Wo ist die Grenze der Mittelschicht. Wie viel sollte man im Durchschnitt verdienen?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Natürlich sind die Grenzen fließend, und ihre Festsetzung wird immer willkürlich sein. Es ist menschlich, sich in der Selbstwahrnehmung höher einzuschätzen, als man tatsächlich ist. Niemand gibt gerne zu, dass er eigentlich eher zur Unterschicht gehört.

Wenn man sich die Vermögensverteilung in diesem Land und anderen kapitalistischen Ländern genau anschaut, sieht man aber, dass einer kleinen Minderheit von deutlich unter 10% der Gesamtbevölkerung mehr als 90% der Vermögenswerte gehört. Sie gehören zur "Oberschicht" oder Oberklasse, wir anderen, Du und ich sicher nicht.

Die restlichen mehr als 90% gehören zur "Mittelschicht" und zur "Unterschicht". Wie will man die voneinander abgrenzen? Wenn man zur "Unterschicht" nur die wirklich Armen, das Prekariat zählt, dann bleiben 70% bis 80% für die "Mittelschicht" über. Dazu gehören dann auch wir beiden; aber mehr als unterste Mittelschicht ist das eher nicht. Der Staat bezahlt seine Beamten ja nicht gerade großzügig.

Überhaupt bin ich überzeugt, dass das ganze Schichtenmodell eher der Verschleierung dient als der Erkenntnis. Tatsache ist, dass wir beiden (auch als Beamte) zur Klasse der lohnabhängig werktätigen Bevölkerung gehören, dass wir, selbst wenn es am Lebensende zu Haus und Auto gereicht hat, über kein nennenswertes Kapital verfügen, nicht genug jedenfalls, dass wir uns jemals hätten selbständig machen oder dies unseren Kindern hätten ermöglichen können.

"Proletariat" ist sicher kein angemessener Name mehr für diese Klasse, aber sie ist eindeutig im Wesentlichen eben aus dem Proletariat hervorgegangen. Und das ist oder war jedenfalls die Unterklasse, der die weitaus größte Mehrheit der Bevölkerung angehörte und angehört, unabhängig davon, ob einer als "gehobener" Beamter 2000€ netto nach Hause bringt oder als Facharbeiter bei VW möglicherweise sogar das Doppelte.


Ottavio  29.10.2019, 09:39

Danke für den Stern!

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...in der Tabelle kannst Du Dich wieder finden.

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Woher ich das weiß:Recherche
 - (Ausbildung und Studium, Gesellschaft, Wirtschaft und Finanzen)

Gibt keine Schichten. Problem gelöst!

Die Schichten sind nirgendwo allgemeingültig definiert. Für Statistiken und Berechnungen wird meist das doppelte vom Nettoäquivalenzeinkommen in der jeweiligen Gruppe genommen.

Sprich ein Single ist irgendwo knapp unter 4.000 Euro in der "Oberschicht". Haus würde ich mir persönlich vermutlich noch nicht mal damit leisten. Ein Haus ist Luxus und kostet erstmal ordentlich. Den Rest kriegst du mit deinem Gehalt aber eigentlich schon locker hin.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012

Ich würde sagen, dass man ab 5.000 Netto nicht mehr zur Mittelschicht gehört.


sebi1981  27.09.2019, 12:03

:( schade

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anonymus1453 
Fragesteller
 27.09.2019, 12:03

Also gehören mehr als 70% der Bevölkerung im Lande zur Mittelschicht und da drunter, weil wer verdient schon 5000 Netto!?

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