Willensfreiheit und Gottes Allwissenheit?

10 Antworten

Sagen wir mal so:

Gott kennt deine Entscheidung,

mischt sich aber nicht ein (5.Mose 30,9.18; Joh.14,6; Offb.20,12).

Woher ich das weiß:Recherche

Trollkvinnan 
Fragesteller
 03.01.2024, 10:08

Und wenn ich mich umentscheide nach dem Gott meine vorherige Entscheidung erkannt hat, dann würde Gott sich irren.

Sintflut und co würde ich schon als Einmischung bezeichnen.

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Er kennt die Zukunft, die du bestimmst.

Interessanter ist, was eigentlich in unserem Gehirn vor sich geht, dass wir mit unseren Handlungsentscheidungen die Kausalität physikalischer Wechselwirkungen aushebeln können. Woher kommt die Spannung, die die Ionenkanäle öffnet, welche über Aktionspotentiale die frei gewollten Muskelbewegungen auslöst?

Von Gott kommt sie ja nicht.


Trollkvinnan 
Fragesteller
 03.01.2024, 09:04

Wenn ich meine Zukunft aber noch nicht bestimmt habe, müsste er sie ja trotzdem schon wissen. Wenn er weiß ich werde A wählen wie kann ich dann B bestimmen?

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Radioactiveman5  03.01.2024, 13:34
@Trollkvinnan

Schon klar, aber der aktive Part liegt ja trotzdem bei dir.

Natürlich seh ich den Zirkelschluss. Vielleicht kann man sich einfach dadurch rauswinden, dass es aus jenseitiger Perspektive kein Vorher-Nachher gibt (die Zeitlosigkeit steht in der Bibel) und somit keine Kausalität. Es geht ja nur um die Verträglichkeit von Begriffen in einem hypothetischen Modell.

Wie gesagt, das reale physikalische Problem find ich spannender, weil es mit dem naturwissenschaftlichen Modell (Ursache-Wirkung) nicht verträglich ist. Zum Glück fällt das den wenigsten auf. Der freie Wille wird neben der religiösen Ebene nur auf der gesellschaftlichen Ebene diskutiert, wo es selbstverständlich Verhaltensregeln, Bedürfnisse, charakterliche Prägungen usw. gibt. Das ist auch nicht weiter aufregend.

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Das stimmt.

Gott verurteilt und bestraft nichts und niemand.

Deine Aufgabe ist es dich aus der Kausalität zu befreien.

Das gelingt dir genau dann wenn du den Sinn des Lebens erkennst und verstehst.


Trollkvinnan 
Fragesteller
 02.01.2024, 23:05

"Gott verurteilt und bestraft nichts und niemand." Warum offenbart er sich dann so?

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Trollkvinnan 
Fragesteller
 03.01.2024, 08:59
@Krader303702

Dann ist es seine (Mit)Schuld, dass er die falschen Offenbarungen nicht zurückweist. Würde in meinem Namen gemordet, würde ich mich davon distanzieren.

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Trollkvinnan 
Fragesteller
 04.01.2024, 08:27
@kaempferdersonne

Bei den unzähligen christlichen Strönungen versteht ihn wohl keiner. Dann hat Gott mich entweder zu dumm erschaffen oder doch zu schlecht offenbart. Es leigt also an ihm, dass er sich verständlich macht was er von mir will.

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Nein.

Allwissenheit widerspricht nicht dem freien Willen.

Wenn Gott weiß, was du tun wirst, heißt das nicht das er dich dazu bringt oder deinen freien Willen weggnimmt.

Wenn ich weiß, dass die Sonne morgen aufgehen wird, heißt das ich bringe die Sonne dazu?

Oder ich sag einem Freund, " in 10 min kommt der Bus und in 5 min die Bahn. Was sollen wir nehmen?" Ich weiß, dass er sich für die Bahn entscheiden wird. Heißt das ich hab ihn dazu gebracht sich für die Bahn zu entscheiden?

"Wenn Gott schon vor meiner Geburt weiß, dass ich mich zu 100% für A entscheide, bin ich doch deteminiert. Die Alternative B kann ich ja nicht wählen, weil Gott sich sonst irren würde. Wie passt es zusammen?"

Gott kennt die Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit, weil er außerhalb von Raum und Zeit ist. Daher kann er die gesamte Geschichte der Menschheit aufeinmal sehen.

Also sieht er auch für was du dich entscheiden wirst.

