Wieso ist die Schweiz im Demokratieindex nicht auf Platz 1?

7 Antworten

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Demokratie ist nicht gleich Demokratie

Es gibt unterschiedliche Arten der Demokratie; der Demokratieindex wird von der englischen Zeitung "The Economist" ermittelt - dafür wurden etliche Kriterien aufgestellt.

Die Schweiz hat zwar die direkte Demokratie aber die Beteiligung der Bürger ist niedrig; zudem nehmen überwiegend wohlhabende und gebildete Bürger und überproportinal Männer an den Abstimmungen teil.

Gewaltenkontrolle, Transparenz (z. B. Parteienfinanzierung) und Partizipation würden aber nur sehr schlecht umgesetzt und die Judikative ist nicht ganz so unabhängig, wie in anderen Ländern. Auch die Kontrolle der Regierung ist, aus Sicht der Kriterien, unzureichend.

Alle "Mängel" sind aber nicht so zu bewerten, als wenn die Schweiz das so möchte, sondern es handelt sich um administrative Umsetzungsmängel - man arbeitet dran...

Besonders sticht aber die individuelle Freiheit des Einzelnen heraus.

Andere Indexes haben wiederum auch andere Kriterien und da schneidet die Schweiz oft etwas besser ab.

In keinem dieser Indexes steht sie aber auf den ersten Plätzen - hier befinden sich die skandinavischen Länder.

Man darf solche Indexes nicht allzu pedantisch betrachten - sie bieten durchaus aber eine allgemeine Einschätzung zu den tatsächlichen Demokratieverhältnissen.

Die Demokratie ist weltweit weiterhin auf dem Rückzug - nur noch ca. 45% der Staaten kann als demokratisch angesehen werden.

Weil direkte Demokratie stellenweise zu großen Problemen führen kann. Habe selbst einen Schweizer Gaming-Kollegen und der hatte mal so Post bekommen, mit einer Abstimmung zur Arbeitsmigration, den genauen Wortlaut habe ich vergessen.

Mein Kollege wusste darüber überhaupt nichts, der hat mich als Deutschen gefragt, was er da stimmen soll. Was eigentlich nicht sein sollte.

Es geht nicht nur um den Demokratie-Typ.

Direkte Demokratie ist nicht automatisch das beste.

Man hat es doch in England beim Brexit gesehen. Da haben Leute abgestimmt, die überhaupt keine Ahnung hatten. Teilweise wurden im Vorfeld auch falsche Zahlen genannt, und die Leute haben die einfach geglaubt.

Hinterher waren sie dann ganz entsetzt über das, was rauskam.

Und bei der Schweiz dürfte es ähnlich sein. Um richtig und sinnvoll abstimmen zu können, müsste man sich erst mal ausführlich mit dem jeweiligen Thema befassen - und wer kann bzw. will das schon immer machen?


asami17  18.02.2022, 02:32

Deine Logik setzt leider vorraus, dass die Politiker irgend eine Ahnung von den Themen hätten oder zumindest auch nur das geringste Interesse ihrem Volk zu helfen.

Deshalb ist direkte Demokratie deutlich besser.

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Saturnknight  18.02.2022, 03:56
@asami17
Deine Logik setzt leider vorraus, dass die Politiker irgend eine Ahnung von den Themen hätten oder zumindest auch nur das geringste Interesse ihrem Volk zu helfen.

Die Politiker befassen sich mit vielen Themen und haben auch ein Interesse daran, dem Volk zu helfen. Auch wenn du das scheinbar anders siehst.

Die direkte Demokratie ist eben NICHT besser, weil eben wirklich JEDER abstimmen dürfte. Also auch Leute, wie z. B. der Typ in meinem Ort, der jeden Tag einen ganzen Kasten Bier trinkt und dauernd besoffen ist. Oder die Frau, die während einer Weihnachtsfeier seelenruhig sagte, man solle alle Flüchtlinge sofort vergasen. Oder die Leute, die sich von diversen Medien mit Falschmeldungen aufhetzen lassen.

Aber wenn ich mir so dein Profil anschaue - wer denkt, dass der 8. Mai ein Volkstrauertag sein könnte, dem ist eh nicht mehr zu helfen.

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guru61  18.02.2022, 06:37
@Saturnknight

Ja, der ist gut: Nur: 1933 hatte die NSDAP lediglich ein Drittel der Stimmen, etwa gleichviel, wie die CDU in den Wahlen 2017. Also hat die Mehrheit der Parlamentarier den lieben Adoilf zum Reichskanzler gemacht.

Nachlesen kannst du die Erignisse bei:

Alexander Stahlberg: Die verdammte Pflicht - Erinnerungen 1932 bis 1945 

Und dann überlege noch ein wenig: Alle Kriege, die Deutschland seit Napoleon geführt haben, aind von der Politik angereisst worden. Nie hat das Volk mitbestimmen dürfen!!

Auch den letzetn Krieg, wo ihr meintet, die Deutsche Demokratie müssse am Hindukusch mit Ermordung von Zivilisten verteidigt werden, und wo ihr letzets Jahr den Arsch eigezogen habt und kleinlaut abgeschlichen seid, haben sogar grüne Politiker zugestimmt!

Die deutsche Beteiligung am Krieg in Afghanistan wurde vom Deutschen Bundestag in zwei Abstimmungen am 16. November und 22. Dezember 2001 auf Antrag der von Bundeskanzler Gerhard Schröder geführten rot-grünen Bundesregierung beschlossen. Wikipedia

In der Schweiz wäre das nie durch eine Volksabtimmumg gekommen!

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asami17  18.02.2022, 13:06
@Saturnknight

Ich erkenne, dass du ein sehr hasserfüllter Mensch bist. Das tut mir leid für dich, aber ich habe dennoch nicht vor mich mit deinesgleichen abzugeben.

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Saturnknight  18.02.2022, 23:42
@asami17
Ich erkenne, dass du ein sehr hasserfüllter Mensch bist.

Also wenn du das aus diesem kurzen Text erkennen willst, dann würde ich dir raten, zu einem Psychologen zu gehen ...

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guru61  19.02.2022, 04:35
@Saturnknight

lueg das isch halt so: zäh Johr Baumschuel und immer no en Pfahl! Abr Tanke für dini underschtützig.

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Direkte Demokratie ist nicht immer so demokratisch.