Wieviele Polizisten sind sogenannte Widerstandsbeamte?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich kenne so einen brutalen Beamten privat und es tut echt weh, sich das anzuhören.

In all den Jahren als Polizist habe ich eins gelernt:

Erzähle im Freundeskreis möglichst wenig von deiner Arbeit. Selbst gute Freunde sind schockiert, wenn sie hören, was passiert und wie sich Beamte verhalten haben. Polizeibeamte leben beruflich in einer anderen Welt, von der viele überhaupt keine Ahnung haben und auch nichts wissen wollen. In dieser Welt wird gehauen und gestochen und das, was für jeden Polizisten normal ist, stößt andere ab.

Bist du sicher, dass deine Verwunderung über diesen einen Beamten dessen (von dir subjektiv empfundene) Brutalität oder nicht doch deiner Unkenntnis über dessen Job zurückzuführen ist? .

Gäbe es tatsächlich "Widerstandsbeamte", so wären sie ratz fatz alleine, niemand hat Lust, mit so einem auf dem Streifenwagen zu sitzen, das gibt nur Ärger. Es gibt Probleme, die lösen sich von alleine.


Nikolai1989 
Fragesteller
 20.02.2021, 09:22

Der bekannte von mir ist auch angeeckt:

Sind zu fünft in ein Flüchtlingsheim um jemanden zu einem Gerichtstermin zu exkortieren, der Bekannte geht in das Zimmer, der Flüchtling schläft, tritt mit voller Wucht vor das Bett und brüllt „Zahnbürste, Wechselkleidung, mitkommen!“

Im Nachhinein wurde er auch dafür kritisiert.

Aber in den Medien ist immer die Rede von einer Art „Mauer des Schweigens“

Soll heißen: Wenn du einen Kollegen wegen einer Straftat anzeigst, wirst du geächtet, nicht mehr auf private Feiern eingeladen, nicht befördern und so weiter

Ich frage mich, ob es wieder die Medien sind, die etwas aufbauschen oder ob es dies tatsächlich so gibt

0
furbo  20.02.2021, 09:44
@Nikolai1989
Soll heißen: Wenn du einen Kollegen wegen einer Straftat anzeigst, wirst du geächtet, nicht mehr auf private Feiern eingeladen, nicht befördern und so weiter

Ja... sowas wird gerne erzählt von denen, die es gerne so sehen wollen. Tatsächlich werden oft genug Beamte von den eigenen Kollegen angezeigt. Wegen aller möglichen Delikte, nicht nur KV i.A. Das wird in den Medien nur nicht so breitgetreten.

1
Sirius66  20.02.2021, 10:38
@Nikolai1989

Warum soll man disziplinarische Maßnahmen public machen? Wie würde es dir gefallen, deinen Anschiss vom Chef auf dem Marktplatz mit Megafon zu erhalten? Da wärst du aber ganz schnell beim Betriebsrat!

Außerdem sind die "anderen" Meldungen doch viel gewinnbringender für jedes Blatt und jede Plattform.

Das gilt übrigens für JEDE Zunft!

0
Nikolai1989 
Fragesteller
 20.02.2021, 11:20
@Sirius66

Bei der Polizei besteht ein besonderes öffentliches Interesse, da sie befugt ist, in die Grundrechte von Menschen einzugreifen und somit das Gewaltmonopol des Staates repräsentiert

0
Sirius66  20.02.2021, 11:52
@Nikolai1989

Da hast du ein falsches Verständnis von "öffentlichem Interesse".

0

Habe in meinen Jahren bei der Polizei keinen einzigen Kollegen kennengelernt der dafür „bekannt“ ist unverhältnismäßige Gewalt anzuwenden oder jemanden zu schikanieren.

Davon mal abgesehen das ein Kollege der für sowas bekannt wäre seinen Dienst wohl nicht mehr allzu lange verrichten würde...

