Da könnte es helfen, sich rar zu machen und nicht jedesmal zu springen, wenn die Mutter nach Dir ruft. Sei einfach nicht immer für sie erreichbar - ohne ihr den Grund dafür zu nennen! Sie scheint es nämlich für selbstverständlich zu halten, daß Du ihr immer und überall auf Abruf zur Verfügung stehst.
Aber so selbstverständlich ist das nicht! Du hast ja auch ein eigenes Leben (und eine eigene Gesundheit!). Sei also ruhig etwas egoistischer, damit Deine Mutter Deine "Dienste" vielleicht wieder bzw. endlich mal zu schätzen lernt und begreift, wieviel Glück sie hat, eine Tochter zu haben, die nicht weit entfernt von ihr wohnt und ihr zur Not unter die Arme greifen kann.
Ich kenne das in nicht ganz so krasser Form von meinem Vater: Nachdem er kein Auto mehr hatte, verplante er mich wie selbstverständlich für seine eigenen Termine. Ob ich an diesen Tagen auch etwas vorhatte, danach wurde nie gefragt. Also machte ich ihm eine Ansage: Ohne Vorankündigung mindestens 3 Tage im Voraus liefe bei mir nichts mehr. Er nahm mich aber nicht ernst und so kam es, daß er ein ums andere Mal per Taxi zu den Terminen chauffiert werden mußte, weil ich mich einfach weigerte. Das half irgendwann dann doch! Und wenn wirklich Not am Mann war, ließ ich ihn natürlich nicht hängen!
Auch als mein Vater einmal längere Zeit im Krankenhaus war, erwartete er wie selbstverständlich, daß ich ihn jeden Tag besuchte, obwohl ich Vollzeit arbeitete (was ich heute noch tue) und mich "nebenher" noch um ums gemeinsame Haus kümmern mußte. Zeit für mich hatte ich damals nur wenig. Ich machte ihm also klar, daß dies eine zu große Belastung für mich sei und ich "nur" Mittwochs und Sonntags käme. Tat ich dann auch. Die anderen Tage telefonierten wir dann einfach. Das klappte unterm Strich sehr gut!