Wird der Veganismus die Ernährungsform der Zukunft sein?

12 Antworten

NEIN - weil es der falsche Weg ist.

Das Ziel muss es sein die begrenzten Felder effektiv zu nutzen.

Fleisch hat einen gigantischen Flächenverbrauch und wird daher in der Zukunft selten sein bis kaum noch bezahlbar. Vielleicht noch für die Übergangszeit etwas für Reiche, so wie es im Mittelalter eher den Adligen vorbehalten war.

Aber zumindest Milch und Eier werden wohl bleiben.

Ziel sollte es sein, dass die Abfälle die bei der Gewinnung pflanzlicher Lebensmittel anfallen den Tieren verfüttert wird. Damit wird das Feld sowohl für Tierfutter als auch für pflanzliche Produkte in gleichermaßen genutzt.

Das bedeutet aber auch, dass der Sonntagsbraten entfällt und man froh sein muss wenn es noch eine Weihnachtsgans gibt.

Die ideale Ernährung ist die, welche Astrid Lindgreen in Michel aus Lönneberger beschreibt. Überwiegend vegetarisch und an Feiertagen auch Fleischprodukte.

Man darf nie vergessen, dass pflanzliche Abfälle bei der Zersetzung ebenfalls Co2 und Co2 Äquivalente freisetzt.

Und dass das Co2 von Tieren in Wirklichkeit co2 neutral ist: Kohlenstoffkreislauf

Eine optimierte Nutzung der Feldnutzung sollte so ablaufen

  • essbares für den Menschen
  • Abfälle für die Tiere
  • tierische Ausscheidungen zur Energiegewinnung
  • Abfälle der Energiegewinnung als Dünger auf die Felder
  • Co2 Ausstoß der Energiegewinnung als Dünger für die Pflanzen

Das wäre eine perfekte Landnutzung

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Dazu kommen noch Moorschafe, Deichschafe, Hütewälder mit Rindern für mehr Biodiversität ... Tierhaltung kann auch ökologisch sinnvoll sein.

Aber alles in Allem würde es dabei bleiben Fleischkonsum würde zum Luxus.


DerJens292  12.02.2023, 10:01

"Und dass das Co2 von Tieren in Wirklichkeit co2 neutral ist: Kohlenstoffkreislauf"

Das begreifen nur leider die Wenigsten.

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WAYKOW  12.02.2023, 10:14
@DerJens292

stimmt auch nur biologisch, durch die Massentierhaltung und Tierfutterbeschaffung wird co2 freigesetzt. Dabei wird 85% in Deutschland angebaut aber 10-15% sind z.B. auch Soja.

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DerJens292  12.02.2023, 11:29
@WAYKOW

Das wiederum stimmt nur theoretisch.

Wenn du in Deutschland seit 1990 über 1 000 000 ha Landwirtschaftsfläche verloren hast, weil es durch Umwandlung in Straßen und Bauland unwiederbringlich vernichtet wurde, mußt du Nahrungsmittel woanders her beschaffen.

Wenn du nun eine bestimmte Menge Futtermittel importierst, wurde dafür in Brasilien Regenwald gerodet. (Also in Deutschland bauen wir die Flächen zu, dafür wird in Brasilien Regenwald gerodet. Für jeder mit Gewerbegebiet, Straße oder Wohnhäusern bebauten Hektar muss im Ausland die 3 fache Fläche gerodet werden, weil die Erträge niedriger sind)

Wenn du im darauffolgenden Jahr Futtermittel aus Brasilien importierst, wurde dafür kein Regenwald mehr gerodet, weil das schon im Vorjahr geschehen ist.

Die NGO's sagen, daß für Futtermittelanbau Regenwald gerodet wird. Da Deutschland aber jedes Jahr weniger Soja importiert, kann das nicht stimmen. Der Regenwald wird für den Futtermittelbedarf der Schwellenländer gerodet, die ihren Fleischkonsum steigern.

https://www.rnd.de/wirtschaft/soja-importe-in-deutschland-rucklaufig-doch-der-globale-anbau-wachst-stark-GAQYKCBTQZMWPUZRW7OBQBCYTU.html

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Nein, weil die Weltbevölkerung wächst und gleichzeitig die zur Nahrungsmittelproduktion nutzbare Fläche abnimmt. Da sich bestimmte Flächen nicht für Getreide- oder Gemüseanbau eignen aber als Weideflächen nutzbar sind, wird die Menschheit es sich nicht leisten können, auf tierische Lebensmittel komplett zu verzichten.

Dazu kommt das, was andere schon beschrieben haben: tierische Ausscheidungen sind wichtig als Dünger. Deshalb halten Demeterbetriebe Tiere.

Ich hoffe allerdings, dass wir in naher Zukunft weniger Fleisch und andere tierische Produkte essen werden. Billigfleisch ist nur dank übelster Haltungsbedingungen und fehlender Nachhaltigkeit möglich.

Wenn der Menschheit noch eine lange Zukunft im Fortschritt bevorsteht, dann wird Laborfleisch wahrscheinlich die Zukunft werden. Es spricht nichts dagegen. Sollte dem nicht so sein, schätze ich die Entwicklung wie folgt ein:

Der Veganismus wird zwar weiter wachsen, aber ab einem bestimmten Punkt meiner Prognose nach ins Stocken kommen. Denn viele sind über den Veganismus aufgeklärt, aber weigern sich trotzdem vehement, weshalb sie auch nie vegan werden (die Gründe dafür lasse ich hier Mal außen vor). Wenn die Gesellschaft nicht zusammenbricht, wird dieses Stocken nach ein bis zwei Generationen aufhören. Und dann kann ich es mir gut vorstellen, dass ein beträchtlicher Teil der Menschheit vegan wird.

Schließlich waren vor 100 Jahren auch noch 70% der indischen Bevölkerung Vegetarier oder sogar Veganer & das schon seit mehreren Jahrhunderten. Also ein gesellschaftlich kollektiver Verzicht von Tierprodukte ist nicht nur in der Theorie möglich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe einige Bücher dazu gelesen

Waldzwerg33 
Fragesteller
 08.02.2023, 22:13

Eine interessante Analyse. Danke dafür.

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Ich denke, in Zukunft wird es einen Pluralismus an Ernährungsformen geben. Es werden mehr Menschen vegetarisch oder vegan sein. Aber es wird auch weiterhin Menschen geben, die tierische Produkte konsumieren möchten. Vielleicht wird dafür In-vitro-Fleisch, also Fleisch aus Stammzellen, eine Lösung sein.

Veganismus wird vermutlich eine Ernährungsform in der Zukunft sein. Aber mit Sicherheit nicht die Einzige. Man muss dabei bedenken, dass zum Einen eine vegane Ernährung nicht für jeden gleichermaßen gut geeignet ist und dann gibt es da auch noch das Thema Nachhaltigkeit.

Wobei ich kein Problem mit der veganen Ernährung habe. Wer sich so ernähren möchte, der sollte das auch tun.