Sowas sind maximal Einzelfälle weil es halt überall schwarze Schafe gibt und dies halt einfach nicht zu vermeiden ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit 2012 bei der Polizei (Österreich)

Nikolai1989 
Fragesteller
 20.02.2021, 02:07

Das erleichtert mich. Ich mag die Polizei aber hatte Misstrauen, weil man öfter was in den Medien liest. Naja, die oft politisch linken Journalisten halten nicht viel von der Polizei, das muss man vermutlich auch im Hinterkopf haben wenn wieder ein reißerischer Artikel rausgegeben wird

0
derwaffenpro  20.02.2021, 02:12
@Nikolai1989

Grundsätzlich ist es einfach so, wenn bei der Polizei oder einer anderen Behörde irgendwer was falsch macht ist es überall zu hören und das ist auch gut so.

Aber es werden immer öfter Vorfälle aus dem Kontext gerissen, da gab es beispielsweise vor ein paar Monaten einige Fälle von Handy Videos, welche teilweise auch in den Nachrichten zu sehen waren, die mitten in einer Amtshandlung und ohne jeglichen Kontext angefangen wurden und die eigentlich völlig legitime Amtshandlung als ungerechtfertigte Polizeigewalt darstellten.

4
Nikolai1989 
Fragesteller
 20.02.2021, 02:14
@derwaffenpro

Was ist denn wenn ein Kollege doch mal einen Fehler macht?

Sagen wir, ein Zivilist nennt den Kollegen Idiot und dieser schlägt ihm dafür die Faust ins Gesicht. (Damit hat sich ein mir bekannter Polizist auf einer Feier gebrüstet)

Gucken die Kollegen dann weg? Oder zeigen sie ihn an?

0
derwaffenpro  20.02.2021, 02:18
@Nikolai1989

Ich persönlich würde keine Straftat durchgehen lassen, völlig Wurscht ob von einem Zivilisten oder einem Kollegen.

Für alle Kollegen kann ich nicht sprechen aber ich denke mal die meisten würden mir bei obiger Aussage zustimmen.

2
Nikolai1989 
Fragesteller
 20.02.2021, 02:20
@derwaffenpro

In den Medien wird oft behauptet, dass man total geächtet wird, wenn man wen verpfeift...

Dem scheint bei dir nicht so zu sein

0
Nikolai1989 
Fragesteller
 20.02.2021, 02:21
@Nikolai1989

Geächtet in dem Sinne, das Beförderungen ausbleiben, man nicht mehr zu feiern eingeladen wird usw

0
derwaffenpro  20.02.2021, 02:22
@Nikolai1989

Ich verstehe mich mit eigentlich jedem Kollegen den ich kenne gut.

Ächten tut mich da niemand, ich und alle die ich persönlich kenne halten sich an die Angelobung:

“Ich gelobe, daß ich die Gesetze der Republik Österreich befolgen und alle mit meinem Amte verbundenen Pflichten treu und gewissenhaft erfüllen werde.“

2
Nikolai1989 
Fragesteller
 20.02.2021, 02:27
@derwaffenpro

Vielleicht hast du noch nie einen Kollegen verpfiffen (?)

Ich meine jetzt konkret wenn ein Beamter einen Kollegen anzeigt und dieser ernsthafte Probleme bekommt, dass dann alle in der Dienststelle einen meiden

Die Medien sprechen immer von der Mauer des Schweigens, und wer die durchbricht, der würde zum Außenseiter

0
derwaffenpro  20.02.2021, 02:31
@Nikolai1989
Die Medien sprechen immer von der Mauer des Schweigens, und wer die durchbricht, der würde nicht mehr froh in der Wache

Dass das irgendwo so war kann ich mir natürlich schon vorstellen aber wie gesagt kann ich hier nur von mir und meinem Kollegium sprechen.

Für mich stellt sich diese Frage grundsätzlich nicht weil sich meine Gruppe und auch alle andere Kollegen die ich so kenne (und das sind einige) an sämtliche Gesetze und Pflichten halten.

2
Nikolai1989 
Fragesteller
 20.02.2021, 02:33
@derwaffenpro

Okay, jetzt habe ich den Punkt verstanden.
Danke für deine Zeit :-)

1
Ein Widerstandsbeamter ist ein Polizist, der auf seiner Dienststelle bekannt dafür ist, oft unverhältnismäßige Gewalt anzuwenden bzw. sein Gegenüber während einer Kontrolle regelrecht zu schikanieren etc..

Sagt wer? Tiktok? YouTube? Dein Kumpel von den Ultras?

