90er und 80er was getan?

15 Antworten

Nach der Arbeit gleich in den Baggersee und schwimmen im Sommer mit anderen Kollegen. Viel Spaß gehabt.

Am Wochenende getanzt bis zum Abwinken, viel mehr Zeit (keine Mails checken müssen), Partner finden war aufregender, wegen des Faktors „wen trifft man live und in Farbe heute nachmittag/ abend", war auch irgendwie einfacher, weil man sofort in die Augen gucken konnte, den Ehering oder Anderes sah...

Leben war einfacher, keiner hat z.B. innerhalb einer Stunde eine Antwort erwartet, so wie im digitalen Leben.
Durchaus vorteilhaft. Fernsehen schaute man eh' am Samstagabend zusammen, mit Freunden oder Familie.

Auffallendster Unterschied: man verabredete sich eine Woche vorher und man ging auch dann dahin und wartete mal eine halbe Stunde. So etwas war einfach verbindlicher als heutzutage, wenn ich das Verhalten meiner KIds dazu sehe.

Wir waren viel mehr draussen.Am Milchbänkchen ( bis in die 70er Jahre stellten die Bauern Ihre 20l. Eisenkannen mit Milch zentral zur Abholung bereit)

trafen sich Kids und Jugendliche,später Jugendliche und junge Erwachsene.

Von da aus gingen die einen knutschen,die anderen ins Schwimmbad oder man wartete noch auf jemand und fuhr ins Kino.

Nicht jeder hatte ein Auto oder ein Moped.

😂😂😂😂 schlimm?? Im Gegenteil.

Was Kinder / Jugendliche taten dazu schrieb Gestiefelte ja schon einiges.
Bei (meist) Jungs ab 14 waren Töffli/Motorfahrrad (und deren Tuning) ein beliebtes Hobby - bei älteren dann Töff/Motorrad.
Dann kamen Inlineskates/Rollerblades, Skatboards und BMX Räder auf.
Viele hörten Musik (auch mit Freunden zusammen), nahmen die Hitparade auf und erstellten Mixed Tapes (Kassetten, was mehrere Stunden dauerte) für sich, Freunde und diejenigen für die man schwärmte 😉 - mehr dazu schrieb ich bereits hier https://www.gutefrage.net/frage/jugendtrends-vor-10-15-20-oder-noch-mehr-jahren?foundIn=list-answers-by-user#answer-255532822

Sowohl sie wie auch Erwachsenen waren sehr oft in Vereinen engagiert (deutlich zB Sport-/Turn-, Musik-/Gesangs-, Theater-, Trachten-, Schützen-, freiw. Feuerwehr, Pfadi/Blauring/Jungwacht etc etc)

https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/organisationen/rotes_kreuz/pwievereineindeutschland100.html

Infolge Kabelfernsehen konnte man auch mehr als die Sender des eigenen Landes empfangen, dann kamen Videokassetten und entsprechend Videotheken auf und Kino war etwas besonderes. Oder man las Bücher.

Über das Tagesgeschehen informierte man sich neben Radion und TV durch (Tages) Zeitungen, Klatsch und Tratsch gabs in entsprechenden Zeitschriften, Infos zu Mode in den Modezeitschriften und Fachwissen eignete man sich durch Fachzeitschriften, Bücher an ... unwissender war man keineswegs ... Informationen waren da, in einer überschaubaren Menge, das Gelesene blieb besser im Gedächtnis und va erinnerte man sich noch was man am Vortag las ...
Denn wieviel unnütze Infos liest Du heute, die Du Dir nicht einmal merkst? Sehr viele, nicht?
Sicherlich waren einige Infos schwieriger (evt auch unmöglich) zu erhalten zB die konkreten Geburtstage von Stars - aber im Ernst, wieviel davon ist im Leben wirklich relevant.

Mit Familie/Freunden/Kollegen kommunizierte man mündlich sei es dass man sich traf oder auch mal stundenlang telefonierte (was seitens der anderen Familienmitglieder auch zu Ärger führen konnte, da nur EINE Festnetznummer 😉).

Bei va Mädchen waren auch Brieffreundschaften beliebt - und das Warten auf die Antwort resp. den nächsten Brief hatte auch etwas Schönes (Vorfreude ist die schönste Freude). Aus den Ferien schrieb man Postkarten an Freunde & Familie - auch daran erfreute man sich auch nach dem Lesen noch einige Zeit.

Verabredungen waren verbindlich, man verabredete sich an konkretem Ort, zu best, Zeit (auch mehrere Tage/Wochen im voraus) resp. sagte frühzeitig ab - no prob. Wie auch andere erwähnten ging man auch einfach spontan vorbei - was ich insbes. bei Älteren auch heute noch mache und sehr oft zeigen sich die Besuchten erfreut (habe ich das Gefühl zu stören gehe ich ansonsten direkt oder nach kurzer Zeit einfach wieder).

In den 90ern gabs es übrigens durchaus bereits Internet und va eMails! https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Internets So sehr ich das Internet als Informationsquelle / Kommunikationsmittel schätze, so hat es mE nicht nur Vorteile gebracht.

Malavatica  22.04.2018, 21:56

Sehr schöne Antwort. Alles drin :)ich gehöre auch zu denen, die Kassetten aufgenommen haben. Einige habe ich noch heute.

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gschyd  22.04.2018, 21:59
@Malavatica

Merci - nicht alles, einige andere Antworten fand ich genauso lesenswert.

