Ich wurde geschlagen?

Hallo, es geht um einen Verkehrsstreit. Ich war Beifahrer und mein Cousin war der Fahrer. Ein Auto kam in die Kurve und stoppte. Mein Cousin dachte der würde ihn durchlassen, ist weitergefahren. In diesem Moment fuhr der andere auch. Zu einem Aufprall kam es nicht. Es fängt erst jetzt an.

Der Mann aus dem anderen Auto ist mit seiner Frau. Der macht Fenster runter und nennt uns Arschlöcher. Mein Cousin erklärt, dass er dachte der Mann würde uns durchlassen. Der Mann steigt aus dem Auto aus. Mein Cousin steigt aus dem Auto raus. Als ich sah dass der Mann aggressiv wurde stieg ich auch aus, vorwiegend um zu schlichten. Die Frau des Mannes bat auch darum, dass der Mann wieder ins Auto steigt. Ich sage dem Mann: Ist doch gut jetzt, gehen sie weg. Die Beleidigungen hätten Sie sich sparen können. Auf einmal bekam ich eine Faust aufs Gesicht. Dann gleich eine weitere, weil der Mann auf mich schlug. In diesem Moment fing mein Cousin an ihn zu schlagen, und ich wehrte mich auch in dem ich genau 3 mal zurückschlug. Danach habe ich kein einziges Mal geschlagen.

Ich ging paar Schritte zurück und fing an zu schrein „hören Sie auf, schlagen Sie mich nicht“. Ich habe das sehr oft und sehr laut gesagt, sodass meine Tante das hörte und runterkam. Ich schlug dann nicht mehr, sondern deckte meinen Kopf. Der Mann hielt mich fest, drückte mich auf die Motorhaube und schlug auf meinen Kopf. Währenddessen schlug mein Cousin auf ihn, schubste ihn weg und er fiel auf den Boden. Durch die Frau und meine Tante konnten wir am Ende getrennt werden.

Die Polizei kam, wir haben alles geschildert.

Wer ist jetzt basierend auf diese Angaben schuld. Ich habe jetzt starke Schmerzen am Hinterkopf. Kann ich Schadenersatz verlangen?

Recht, Anwalt, Gesetz, Schlägerei, Strafe
Wie geht`s in Paderborn nun weiter?

Diese schlimme Sache da in Paderborn, das kann man drehen und wenden wie man will – in Ordnung war das nicht. Aber wenigstens haben die sich gestellt.

Vielleicht ist bei diesen Dingen manchmal oft eine gefühlte Bedrohungslage dabei und auch oft fehlende Kultursensibilität, aber das war real und mal nicht gefühlt. Diese Leute sind nun mal heißblütiger als wir einfachen Biodeutschen, dem sollte man - schon wenigstens ein wenig - Rechnung tragen. Und wie gesagt, Hand aufs Herz, ein gerüttelt Maß Kultursensibilität würde uns Biodeutschen  doch gut anstehen. Auch sollte man nie vergessen, dass jemand, der solches tut, im Leben Fürchterliches durchgemacht haben muss (Unterdrückung, Verfolgung, Bedrohung, Rassismus, Phobien diverser Arten von anderen Personen usw. usw.), bevor man zu so etwas fähig ist. (Diese Denkweise habe ich mal von zwei betagten Damen gehört und mir zu eigen gemacht.)

 Aber wie gesagt, in Ordnung war das Ganze nicht und real (nicht gefühlt) und wird  von der demokratischen Gesellschaft verurteilt, und zwar schärfstens.

Warum konnten die nicht nach Schiller verfahren, wo es heißt: „Seid umschlungen Millionen! Diesen Kuß der ganzen Welt! Brüder – überm Sternenzelt muß ein lieber Vater wohnen.“

Ist denn das wirklich so schwer, sich mal in den anderen einzufühlen! Der hatte doch Angst, der Erschlagene. Das weiß man doch. Ja, wir lesen das alle bei Schiller , alle oder fast alle hören Beethovens Neunte – aber wer verfährt denn nun danach? Offenbar keiner.

 

Warum kann man sich nicht freundlich umschlingen anstatt aufeinander loszuschlagen!

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