Aggregatzustand von Stoffen?

2 Antworten

Das ist ein Bisschen Lernarbeit...

Bei den Elementen ist es recht einfach.

Es gibt nur zwei flüssige (Brom und Quecksilber), einige wenige gasförmige (Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Flour, Chlor und die Edelgase) und der Rest ist fest.

Bei den Verbindungen gibt es ein paar Regelmäßigkeiten, z.B. dass Salze (Ionenverbindungen) einschließlich der Metalloxide und Metallhydroxide allesamt fest sind.

Aber bei den Stoffen, die Moleküle ausbilden, muss man tatsächlich schauen was die an zwischenmolekularen Anziehungskräften haben und daraus deren wahrscheinlichen Aggregatzustand abschätzen.

Und einige "übliche Verdächtige", wie H2O oder CO2 muss man eben auch einfach lernen.


Man kann schätzen, man kann sich aber auch verschätzen.

Metalloxide wie Magnesiumoxid sollten Ionenverbindungen sein und daher hohe Schmelz- und Siedepunkte haben. In den Hauptgruppen ist das eine sichere Wette, aber in den Nebengruppen sollte man ein bißchen aufpassen, weil Oxide in hohen Oxi­da­ti­ons­stufen nicht ionisch sondern molekular gebaut sind. Dann bricht das Argu­ment natürlich zusammen, so ist z.B. Mn₂O₇ bei Raumtemperatur eine Flüssigkeit.

(Dasselbe gilt auch für Halogenide, und in diesem Fall sogar für die Hauptgruppen. SnCl₄ und PbCl₄ sind molekular gebaute Flüssigkeiten, während SnCl₂ und PbCl₂ er­wartungsgemäß fest sind und aus Ionen bestehen. UF₆ ist zwar ein Festkörper, aber es besteht aus Molekülen und ver­dampft aber bereits bei lächerlichen 56 °C)

Beim Schwefel würde man einen Feststoff erwarten, weil S₂-Moleküle bindungs­tech­nisch nicht sehr stabil sein können und größere Schwefelmoleküle zu groß sind, um bei Raumtemperatur ein Gas zu bilden; in der Realität besteht Schwefel aus S₈-Mole­külen und ist fest.

Aber solche Argumente brauchen Finger­spitzen­gefühl und Erfahrung. Man muß dazu viele Substanzen kennen, und dann kann man vielleicht im Zweifelsfall ähnlich gebau­te gut einschätzen.