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Sag mir mal, was man mit dem Handy "tun" kann?!

Ja, man kann damit jemanden anrufen. Das geht auch mit dem Festnetztelefon. Man kann sich durch eine fremde Stadt lotsen lassen. Dafür gab es früher Stadtpläne. Man kann nachsehen, wann die nächste Bahn fährt. Ich kann mich noch an diese Fahrplanbücher auf Papier erinnern, die man kaufen konnte. Auch Telefonbücher, PLZ-Bücher, etc. war alles auf Papier.

Was eine Flugbuchung anging, musste man in den 1980ern ins Reisebüro. Oder man hatte einen Flugplan einer Fluglinie (wiederum auf Papier), in dem man die Verbindungen nachsehen konnte. Buchen konnte man dann durch einen Anruf bei der Fluggesellschaft.

Fernsehen ist langweiliger geworden seit damals. Viel zu viel Werbung und zu viel Schrott.

Und ansonsten? Es gibt Bücher, man kann etwas handarbeiten, Brettspiele machen.

Das Handy ist schon eine geniale Erfindung. Aber es ging auch ohne. ... Wenn man telefonieren wollte, hat man das von einer öffentlichen Telefonzelle für 20, später 30 Pfennig getan.

Gestiefelte  22.04.2018, 21:04

Zeig mir mal Leute unter 15, die noch wissen, wie man ein Telefon mit Wählschreibe bedient :-D

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Gestiefelte  22.04.2018, 21:09
@Malavatica

Ich meine natürlich die WählSCHEIBE. Nicht schreibe...

Ganz vielleicht mal einen Wissensdurstigen.

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Gestiefelte  22.04.2018, 21:32
@Hardware02

HERRLICH!

Ich hatte früher vieles nicht, aber ich hatte eins: einen walkman!! Habe damit TKKG gehört und ???

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Hardware02  22.04.2018, 21:48
@Gestiefelte

Kassetten? Hatte ich kaum. Aber ein paar Schallplatten. Pumuckl und die Tauben. Die Biene Maja und die Ameisen. Und eine mit ganz furchtbaren Geschichten, da war ein gelähmtes Mädchen, das immer nur in ihrem Zimmer sitzen konnte, aber dann kam eine gute Fee, "und dann zog ein schneidender Schmerz durch ihre kleinen Beinchen" und sie konnte wieder laufen. :-(

Wer denkt sich so etwas aus?

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Gestiefelte  22.04.2018, 22:01
@Hardware02

Keine Ahnung. Ich habe Kassetten gehört. Rauf und runter. Angefangen mit Benjamin Blümchen (auf dem Baum - meine armen Eltern!). Dann Bibi Blocksberg, Hanni und Nanni, später dann 5 Freunde und TKKG. ??? und auch Tina und Tini.

LEIDER geben Kassetten irgendwann den Geist auf, man kann nicht mehr alles hören, da scheint was mit diesem Band zu passieren.

Meine Oma hatte Schallplatten. Märchen. Schneweißchen und Rosenrot - auch total gruselig. Oder das mit dem Teufel und seinen goldenen Haaren.

Wir lagen vor Grusel immer unter dem Tisch, wenn wir das gehört haben! Ich kann leider keine Platten abspielen, denn die gibt es noch. Herrlich dieser alte Klang, ich hab ihn noch im Ohr!

Pumuckl kenne ich allerdings mehr als Zeichentrickfilm, der war wirklich toll! Eins der wenigen Sachen, die ich gucken durfte.

Wenn du heute mal die alten Sachen wie TKKG hörst, kann das aggressiv machen. Z.B. dieser Hund. Beller immer: wau - wau- wauwauwau. IMMER.

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Das war ganz super ohne Handys und dämlichen Selfies.

Man hat sich mit dem realen Leben beschäftigt. Es gab übrigens schon Videos falls im Fernsehen nichts lief. Oder man ging ins Kino und hat sich auf einen Film gefreut, den man nicht nur nebenbei gesehen hat. Hinterher hat man sich noch drüber unterhalten. Gibt's das heute noch? Anschließend zu burger King oder ein bisschen bummeln.

Es gab ganz tolle Bücher und Büchereien, womit man sich stundenlang beschäftigen konnte.

Oder man hatte ein Hobby, reiten, Volleyball irgendwas.

Nebenbei traf man sich mit Freunden oder Familie zum schnacken oder auch Spiele spielen.

Langeweile hatten wir nicht. Und auch keine fake news oder ähnliches worüber man sich aufregen muss.

Gestiefelte  22.04.2018, 21:03

Und wenn man dann doch Fotos gemacht hat, hat man gut überlegt, WAS man fotografiert, sonst war "der Film so schnell voll" - Es gab 24er und 36er Filme, die erst entwickelt werden mussten, ehe man die Bilder sehen konnte.

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Malavatica  22.04.2018, 21:07
@Gestiefelte

Ja genau und die hat man liebevoll in Alben geklebt oder schön eingerahmt verschenkt.

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Gestiefelte  22.04.2018, 21:08
@Malavatica

Und heute hat man mit diesem Fotoalbum Gesprächsstoff mit Oma, die im Altenheim nicht mehr viel mitkriegt.

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Malavatica  22.04.2018, 21:12
@Gestiefelte

Die können wirklich wertvoll sein. Bei einem Umzug damals hatten wir alle Fotos verloren. Die ganzen Kinder Fotos aus glücklichen Tagen, alles weg. Da trauere ich heute noch hinterher.

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