Er hat keinen Skript geschrieben, du musst dich für A entscheiden. Du stehst vor der Wahl A oder B und Gott sieht in seinem Vorwissen für was du dich entscheidest.


Trollkvinnan 
Fragesteller
 02.01.2024, 20:36

"Er hat keinen Skript geschrieben, du musst dich für A entscheiden. Du stehst vor der Wahl A oder B und Gott sieht in seinem Vorwissen für was du dich entscheidest"

Dann kann ich mich aber nicht mehr umentscheiden, weil Gott sonst irrt. Er legt es nicht fest, aber es muss eine determinerte Welt geben, damit er es wissen kann.

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Artgerecht57  03.01.2024, 17:38
@Trollkvinnan

Nein, muss es nicht.

Determiniert bedeutet im Vorraus festlegen.

Der Grund warum Gott weiß wofür du dich entscheidest, ist dieser wie ich in der Antwort erklärt habe:

"Gott kennt die Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit, weil er außerhalb von Raum und Zeit ist. Daher kann er die gesamte Geschichte der Menschheit aufeinmal sehen."

Deswegen weiß er wofür do dich entscheiden wirst, egal wofür du dich entscheidest. Aufgrund seiner Perspektive.

Er hat nicht in der Vergangenheit bestimmt wofür du dich entscheidest, Er ist halt außerhalb von Zeit und sieht wofür du dich entscheiden HAST.

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Trollkvinnan 
Fragesteller
 03.01.2024, 20:03
@Artgerecht57

Wäre es dann als ob, Gott jedes einzele Bild eines Films gleichzeitig betrachtet? Wenn es aber nur verschiede Schnitte gibt, wie kann Gott dann wissen ob jetzt der Directors Cut oder eine andere Version?

Wenn Gott "die Zukunft" kennt kann es ja nur eine geben und damit keine Alternativen Handlungsentscheidungen.

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Artgerecht57  04.01.2024, 18:53
@Trollkvinnan

Sagen wir du stehst vor der Entscheidung, willst du einen Apfel oder eine Birne.

Willst du den Apfel, weiß Gott, dass du dich für den Apfel entscheiden wirst. Willst du die Birne, weiß Gott, dass du dich für die Birne entscheiden wirst.

Wo nimmt Gottes Allwissenheit jetzt deine Handlungsentscheidungen weg.

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Trollkvinnan 
Fragesteller
 04.01.2024, 19:16
@Artgerecht57

Gott weiß doch schon vor meiner Geburt, dass ich den Apfel nehmen werde. Also kann ich mich garnicht mehr umentscheiden.

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Artgerecht57  14.01.2024, 19:31
@Trollkvinnan

Du verstehst es nicht.

Gott sieht gerade deine Geburt, deinen 18. Geburtstag und deine Beerdigung. Alles aufeinmal in einer Sicht sieht er.

Wählst du ganz FREI an deinem 18. Geburtstag einen Apfel, wird Gott vor deine Geburt schon sagen können das du den Apfel wählst weil er die momente ja sieht. Wählst du aber die Birne sieht er das.

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Trollkvinnan 
Fragesteller
 14.01.2024, 21:19
@Artgerecht57

Das heißt ich bin auf das nehmen des Apfel determiert und kann mich nicht mehr umentscheiden, weil Gott sich sonst irrt. Es muss mehre mögliche offene Zukünfte geben, damit Willensfreiheit möglich ist, wenn Gott aber schon weiß, dass es nur eine möglioche gibt/geben wird, ist die Wlet determiert und es kann keine Willensfreiheit geben.

Das Außerhalb der Zeit ist doch nur ein Versuch Gott aus der Logik raus zuhalten, damit er nicht widerlegbar ist.

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Artgerecht57  19.01.2024, 17:08
@Trollkvinnan

Wow du willst es wirklich nicht verstehen.

"Es muss mehre mögliche offene Zukünfte geben, damit Willensfreiheit möglich ist, wenn Gott aber schon weiß, dass es nur eine möglioche gibt/geben wird, ist die Wlet determiert und es kann keine Willensfreiheit geben."

Ja gibt es ja auch. Aber Gott kennt ja alle diese verschiedenen offenen möglichkeiten.

Nur weil ich weiß die Sonne geht morgen auf, bringe ich die Sonne nicht dazu aufzugehen.

"Das Außerhalb der Zeit ist doch nur ein Versuch Gott aus der Logik raus zuhalten, damit er nicht widerlegbar ist."

Nein, das ist simple Logik.

Das sagst du nur weil du weißt es zerstört dein Argument.

