Eine Alleinherrschaft auf Kosten anderer ist aber immer schlecht... es steht auf jeden Fall dem Wohlbefinden der Mehrheit und einer positiven Zukunft im Wege...

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ciubacka  17.12.2015, 11:55
@DBKai

@ DBKai: Wo habe ich denn behauptet, die neu eingeführte Demokratie sei schlecht gewesen?

Wahrscheinlich ist das Beispiel "Weimarer Republik" nicht eingängig genug. Abgesehen davon, daß die Demokratie für Deutsche etwas völlig neues war, war die junge Republik mit Altlasten durch den Versailler Vertrag und die Kriegsfolgen belastet.

Gerade aber diese außergewöhnlichen Belastungen hätten auch eine gefestigte Demokratie erschüttert, und die junge Weimarer Demokratie umso mehr. Eine gefestigte und im Volk verwurzelte Demokratie kann sich Anfeindungen von rechts und links vom Halse halten. Das war in der Weimarer Republik aber fast unmöglich.

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Eine Alleinherrschaft auf Kosten anderer ist aber immer schlecht... es steht auf jeden Fall dem Wohlbefinden der Mehrheit und einer positiven Zukunft im Wege... 

Das ist, mit Verlaub, nichts weiter als eine leere Worthülse, die Du von jedem beliebigen Parteiprogramm einer demokratischen Partei abgeschrieben haben könntest.

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DBKai 
Fragesteller
 17.12.2015, 18:48
@ciubacka

Das ist, mit Verlaub, nichts weiter als eine leere Worthülse, die Du von jedem beliebigen Parteiprogramm einer demokratischen Partei abgeschrieben haben könntest.

Nein - schlau genug um auf das drauf zu kommen, bin ich auch alleine. Musste ich noch nicht einmal abschreiben. Und es entspricht doch auch der Wahrheit.

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DBKai 
Fragesteller
 17.12.2015, 10:37

Soll das heißen, dass du dir keine Demokratie - kein Mitspracherecht wünscht?

Möchtest du lieber eine Diktatur? Im negativem Sinne?

Wenn sich wirklich alle Menschen lieber eine Demokratie wünschen würden, dann gäbe es die anderen Formen nicht.

Ich bin mir sehr sicher, dass eine gut gemachte Demokratie besser wäre... Ich sehe das Problem, warum wir es noch nicht so richtig haben, darin, dass die Leute nicht wissen was sie da tun (nicht langfristig denken) und auch begründete Ängste haben, sonst auf der Strecke bleiben zu müssen...

Die anderen Formen gibt es, weil es ums Überleben gegangen ist und geht... "Wenn ich nicht auf mich schaue, dann tut es keiner - und ich kann mich nicht auf die Ehrlichkeit meiner Mitmenschen verlassen." - deshalb traut man sich auch viele Dinge gar nicht ansprechen und ausprobieren...

Manchmal ist es besser, eine stabile Diktaktur zu haben, als eine aufgezwungene Demokratie

Wie ist das zu verstehen? Es ist besser wenn andere Menschen über mein Leben bestimmen und mir zum Schaden handeln (Diktatur im negativem Sinne) - als wenn zum Wohle aller entschiede wird und ich da auch ein Mitsprache-Recht habe...

Wo ist da das Fünkchen Wahrheit? Ich verstehe nicht, was an einer stabilen Diktatur wirklich besser sein könnte???? Erklär mal.

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Appelmus  17.12.2015, 10:47
@DBKai

Soll das heißen, dass du dir keine Demokratie - kein Mitspracherecht wünscht? Möchtest du lieber eine Diktatur? Im negativem Sinne?
Habe ich das so geschrieben? Nein. Also unterstellt mir nichts.

Die anderen Formen gibt es, weil es ums Überleben gegangen ist und geht...
Auch hier hast du offensichtlich nicht verstanden, was ich fett markiert habe. Es geht um die Aussage: "dass sich alle Menschen lieber eine Demokratie als eine Diktatur wünschen" bezogen auf das "alle". Du kannst nicht für alle Menschen sprechen. Und tätest du es, würdest du ebenfalls für die Diktatoren sprechen. Wie also können alle Menschen (Diktatoren mit eingeschlossen) sich deiner Meinung nach eine Demokratie wünschen?

Wie ist das zu verstehen?
So wie es dort steht. Haben sich die Zustände in den Ländern gebessert, in denen versucht wurde, ein Demorkratieverständnis zwangsweise einzuführen? Welche Reaktionen gab und gibt es noch immer auf diese militärischen Einstätze? Woher weiß man denn, was das Wohle aller ist? Und wie kann man für alle sprechen? Selbst bei Bürgerentscheiden wird am Ende nicht das Wohle aller umgesetzt, sondern das, was eine Mehrheit entschieden hat. Und diese Mehrzeit muss auch in einer Demokratie nicht zum Wohle aller bestimmen.

