Zebra/tiegermuster bei anderen arten?

6 Antworten

bei zebras dient das dem insektenschutz

blutsaugende insekten vertragen streifenmuster nicht gut, die haben dann probleme mit der 3D wahrnehmung und verschätzen sich beim landen

hab ich vorgestern beim arzt in irgendeiner zeitschrift gelesen

beim tiger ist es einfach tarnung

Beim Zebra sind die Längsstreifen (wie ja unten schon geschrieben wurde) zum Ineitenschutz, weil diese nicht gut 3D sehen können und Streifen sie verwirren bzw. sie sie nicht als ein ganzes Tier sondern quasi nur als einzelne Streifen sehen würden.

Beim Tiger hat es den Grund der Tarnung. Die Beute des Tigers (zB. Antilopen) haben, anders als der Mensch, nicht 3 Fotorezeptoren in den Augen, sondern 2. Rote Farbtöne nehmen sie nicht wahr. Es passt sich eher so grüngräulich für sie in die Umgebung ein. Wenn du jetzt ein dichtes grünes Dickickt hast, mit einem grünlichen Strifentier da drinnen - das siehst du kaum, da musst du schon ziemlich suchen. Daher funktioniert die Tarnung der Tiger für die Beute sehr gut, auch wenn ein Tiger für uns sehr auffällig ist.

Ach ja, weitere Tiere mit Streifen würde mir spontan das Okapi einfallen oder auch bestimmte Lemuren ^^ (und diverse Insekten, aber ich schätze, die meintest du nicht xD)

Streifenmuster können ganz unterschiedliche Bedeutung haben.

Beim Tiger und vielen anderen Katzen (bzw. Raubtieren im Allgemeinen) sind Streifen ein Tarnmuster. Die Streifen bewirken, dass die Tiere mit dem Hintergrund verschmelzen und für Beutetiere nahezu unsichtbar werden.

Die Streifen der Zebras sind dagegen eine ziemlich harte Nuss, an der Wissenschaftler bis heute rätseln und noch keine endgültige Lösung präsentieren können. Auffällig ist, dass nicht nur Zebras ein Streifenmuster entwickelt haben, sondern dieses bei allen Pferdeartigen mehr oder weniger stark ausgeprägt ist, etwa beim Afrikanischen Esel, der zumindest an den Beinen ein leichtes Streifenmuster hat.
Der erste Gedanke, der einem in den Sinn kommt, ist: Feindverwirrung. Wenn man sich einmal Bilder einer riesigen Zebraherde ansieht, fällt es in der Tat schwer, in der Masse ein Einzeltier zu erkennen. Genau das muss beispielsweise eine Hyäne oder ein Löwe aber tun können, denn um zu jagen, muss man sich auf ein einzelnes Zebra konzentrieren können.
Dem widerspricht aber ein wenig, dass das Streifenmuster regional sehr unterschiedlich ausgeprägt sein kann (Wildesel haben wie gesagt kaum Streifen), in Südafrika lebte bis zu seiner Ausrottung durch uns Menschen das Quagga, eine Unterart des Steppenzebras, die nur am Hinterkörper leicht gestreift war. Gibt es dort etwa keine Raubtiere und ist Tarnung daher unnötig? Nein, denn Löwen und Co. gibt es auch im Lebensraum des Quaggas.
Eine neue Theorie musste her. Die gegenwärtig wahrscheinlichste ist die, dass damit Insekten verwirrt werden sollen. In der Tat deckt sich die Intensität des Streifenmusters ziemlich gut mit dem Verbreitungsgebiet der Stechmücken aus der Gattung Anopheles, die mit ihrem Stich den Malaria-Erreger Plasmodium übertragen können. Auch Glossina-Fliegen (die Tse-Tse-Fliege) sind hier verbreitet und können mit Trypanosoma brucei den Erreger der Nagana-Seuche übertragen. Das Streifenmuster kann wahrscheinlich von den Insekten nur schwer erkannt werden und schützt so möglicherweise vor Seuchen. Man hat Versuche mit Haustieren in betroffenen Gebieten gemacht und festgestellt, dass solche Tiere, die man mit einem Streifenmuster bepinselt hat, in der Tat seltener an der Nagana-Seuche erkranken.
Eine dritte Theorie geht davon aus, dass die Streifen auch eine Art Klimaanlage sein könnten. Die hellen und die dunklen Bereiche werden durch die Sonne unterschiedlich erwärmt, dadurch sollen um das Tier herum kleine Luftwirbelchen erzeugt werden, die Kühlung verschaffen. Es gibt meines Wissens nach aber keinen Beleg dafür, dass das Streifenmuster in wärmeren Gebieten deutlicher ausgeprägt sein soll als anderswo und ich meine mich zu erinnern, dass vor ein oder zwei Jahren eine Studie veröffentlicht wurde, die diese Theorie wieder verwirft.

Und schließlich nutzen viele Tiere Streifen auch als Warnsignal, häufig in Verbindung mit typischen Warnfarben, z. B. gelb-schwarz oder rot-schwarz. Viele dieser Tiere sind giftig und signalisieren somit: friss mich nicht, das bekommt dir nicht. Manche ungiftige Tiere profitieren hiervon und legen sich eine ziemlich ähnliche Warntracht zu. Sie tun also so als wären sie gefährlich, um sich so vor Fressfeinden zu schützen. Diese Form der Verteidigung wird Bates'sche Mimikry genannt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Beim Zebra dient es nicht nur dem Schutz vor Insekten, sondern innerhalb der Herde auch dem Schutz vor Raubtieren.

Wenn ein Raubtier (Löwe) eine ganze Herde sich hin- und herbewegender Zebras vor sich hat, dann kann es sich schlechter auf ein einzelnes Tier konzentrieren, weil die Silouetten der einzelnen Tiere durch das Streifenmuster mit einander verschmelzen.