Wenn Gott der Schöpfer von allem ist, ist er der Schöpfer von Zeit. Wenn er Zeit geschaffen hat, muss er selbst außerhalb von Zeit sein.

Simple logik. Die Bibel sagt uns auch Gott ist ewig, ohne Anfang ohne Ende, das geht nur wenn man außerhalb von Zeit ist.

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Trollkvinnan 
Fragesteller
 20.01.2024, 09:25
@Artgerecht57

"Aber Gott kennt ja alle diese verschiedenen offenen möglichkeiten." Wie können sie möglioch sein, wenn zu 100% fest steht, dass ich mich für die eine die Gott vorraussieht entscheidet?

"Nur weil ich weiß die Sonne geht morgen auf, bringe ich die Sonne nicht dazu aufzugehen."

Habe ich nie behauptet. Allwissenheit setzt den Determinismus vorraus, dass ist meine Behauptung.

"Wenn Gott der Schöpfer von allem ist, ist er der Schöpfer von Zeit. Wenn er Zeit geschaffen hat, muss er selbst außerhalb von Zeit sein."

Selbst wenn, dann muss doch trotzdem Kausalität und Gerechtigkeit gelten. Wenn meine Entscheidung schon vor meiner Geburt feststeht, kann ich nicht dafür verantwortlich gemacht werden. Ich kann nicht anders handeln, darum kann Gott mich nicht bestrafen.

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Krader303702  03.01.2024, 02:21

und was wenn man sich für was anderes als sonst entscheidet?

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Allah weiß, was ich tun werde, mischt sich indes nicht ein. Ich entscheide, was ich tue, was Allah schon vorab weiß, dass ich tue. Damit wird meine Willensfreiheit nicht beeinträchtigt. Allah lenkt mein Handeln nicht, kennt es aber. Er bietet nur den Wegweiser an, den Quran. Er zeigt, welches der Weg ist. Ob ich ihn dann gehe, ist meine eigene Entscheidung. … nicht einfach zu erklären, aber es ist so.


Trollkvinnan 
Fragesteller
 02.01.2024, 18:04

Wenn Allah es schon vorher weiß, dann kann ich mich ja nicht gegen sein Wissen verhalten. Allwissenheit setzt doch den Determinismus vorraus.

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mulan2255  02.01.2024, 19:13
@Trollkvinnan

Wenn man nicht gegen Seinen Willen handeln könnte, gäbe es keine Sünde, gäbe es keine Verbrechen, keine Verbrecher. Oder: wenn es so wäre, würde kein Verbrecher für sein Verbrechen verantwortlich gemacht werden können.

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Trollkvinnan 
Fragesteller
 02.01.2024, 20:37
@mulan2255

Aber nur weil du bzw. Gott verurteilen will, macht es Willensfreiheit doch nicht möglicher.

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Trollkvinnan 
Fragesteller
 02.01.2024, 22:06
@mulan2255

Nur weil du möchtest, dass man Verbrecher gerecht verurteilen kann, macht es freie Entscheidungen nicht mit Gottes Allwissenheit kompatibel.

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mulan2255  02.01.2024, 23:36
@Trollkvinnan

Nicht, weil ICH das möchte. Wo denkst du hin? … Und Allwissenheit Gottes und Freiheit des Willens des Menschen stehen sich nicht entgegen. Nicht kompatibel wäre es, wenn Gott den freien Willen nicht zuließe. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Der Mensch soll ja den richtigen Weg finden und gehen. Und das sogar mit „kleiner“ Hilfestellung.

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Trollkvinnan 
Fragesteller
 03.01.2024, 09:00
@mulan2255

"Und Allwissenheit Gottes und Freiheit des Willens des Menschen stehen sich nicht entgegen." Wie denn jetzt? Ich hätte gerne eine Erklärung nicht nur eine Behauptung.

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mulan2255  03.01.2024, 14:51
@Trollkvinnan

Wenn Gott allwissend ist, bedeutet das keineswegs, dass der Mensch nicht nach seinem eigenen Willen handeln kann. Das eine ist ein Attribut, das andere eine Tätigkeit. Das ist keine Behauptung sondern unleugbare Tatsache. Er mischt sich nicht ein in meinem Handeln, weiß aber, was ich tun werde. So „einfach“ ist das.

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Trollkvinnan 
Fragesteller
 03.01.2024, 15:31
@mulan2255

Wenn das so einfach ist, erkläre mir bitte warum Allwissenheit keinen Determinismus vorraussetzt.

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