Ich verstehe nicht, was an einer stabilen Diktatur wirklich besser sein könnte???? Erklär mal.
Das habe ich hiermit getan. Du hast danach gefragt, was besser sei. Ich würde mich auf keine der Seiten schlagen. An deinen Reaktionen erkenne ich jedoch, dass du am Ende scheinbar keinen Dialog suchst, sondern nur deine Sicht auf das Thema (Könnte man sagen diktatorisch? ;) ) durchsetzen möchtest.

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DBKai 
Fragesteller
 17.12.2015, 18:55
@Appelmus

Manchmal ist es besser, eine stabile Diktaktur zu haben, als eine aufgezwungene Demokratie.

Wie soll ich diesen Beitrag sonst verstehen? Klar - solange sich bei einer Demokratie eine Mehrheit (aufgrund von Angst - begründeter Angst?) gegen eine Minderheit verbündet, der sie gemeinsam schaden wollen, ist eine Demokratie auch Mist - schädlich - im Endeffekt sogar für alle, weil es so keine Zukunft hat. Wenn schon, sollte die Demokratie zum Wohle aller entscheiden. Wenn eine Diktatur zum Wohle aller entscheidet, wäre es womöglich auch ok... aber wenn eine Mehrheit nicht Win-Win handeln möchte - das Prinzip nicht versteht, wird es schwer werden... Wenn ein Win-Win-Diktator ist und von Win-Lose und Lose-Lose-Leuten umgeben ist, dann werden die ihn wohl stürzen? Nur wenn ein Lose-Lose-Diktator ist, der anderen Angst macht und sie mit dem Tod bestraft, könnte er über längere Zeit bestehen... Ein Win-Win-Diktator kann nur so lange da sein, wie die Mehrheit des Volkes auch Win-Win möchte... theoretisch... ???

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Appelmus  17.12.2015, 19:16
@DBKai

Wenn schon, sollte die Demokratie zum Wohle aller entscheiden.
Was heißt das schon? Niemand weiß wirklich, was für wirklich alle gut ist. Die Interessen und Neigungen aller Menschen gemeinsam betrachtet, könnten unterschiedlicher nicht sein. Es wird auch in einer Demokratie immer Verlierer geben, weil sich die Mehrheit  möglicherweise für andere Dinge entscheidet. Was also ist mit denen? Unter den Tisch fallen lassen, weil die Mehrheit ja so entschieden hat und das kann nur gut sein? Eine Mehrheit sind nicht alle. Das Gedankenkonstrukt um das Gut und Böse von Diktatur und Demokratie daher auch eher Utopia.

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DBKai 
Fragesteller
 18.12.2015, 11:00
@Appelmus

Wenn man eine Demokratie gut macht, kann es klappen... Man muss die Bevölkerung nur sehr gut über die möglichen Vor- und Nachteile einer Abstimmung aufklären... Da es sich um Gemeinwohl-Ziele/Abstimmungen und Umfragen handeln soll, sollte es möglichst keine wahrlich negativen Konsequenzen geben... Da man nicht immer alles weiß, können Fehler passieren... aber man kann forschen und reden und suchen....

Was ist für alle gut?

Man geht einfach so vor, dass man in seinen Mitmenschen sich selber sieht. Man redet mit anderen und geht so vor, als würde man mit sich selber reden... Was könnte ich verkraften? Wie würde ich mich fühlen? Was würde ich brauchen? Stimmt das auch, was der das sagt? Warum sagt er es? Hat er Angst? Was wäre langfristig gut und hilfreich für mich?

Helfen wenn man helfen kann und wenn es notwendig ist. Jeder kann mal einen Unfall haben und von eingeklemmt sein... da kann sich dann auch keiner selbst befreien... da BRAUCHT man dann die Hilfe von anderen... wenn keiner hilft, hat man Pech gehabt.

Wenn man hilft, wenn es nicht wirklich notwendig ist, dann fällt das schon unter verwöhnen... was auch völlig ok ist, aber es sollte klar sein, dass es nicht selbstverständlich ist.. es sollte schon auch geschätzt werden! "Wenn du den Kuchen als selbstverständlich nimmst und eh nicht magst, dann gibt es eben keinen mehr für dich."

Zur Unselbstständigkeit erziehen hilft langfristig auch niemandem. Weder dem Schmarotzer, der gar nichts alleine machen will und kann, noch dem Wirt, der angezapft wird.... Stirbt dann der Wirt, ist der Schmarotzer auch völlig aufgeschmissen.. Deshalb ist es gut, wenn man den Leuten alles erst einmal erklärt und zeigt.. auch hilft, wenn sich jemand unsicher ist - die Wahrheit fördert, auch wenn sie mal unangenehm sein mag... aber auch erklärt, warum es so wichtig ist, dass man bestimmte Dinge auch mal alleine erledigen kann...

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