Wieso will ich in den 90ern aufwachsen?
Hey,
Ich habe seit mehreren Jahren das Bedürfnis in den 90ern oder 80ern aufgewachsen zu sein.
Ich kann mich aus klein Kind Zeiten noch an die 2000er erinnern aber nur Bruchteile und ich weiß von Erzählungen, Internet ect. Wie die Menschen (Gesellschaft), das Feeling in den 80ern und 90ern war und ich hätte viel lieber in dieser Zeit gelebt.
Das Leben heute ist zwar nicht schlecht.. aber ich mag die Menschen heutzutage nicht mehr und das Feeling ist auch weg. Ich mag auch ältere Menschen viel mehr die in dieser Zeit groß geworden sind.
Das Leben hat sich einfach viel besser und lebenswerter angefühlt. Wenn ich Dokus und Serien aus der Zeit sehe würde ich am liebsten dorthin reisen um es selber zu erleben, aber dass kann ich leider nicht.
Wieso fühle ich mich so? Habt ihr das auch?
8 Antworten
Menschen fand ich früher viel toleranter. Es gab viele Jobaussichten. Leute wurden einfacher eingestellt. Nach 2000 ging das nichtmehr so einfach. Die Menschen waren deshalb toleranter weil es noch sehr wenig Zuwanderung gab also das Wort "Migration" war da noch ein absolutes fremdwort.
Man hat wie gesagt viel einfacher Arbeit gefunden. Es gab auch viel mehr Natur und viel weniger Umweltverschmutzung. Aber es kommt natürlich darauf an wo man da genau gelebt hat. In der Gegend wo ich gelebt habe standen immer viele Bäume im Umfeld - die sind mittlerweile alle weg und es ist alles zubetoniert.
Die ersten "Gastarbeiter" wurden in den 1960ern angeworben. In den 80ern hat man möglicherweise immer noch gedacht, die wären nur vorübergehend hier und hat deshalb nicht von Zuwanderung gesprochen.
Ich bin 1976 geboren. Folglich war ich im Jahr 2000 24.
Meine Jugend fand in den 90ern statt und ja, es gab weniger Verbote und man konnte mit seinem Geld mehr machen. Benzin, Festivals und Konzerte, Miete, Zigaretten und Getränke in Clubs und Kneipen lagen im gut bezahlbaren Bereich.
Nur Computer und Unterhaltungselektronik war viel teurer als heute.
Ich kann Dein Feeling verstehen.
Ich fand zuerst wurde es mit der Euro-Einführung mies, als sich alle Preise in der Gastro von einem Tag auf den anderen um 1/3 erhöhten. Und das totale Rauchverbot in Kneipen in NRW finde ich ebenfalls total kacke.
Früher war echt lustiger.
Ich hab das nicht weil ich ein 90er Kind bin.
Aber ich verstehe dich absolut.
Um kein geld der Welt würde ich heute aufwachsen wollen. So verkorkst wie die heutige Welt ist...
Wir haben noch schön ehrlich im Dreck gespielt und hatten unseren Spaß... Und das teils bis über das 16. Lebensjahr hinaus.
Da gabs das kaum das mal Beziehungen mit 12 gestartet wurden... Und auch soviele andere "Identitätskrisen" wie heute gab es da einfach nicht.
Man durfte einfach nur Kind sein, und das war geil.
Hatte dasselbe Phänomen mit den 50ern-60ern. Kenne die 70er und 80er und habe das 'Rätsel' gelöst indem ich in eine andere Gesellschaft gewechselt bin in der Werte aus der früheren Zeit noch greifbar sind. Leider gibt es dort jetzt Krieg...
Nun, ich bin in den 1980ern aufgewachsen. Würde jetzt aber nicht behaupten wollen, dass das besonders erstrebenswert war.
Anderseits gibt's auch Leute die nach 1990 geboren wurden und die DDR zurücksehnen.
Da ist das Streben offenbar immer schöner als der angestrebten Zustand selbst.
Wie lautet das Sprichwort:
Das Grün des Grases in Nachbars Garten ist immer grüner als das vom eigenen Garten.
Oder so ähnlich.
Dies was man nicht kennt, stellt man sich eben immer überaus positiv vor. Man sieht nur das Schöne, aber nicht das Negative.
Heute wird durch die Medien sofort alles publik, wodurch man meint, dass die Welt viel schlechter geworden ist. In den 1980er Jahren war wahrlich auch nicht alles perfekt, aber man bekam vieles eben nicht mit.