Hat der Sturm auf das Capitol den USA geschadet?
Am 06.Januar 2021 haben radikale Anhänger Trumps versucht, das Capitol zu stürmen und einzunehmen.
Es kam zu Toten und Verletzten.
Trump verfolgte das Ganze tatenlos am Bildschirm .
- Hat dieses Geschehen dem Ansehen der USA geschadet?
- Welches Bild hat man heute von den USA?
7 Antworten
Der Sturm auf das Kapitol hat gezeigt wie es unter der Oberfläche wirklich aussieht und wie dünn die Decke der Zivilisation ist. Es war ja nicht nur dieser Mob, der sich gegen die Demokratie gewandt hat, es ist der ganz normale US Bürger, der sich jetzt gegen die Demokratie ausspricht, der gegen die Verfassung handelt. In den von den Republikanern beherrschten Staaten werden jetzt immer mehr Wahlkreise "angepasst". Sie werden so zurecht geschnitten, dass die Minderheiten nicht mehr gewinnen können. Es werden auch Wahllokale einfach gestrichen. Aus 12 Wahllokalen werden 2 Wahllokale gemacht, in denen die Schwarzen und die Latinos von früh bis spät anstehen müssen um ihre Stimme abzugeben und am Ende kommen doch nicht alle dran. Wer tut sich das an? Wer will dort den ganzen Tag stehen, nur um seine Stimme abzugeben? So wird sicher gestellt, dass die Weißen die Oberhand behalten. Das hat mit Demokratie nichts mehr zu tun. In vielen Staaten der USA herrschte schon jetzt nicht mehr die Demokratie, sondern eine Diktatur der Mächtigen, weil man die Unterprivilegierten von der Macht fern hält. Der Sturm auf das Kapitol passt ganz genau in diese Denkweise. So lange sie dort mit Wahlen in der Lage waren das Land zu beherrschen, war alles in Ordnung. Jetzt sehen einige dass ihnen die Felle weg schwimmen. Wenn dann jemand wie Trump daher kommt und ein Streichholz an diese explosive Mischung hält, dann wird aus den USA eine Diktatur, genau wie in Russland oder China. Dann ist es vorbei mit der Demokratie.
Am 6.1.2021 hat sich manifestiert, was in den USA schon länger der Fall ist. Es gibt 2 sehr unversöhnliche Seiten. Und das ist für eine Demokratie langfristig nie gut.
Das ist an und für sich ein Ergebnis des Präsidialsystem, da bei einer Wahl nur 2 Gegner antreten und das zu dem Zweiparteiensystem geführt hat, die immer extremere Werte vertreten.
Ja dem Ansehen hats geschadet ... aber das war in vielen Teilen der Welt schon immer schlecht, obs dem Land wirklich schadet was andere denken, ist eine andere Frage.
Es hat sich aber auch gezeigt, wie schwer sich Teile der US Bevölkerung damit tuen ihre Verfassung und Demokratie zu schützen. Warum wird Trump nicht angeklagt ? Der gehört als Anstifter ins Gefängnis oder zumindest auf Lebenszeit von politischen Ämtern ausgeschlossen.
Die politische Spaltung der USA machte deutlich, das Befürworter und Ablehner der Trump Politik fast gleichauf sind.
Die Spaltung der Gesellschaft wurde dokumentiert, was aber Anleger gelassen nahmen. Zumindest in diesem Punkt hat es den USA nicht geschadet.
Für den politischen Gesichtspunkt gilt "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ungeniert."
Die Bewertung der USA ist global ambivalent.
- Veröffentlicht am 07.01.2021
Während die CEO’s der US-Unternehmen entsetzt auf die Vorfälle in Washington reagieren, bleiben die Investoren an den Finanzmärkten offenbar gelassen. Folker Hellmeyer analysiert den Tag danach an den Börsen.
Bei Anlegern keine Panikreaktionen, wohl aber in den Medien.
Der Auslöser war ja, das die US Bürger um die Betrugsmöglichkeiten bei POTUS Wahlen wussten.Da es in den USA kein Melderegister gibt konnten Wähler sowohl an der Briefwahl als auch in der "Box" (Wahlkabine) mehrfach wählen.
Es kam bei dieser Wahl zu einer signifikant hohen Beteiligung an der Briefwahl.
Briefwähler sind statistisch mehrheitlich Wähler der Demokraten.
Fundamentale Mängel im US-WahlsystemEs gibt drei wichtige Angriffsstellen: Das Wahlregister, der Identitätsnachweis der Wähler am Wahltag und die Anzahl und Öffnungszeiten von Wahllokalen. Dazu muss man zunächst wissen, dass es in den USA kein einheitliches Meldeverfahren und auch keinen einheitlichen nationalen Personalausweis gibt. Die Regeln, nach denen die Wahlen durchgeführt werden, unterscheiden sich zwischen den Einzelstaaten stark.
https://www.swp-berlin.org/publikation/fundamentale-maengel-im-us-wahlsystem
Hier darüber gibt es sogar regelmäßig Umfragen:
https://news.gallup.com/opinion/gallup/328490/gallup-global-leadership-update.aspx
Wer es noch genauer wissen will: der Gallup Report über die Führer der Welt:
https://www.gallup.com/file/analytics/355874/gallup-rating-world-leaders-report-pdf.aspx
Die USA wirken angegriffen, gespalten und zerstritten.
Dass die Demokratie in Gefahr ist, sieht man schon daran, dass Biden dieses Thema in letzter Zeit so weit voranstellt.
Allerdings lässt die juristische Aufarbeitung des inländischen Terrorismus nur einen Schluss zu, zu viele Leute wollen verhindern, dass die Öffentlichkeit die Wahrheit erfährt. Das ist ein Trauerspiel. Das Vertrauen ist verspielt.