Wieso werden im Zuge des Glasfaserausbaus DSL Leitungen beschädigt??

4 Antworten

Du scheinst davon auszugehen, dass der Verlauf der Leitungen stets genau dokumentiert ist und dass jeder der ein Loch gräbt höchste Kompetenz hat.

Weder das eine noch das andere treffen immer zu.

Oft genug liegen die Leitungen nicht da, wo sie eingezeichnet sind oder sind auch gar nicht verzeichnet.

Und nicht jeder Baggarfahren und Einweiser (falls der Baggerfahrer überhaupt einen Einweisen gestellt bekommt der direkt am Graben steht und rechtzeitig Bescheid geben kann) haben das nötige Feingefühl und die Erfahrung. Und manchmal wird auch einfach nicht in den Plan geguckt.

Je nachdem welche Kombination zutrifft hat man mal mehr und mal weniger Schäden an bestehenden Leitungen.

Viele Telefonkabel liegen seit 30-40 Jahren im Boden. Vermessen kann man nur mit Bezugspunkten. Wenn es die aufgrund von Veränderung der Umgebung nicht mehr gibt (z.b. Straßensanierung inkl Verbreiterung des Gehwegs) liegt das Kabel halt nicht mehr dort wo es mal war.

Das passiert bei Tiefbauarbeiten recht regelmäßig. Grundsätzlich werden Leitungspläne abgefordert, aber zum einen sind die nicht immer ganz genau/aktuell, zum anderen braucht es auch Arbeiter, die diese Pläne berücksichtigen.

Zuletzt hat eine von uns beauftragte Firma eine Leitung gekappt, die gar nicht in Leitungsplänen verzeichnet war. Wir wissen bis heute nicht, wem die Leitung gehört.

Wieso baggern die einfavh drauf los und woher wissen die wo DSL liegt vor den Häusern?

Genau das ist der Punkt. Veraltete Karten können dazu führen, dass "neu" verlegte Leitungen anhand der vorhandenen Pläne nicht ersichtlich sind und schwupps ist es durchgebaggert.