Das ist völliger Schwachsinn. So ein Begriff existiert nicht.

Dass der eine nicht lange fackeklt, während der andere noch deeskalierend unterwegs ist, heißt nicht, dass Ersterer unrechtmäßig, willkürlich oder brutal agiert.

Was er privat macht, ist außerdem seine Sache.

Wenn du keine eigenen Erfahrungen hast, solltest du diese Hetze auch nicht betreiben.

Gruß S.

Die Bezeichnung Widerstandsbeamte hab ich noch nie gehört.

Aber sowas gibt es, nach meiner Erfahrung bei 20% der Polizisten. Wobei man natürlich nicht davon ausgehen kann, dass alle diese Phase durchmachen, aber viele zeitweise.

Woher ich das weiß:Hobby – Will es wissen....

holgerholger  12.04.2021, 17:26

Und die 20 % beziehst du woher? Aus deiner umfassenden Kenntnis der deutschen Polizei? Aus dem Gerede an deinem Stammtisch? Aus Einzelfällen, die du aus dritter Hand zugetragen bekommst?

Ein Polizeibeamter, der für sowas "bekannt ist" hätte wohl Probleme, im Job zu bleiben.

0
holgerholger  12.04.2021, 18:22
@BVBDortmund

Also an den eigenen Haaren herbeigezogen, oder? Weder kennst du alle Polizeibeamten, noch hast du sämtliche Fälle von ungerechtfertigter Gewalt mitgezählt, sonder einfach mal ne ZAhl in den Raum geworfen.

0
BVBDortmund  12.04.2021, 18:39
@holgerholger

Nein, 29 % meiner Erfahrung bewertet. Hat mit unbekannten Fällen nichts zu tun.

0

Ich kenne auf meiner Dienststelle mit circa 80 Beamtinnen und Beamen nicht einen.

Es gibt Kolleginnen und Kollegen, die häufiger Widerstände haben als andere. Das liegt aber nicht daran, dass sie Leute wegen einer Beleidigung schlagen. Das ist im Übrigen eine Körperverletzung im Amt und das würde bei uns definitiv angezeigt werden.

Ganz besonders, wenn zu erkennen ist, dass der Kollege das häufiger macht.

Solche Typen sind, meiner Erfahrung nach, sehr selten. Trotz des Zusammenhalts möchte keiner der Kolleginnen und Kollegen eine Strafvereitelung im Amt begehen. Dafür kann man nämlich seine Uniform ausziehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Polizeibeamter im gehobenen Dienst seit 2017

Nikolai1989 
Fragesteller
 20.02.2021, 09:06

Polizisten berichten in den Medien anonym immer wieder von einer Mauer des Schweigens...

Diese zu durchbrechen soll „tödlich“ sein.

Wenn man einen Kollegen aufgrund einer Straftat anzeigt, dann soll man angeblich von der ganzen Wache total geächtet werden, Beförderungen bleiben aus, es gibt keine Einladungen mehr zu Feiern, du kannst allein auf Streife fahren etc etc.

Dann hieße es überall nur noch „Nestbeschmutzer“...

Sind dies dann Extremfälle?

0
qmshot96  20.02.2021, 09:56
@Nikolai1989

Kann ich (hier ja auch anonym) nicht bestätigen. Beförderungen sind weitestgehend abhängig von Leistungsbewertungen oder sind Regelbeförderungen. Alleine Streife fahren ist in den USA vielleicht normal, hier wird ein Einsatzwagen zu zweit besetzt.

Sicher gab es sowas früher, aber auch die Polizei hat sich weiter entwickelt.
Saubere Arbeit der Kollegen ist auch im eigenen Sinne.

Das eigentliche Problem ist, dass von außen oder auf Videoschnipseln oftmals rechtmäßige Anwendungen von Zwang fälschlicherweise als „Polizeigewalt“ deklariert wird.

Fälle, wie von dir beschrieben, habe ich wie gesagt in meinem Umfeld noch nie erlebt.

1
Sirius66  20.02.2021, 16:47

Es würde damit anfangen, dass keiner mit ihm los will. Keinem DAL bleibt verborgen, wenn einer seiner Leute unbeliebt ist. Die Gründe herauszufinden, macht gute Führungskräfte aus.

1